Wiener Kongress bis Erster Weltkrieg

Geschichtsigel

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Hallo,
meine Leitfrage ist es, ob der Wiener Kongress vor 200 Jahren eine zukunftsfähige Friedensordnung begründete? Oder begann damit quasi schon der Erste Weltkrieg?

meine Argumente für Friedensordnung sind:
  • das Ziel der Gleichgewichte der Mächte führt dazu, dass keine Macht mächtiger ist, als die andere
  • man hat wieder eine klare Ordnung geschaffen
  • Deutscher Bund -> führt zu Stärkung der Staaten
meine Argumente für Krieg sind:
  • durch Wiener Kongress wird alte Ordnung wiederhergestellt -> die Ergebnisse der Revolution sind dadurch verloren gegangen
  • Legitimität -> dadurch haben wieder nur bestimmte Personen das Recht, an die Macht zu kommen -> keine Gleichheit -> führt zu Unzufriedenheit
Wisst ihr vielleicht noch ein paar Argumente? Wie würdet ihr die Frage beantworten
 
Das ist allerdings ein weiter Weg von 1815 bis 1914. Da hat sich doch zwischendurch in Europa einiges geändert.

Vielleicht solltest Du die Friedensordnung des Wiener Kongresses zunächst beschreiben und danach bewerten. Du hast schon zwei verschiedene Aspekte der Friedensordnung henannt:

  • der äußere Aspekt: die Friedensordnung zwischen den einzelnen Staaten bzw. Staatenbünden, also.
  • der innere Aspekt: die innere Verfassung dieser Staaten bzw. Staatenbünde
 
Zur Beurteilung dann: Wodurch entsteht der Erste Weltkrieg? Haben Restauration (Wiederherstellung der alten Ordnung) und Legitimität etwas damit zu tun? Wenn ja inwiefern?
Oder ist der Weltkrieg eher entstanden, weil - aus welchen Gründen auch immer - das Gleichgewicht, die klare Ordnung usw. verschwand?
Wäre eine Friedensordnung, die 100 Jahre hält, in dieser Zeit nicht ein Erfolg?
Inwiefern bestand diese Ordnung denn im Vorfeld des Ersten Weltkriegs überhaupt noch?
 
Das wäre doch ein toller Stoff für ein historisch vergleichendes Werk: Europäische Friedenskongresse.
Münster und Osnabrück, Wien, Versailles und Trianon, und als Epilog Potsdam und 2+4.

Na, wenn es wirklich ein so toller Stoff ist, gibt es das Buch wahrscheinlich schon.
 
Hallo,
meine Leitfrage ist es, ob der Wiener Kongress vor 200 Jahren eine zukunftsfähige Friedensordnung begründete? Oder begann damit quasi schon der Erste Weltkrieg?
Der Erste Weltkrieg kann ohne industrielle Revolution nicht gedacht werden, wohl aber ohne den Wiener Kongress, der zu Beginn dieser, und am Ende der Napoleonischen Kriege, stattfand.
Und immerhin ereignete sich der nächste, ganz Europa umfassende, Krieg erst rund 100 Jahre später.
Die Vorstellung, der Wiener Kongress habe sozusagen den Grundstein für den Ersten Weltkrieg gelegt, scheint mir nicht plausibel.
 
Was genau bedeuet "zukunftsfähig"?
"Entweder - oder?" oder "sowohl als auch"?
Hilft das Schlagwort vom "langen 19. Jahrhundert"?
 
Man könnte eher argumentieren, dass die Verhinderung eines deutschen Nationalstaats erst einmal friedensstiftend wirkte.
 
Im Prinzip geht diese Fragestellung an der Veränderung in der Diplomatie vorbei, die zwischen 1814 - 1815 - und 1914 lagen.

Das System der Diplomatie unter den Großmächten hat sich 1914 dramatisch verändert. Es sind eine Reihe von Mittelmächten bereits relevant und die Großmächte haben teilweise - wie Ö-U und teilweise auch Russland - ihren Status zumindest teilweise eingebüßt.

Das System der diplomatischen Regeln nach denen die Großmächte im Vorfeld von Konflikten agierten, hatte 1914 ausgedient. Damit zusammen hing auch ein gewisser Vertrauensverlust, der durch eine Reihe von "Krieg-in Sicht-Krisen" beschleunigt worden ist. Dieses vor dem Hintergrund eines teilweise zunehmend aggressiven Imperialismus bzw. Navalismus, der politische und wirtschaftliche Interessen auf globaler Ebene integrierte.

Gleichzeitig verweist es darauf, dass die Entscheidungszentren ihre Beurteilungen 1914 auf Fehleinschätzungen, irrigen Annahmen und anderen menschlichen Fehlern basierten. Es gab kein System, das der komplexen Beurteilung gerecht werden konnte und so konnten 1914 wenige Personen fatale Entscheidungen treffen.

Dieses vor dem Hintergrund, dass drei weitere Faktoren zudem wesentlich relevanter geworden sind.

1. Die Geschwindigkeit der Mobilisierung und die Eigendynamik des Kriegsbeginns waren wesentlich höher wie noch zum Zeitpunkt der napoleonischen Kriege.

2. Zusätzlich wirkten sich teilweise nationalistische Strömungen innerhalb der Länder als "Beschleuniger" für weitreichende nationalistische Phantasien aus bzw. gingen in Richtung von Nationalstaatsgründungen auf der Basis - teils radikaler - ethnischer Vorstellungen.

3. Nicht zuletzt wirkten sich die politischen und sozialen Verkrustungen vor allem der drei großen europäischen Monarchien dahingehend aus, dass eine Lösung von innenpolitischen Problemen nur erreichbar angesehen wurde, durch einen massiven Krieg.

Das ergab in der Summe eine deutliche Veränderung 1914 zu der Situation von 1815.

Allerdings war der Wiener Kongress insofern bis ca. 1848 erfolgreich, als die Anzahl der kriegerischen Konflikte in Europa relativ gering war. Und ist seiner Aufgabe auf der außenpolitischen Ebene durchaus gerecht geworden.

Für den Ausbruch des WW1 ist er sicherlich aus einer Vielzahl neuerer, von ihm unabhängiger Entwicklungen nicht mehr haftbar zu machen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Man könnte eher argumentieren, dass die Verhinderung eines deutschen Nationalstaats erst einmal friedensstiftend wirkte.

Inwiefern?

- Immerhin brachte das Nichtzustandekommen eines solchen Nationalstates ja auch handfeste Probleme mit sich, was Machtinteressen angeht. Man denke dabei nur an die sächsische Frage, deren Eskalation, wäre diese nicht durch Napoleons Flucht von Elba verhindert worden, sicher keine Kleinigkeit gewesen wäre, sondern in der Konstellation Österreich, Großbritannien und Frankreich vs. Russland und Preußen, ein veritabler, europäischer Flächenbrand.

- Die Rheinkrise 1840 brachte Europa an die Schwelle eines großen Krieges. Das die Regierung Thiers auf französischer Seite an einen deutschen Nationalstaat, statt an die Gliedstaaten des deutschen Bundes Preußen, Bayern und Luxemburg Forderungen nach territorialen Abtretungen herangetreten wäre, wird man für unwahrscheinlich halten dürfen.

- Die Olmützer Punktation 1850 hinter der immerhin auch die Handfeste Drohung eines Krieges seitens Österreich und Russland gegen Preußen stand, so wie die Herbstkrise 1850, die dazu führte, wäre ohne Verhinderung eines, wie auch immer gearteten Nationalstaates auch nicht möglich gewesen.

- Die Frage der Belgischen Unabhängigkeit vom Krg. der Vereinigten Niederlande anno 1830 bot Konfliktstoff für alle in Westeuropa eingebundenen Mächte, zumal bei Frankreichs Ambitionen vermittels dieser Gelegenheit den Zugewinn der Wallonie anzustreben.

- Der Französisch-Sardienisch-Piemontesische Krieg gegen Österreich anno 1859 nach den französisch-sardinischen Erfolgen in der Lombardei und bei Solferino-San Martino, führte dann immerhin zur Mobilisation des deutschen Bundesheeres, unter Einschluss Preußens gegen Frankreich.
Auch das hätte ein größerer europäischer Flächenbrand werden können.

- Der Krim-Krieg in den frühen 1850ern wäre unweigerlich zu einem europäischen Flächenbrand geworden, wäre Österreich auf die Offerten, die beide Parteien an es heran trungen eingegangen, statt sich auf Neutralität und Besetzung der Donau-Fürstentümer festzulegen.

- Die Schleswig-Holsteinische Frage führte ja auch bereits anno 1848 zur Eskalation, als aus der Revolution vielleicht ein Nationalstaat hätte hervorgehen können, den es zu diesem Zeitpunkt jedoch freilich noch nicht gab.

Das alles passierte in den ca. 50 Jahren die zwischen dem Wiener Kongresss und dem Beginn der "Einigungskriege" liegen.

Das ist meine ich, eine ganze Reihe an potentiell gefährlichen Konflikten, die durch das Fehlen eines deutschen Nationalstaates nicht verhindert wurden und mindestens die ersten drei, hätte es, hätte zu diesem Zeitpunkt ein deutscher Nationalstaat existiert, wohl nicht gegeben.


Ich würde meinen, abseits des kolonialen Spielfeldes, dass hier noch keine Rolle spielte, außer vielleicht im Vorfeld der Rheinkrise und beim Krim-Krieg, bedenkt man die Begründung des britischen Standpunktes Hinsichtlich Meerengen und damit Integrität des Osmanischen Reiches, und abzüglich, der orriginär durch die zerfallende Ordnung auf dem Balkan ausgelösten Folgekonflikte, war die Situation in Zentraleuropa und den unmittelbar angrenzenden Regionen, was interne Auseinandersetzungen angeht, nicht weniger konfliktträchtig, als das nach der Reichsgründung der Fall war.

Abseits des kolonialen Spielfeldes, dass zwar stets Ärger brachte, aber aus sich selbst heraus im 19. Jahrhundert, bis zum Ersten Weltkrieg keine größere militärische Auseinandersetzung zwischen größeren europäischen Mächten (außer vielleicht der Italienisch-Osmanische Krieg 1911), welche Krisenhaften Situationen und kleineren Kriege gab es, die für den europäischen Frieden wirklich gefährlich waren?

- Es im Westen die "Krieg-in-Sicht"- und die "Boulanger-Krise", die sicher, das Potential zur Verschärfung gehabt hätten, aber sicherlich auch nicht drastischer, als etwa die Rheinkrise 1840.
- 1877/1878 Russisch-Osmanischer Krieg, San Stefano und Berliner Kongress. Hier hätte es massiv knallen können.

Das war es eigentlich mit tatsächlicher, manifester Kriegsgefahr im Bezug auf Probleme, die nicht aus kolonialen Streitigkeiten oder vom Balkan herrührten.

Die Bosnische-Annexionskrise, der Italienisch-Osmanische Krieg und die beiden Balkankriege, sind dann letztendlich eine Häufung gefährlichen Konflikten, die natürlich bemerkenswert sind und für deren Konstellation ein vorhandener deutscher Nationalstaat als Rückendeckung im Besonderen der Donaumonarchie eine Rolle spielte.

Allerdings nicht für deren Ausgang, der liegt letztendlich in der Schwäche und dem sukzessiven Kollaps des Osmanischen Reiches in Afrika und in Europa. Den wiederrum, hätte es möglicherweise auch ohne ein Deutsches Reich gegeben, genau so, wie möglicherweise, wäre es nie zu einem deutschen Reich gekommen, möglicherweise Frankreich oder Preußen, je nach Großwetterlage und Zugeständnissen, eine aktive österreichische Balkanpolitik zeitweilig gegen Russland unterstützt hätten.

Im Hinblick auf die Konflikte, die aus den Kolonien herrührten, führten diese, wie gesagt niemals ernsthaft zu Krieg, fernhin determinierte die Existenz eines deutschen Nationalstaats ja durchaus nicht, dass und wie er sich kolonialistisch betätigte, außerdem hätte ein Ausbleiben der nationalen Einigung doch keineswegs determiniert, dann nicht Preußen oder Österreich oder ein "Norddeutscher - " oder "Süddeutscher Bund" angefangen hätten sich auch ohne nationale Einigung Kolonien zuzulegen.
Warum sollte ein kleinerer Staat, der jetzt nicht unbedingt alle Individuen vereint, die er seiner "Nation" für zugehörig betrachtet, oder der de facto eigentlich ein nicht zentralisiertes Konglomerat an Einzelstaaten darstellt, nicht fähig sein, sich kolonialistisch zu betätigen und dadurch Konflikte zu produzieren?

Die Niederlande bauten in der frühen Neuzeit ein beachtliches Kolonialreich auf, obwohl die südlichen Provinzen und damit auch das niederländisch-sprachige Flandern bis 1815 nach der Loslösung von Spanien dauerhaft abgetrennt blieben, so dass sich ja durchaus auch da die Vorstellung eines "unvollendeten Nationalstaates", wenn man diese Denkfigur bemühen will, aufdrängt.
Und das hinderte die Niederländer auch so gar nicht daran, sich im Hinblick auf Kolonien und Handelseinfluss veritable militärische Konflikte mit England zu liefern.

Spanien klaubte sich zu einer Zeit zusammen, als innenpolitisch die Länder der aragonesischen Krone durchaus noch ein recht ausgeprägtes Eigenleben führten und von einer inneren Einigung noch kaum eine Rede sein konnte. Die hält ja letztendlich erst mit den Bourbonen im Gefolge des Spanischen Erbfolgekrieges Einzug.
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2.

Wo die Existenz eines deutschen Nationalstaates aus sich selbst heraus latent friedensgefährdend gewesen sein sollte, sehe ich hier nicht.
Den Frieden gefährdet und zerstört, hat letztendlich eine aggressive Machtpolitik und fehlgeleitete Bündnispolitik, des dann entstehenden deutschen Nationalstaates, darüber braucht man nicht zu diskutieren, aber weder die Ausformung dieses Nationalstaates, noch dessen Politik, wären durch die bloße Existenz eines Nationalstaates determiniert gewesen.

Konfliktstoff, war wie oben aufgezeigt schon vor der Einigung vorhanden, nur waren die damaligen Politiker besonnen genug es nicht zum ganz großen Knall kommen zu lassen, indess Gelegenheit gehabt, hätten sie, auch lange vor der Reichsgründung.

Den einzigen Effekt, den ich im Hinblick auf die Reichsgründung und im Verein damit im Übrigen auch im Hinblick auf die Gründungen Italiens und Belgiens sehe, ist, dass dadurch nicht wirklich allein neuer Konfliktstoff, jedenfalls was zwischenstaatliche Kriege betrifft, entstand, sondern dass bestehende Konflikte aus dem Zentrum heraus in die peripherie, sei es die europäische oder die Koloniale umgeleitet wurden.

Nach 1971 und im späteren Kaiserreich, ist der einzige veritable, die Mächtekonstellation wirklich tangierende territoriale Interessenkonflikt in Zentraleuropa derjenige zwischen Deutschland und Frankreich um Elsass-Lothringen.
Der Konflikt war aber, mit Hinblick auf die Rheinkrise anno 1840 und auf französische Kompensationswünsche, hinsichtlich der preußischen Annexionen von 1867, wenn man ihn als größeren Konflikt um strategisch bedeutende Positionen am oberen Rhein betrachtet, durchaus auch vorher gegeben.

Der Konflikt um französischen Einfluss im heutigen Belgien, blieb so lange scharf, wie die Vereinigten Niederlande als größerer Machtblock existierten und Frankreich glgegentlich des Auseinaderbrechens als "Schutzmacht" der Wallonen gerieren konnte.
Nach der Unabhängigkeit Belgiens und der Garantie durch Britannien und Preußen, ist der Konflikt aber nicht mehr wirklich scharf, kommt dann im Zuge der Kompensationsfrage für 1866/1867 nochmal kurz zum tragen und geht dann endgültig ab.
Bemerkenswert eigentlich, wenn man bedekt, wie viele Kriege Frankreich mit Österreich, den Niederlanden und Spanien um dortige Positionen geführt hat.

Mit der Gründung des Italienischen Nationalstaates 1859-1871, hat der Dauerkonflikt um die Vorrangstellung in Norditalien ein Ende und die sich daraus ergebenden Folgekonflikte um Trient, den Isonzo, Istrien, später dann Dalmatien, Korsika, Savoyen und Nizza, nehmen sich demgegenüber marginal aus.

Hinsichtlich Deutschland wurden damit die internen Konflikte mit Waffengewalt de facto abgeschafft.


Eine politisch problematische Situation ergab sich natürlich dadurch, dass Österreich mit Süddeutschland und Norditalien binnen 15 Jahren 2 seiner traditionellen 3 außenpolitischen Spielfelder einbüste und es gleichzeitig im Hinblick auf Italien versäumte, dann hinsichtlich der italienischsprachigen Gebiete der Monarchie reinen Tisch zu machen um spätere Auseinandersetzungen um längst verlorene Positionen zu vermeiden und außerdem natürlich, dass sich dadurch die österreichischen Möglichkeiten Großmachtpolitik zu betreiben auf den Balkan fixieren mussten.
Das lässt sich in der Form aber auch nicht allein als durch die Reichsgründung intendierte Entwicklung beschreiben, denn selbst wenn eine Reichsgründung im Norden unter Ausschluss Österreichs zu stande gekommen sein würde, würde sich das auf die Möglichkeiten Österreichischer Außenpolitik völlig anders ausgewirkt haben, wäre demgegenüber die österreichische Position in Italien intakt geblieben.
 
Die Schleswig-Holsteinische Frage führte ja auch bereits anno 1848 zur Eskalation, als aus der Revolution vielleicht ein Nationalstaat hätte hervorgehen können, den es zu diesem Zeitpunkt jedoch freilich noch nicht gab.
Genau. Als sich ein deutscher Nationalstaat zu bilden schien, hat er sich gleich in einen Krieg verwickeln lassen.
Metternich in seinem Londoner Exil dürfte das nicht überrascht haben.
 
Genau. Als sich ein deutscher Nationalstaat zu bilden schien, hat er sich gleich in einen Krieg verwickeln lassen.

Ist allerdings sehr fraglich, ob es zu diesem Krieg gekommen wäre, wenn von dänischer Seite her nicht versucht worden wäre, entgegen bestehender Verträge versucht hätte, die Augustenburger im Hzm Holstein zu verhindern und außerdem im Rahmen der Diskussionen um die künftige dänische Verfassung, von Beginn an klar gestellt worden wäre, dass Holstein und Schleswig, als in personalunion regierte, aber eigenständige staatliche Gebilde.

Mindestens der Versuch die Augustenburger in Holstein zu verhindern war auch eine dezidierte Einmischung von dänischer Seite in Belage des deutschen Bundes, dem das Hzm Holstein immerhin als Gliedstaat angehörte.


Insofern war das von dänischer Seite her schon deutlich mit angeheizeizt, immerhin lief es darauf hinaus einseitig intendiert als einer Personalunion eine Realunion zu machen, entgegen der Beschlüsse seitens Wien oder jedenfalls konnte es diesen Anschein haben.

Im Übrigen: Als von dänischer Seite dieses Projekt dann 1864 nochmal sehr konkret angegangen wurde, waren es Österreich und Preußen, die aus diesem Grunde oder wenigstens zu diesem Anlass gegen Dänemark zu den Waffen griffen.

Deswegen verstehe ich hier nicht, wo an dieser Stelle ein deutscher Nationalstaat ein größeres Hindernis für den Frieden gewesen sein sollte, als die Einzalstaaten, wo dochj Österreich und Preußen am Ende den gleichen Krieg führten, nur etwas erfolgreicher.

Der Unterschied ist, wären Schleswig und Holstein nicht an Österreich und Preußen, sondern an einen deutschen oder norddeutschen Nationalstaat als ganzes übergegangen, wären sie und die sich daraus ergebende Raumaufteilung nicht Mitanlass für das vom Zaun brechen des nächsten Krieges gewesen.
 
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