Wilhelm II. - Julikrise 1914

vielleicht mit einem Schlagwort: "Regierte der Kaiser?" (in der deutschen Aussenpolitik der Julikrise 1914) :winke:
 
Danke silesia !

Haltet ihr es für notwendig auf den Schlieffenplan einzugehen? Da ich ohnehin Probleme habe meine Präsentation auf die vorgegebenen 10 Minuten zu kürzen und der Plan nicht direkt mit der Rolle Wilhelms zusammenhängt, werde ich ihn wohl streichen.
 
Danke silesia !

Haltet ihr es für notwendig auf den Schlieffenplan einzugehen? Da ich ohnehin Probleme habe meine Präsentation auf die vorgegebenen 10 Minuten zu kürzen und der Plan nicht direkt mit der Rolle Wilhelms zusammenhängt, werde ich ihn wohl streichen.

Direkt zum Thema gehört das nicht.

Allerdings könntest du überlegen, den Charakter des Plans mit 2 Sätzen zu beschreiben (Zweifrontenkrieg FRA/RUS - schnelle Vernichtungsschlacht im Westen vor Aufmarsch der russischen Armee), ...

... um dann zu bedenken, dass diese militärische Vorgabe die Politik/Wilhelm zumindest zeitlich in Zugzwang setzte. Kurzum: der Schlieffenplan engte die Möglichkeiten politischer De-Eskalation ein und zwang zu schnellem Handeln.

Wenn er die militärisch einzige Chance für das Deutsche Reich darstellte, wird auch ersichtlich, warum bei künftig wachsenden militärischen Potenzialen der Gegner im Juli 1914 die Ansicht vertreten wurde, den Krieg nunmehr zu riskieren bzw. die Krise zuzuspitzen.:winke:
 
1914 war der große Aufmarsch Ost vom Generalstab nicht geplant. Man ging davon aus, das ein schneller Sieg gegen Rußland wohl nicht mehr möglich sei.

Was schwer verständlich ist, ist die Tatsache, dass das deutsche Militär vollkommen losgelöst von der Politik Pläne unabhängig von der außenpolitischen Situation entwickelte? Es galt das Primat des Militärs. Im Juli 14 war der Ursprung der Krise auf dem Balkan und die deutsche Streitkräfte marschierten gemäß den Planungen Schlieffens und den Korrekturen Moltkes gegen Frankreich. Und Moltke hatte auch kein "Plan B" in Petto.
 
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1910/11
Aufmarsch II Ost (Großer Ostaufmarsch): 4 Armeen mit 43 Divisionen im Osten, 34 verbleiben in den Mob.-Stationen im Reich
-> offenbar ein Szenario für einen Einfrontenkrieg zu Beginn.

1912/13
Aufmarsch II (4 Armeen im Osten - 43-45 (?) Divisionen)
-> ebenfalls ein Szenario mit anfänglicher Passivität im Westen

Abgedruckt u.a. in Epkenhans, etc.: Schlieffenplan

Den Automatismus dieser Planungen in der Juli-Krise sehe ich auch so. Immerhin fragte Wilhelm II. wohl in letzter Stunde, ob ein Aufmarsch nur gegen Rußland möglich sei. Das wurde von Moltke verneint (der wohl einem Nervenzusammenbruch nahe war). Groener widerlegt sein Eisenbahn-Argument in einer Nachkriegs-Studie, die man aber wohl mit Vorsicht genießen muss.

Bedeutsam ist sicher, dass der Große Ostaufmarsch bei der Mob.Planung im Juli 1914 nicht "zur Verfügung" stand, weil ab 1913 darauf verzichtet wurde.

Es hätte für den Zweiverband eine militärische Überraschung gegeben, im Osten wie im Westen.


EDIT + noch anzufügen: hier hatten wir dazu auch eine Diskusison
http://www.geschichtsforum.de/559453-post104.html
 
Zuletzt bearbeitet:
Grad habe ich diese "Spielfilm-Doku" von letzter Woche geguckt "Europas letzter Sommer - Die Juli-Krise 1914".

Europas letzter Sommer - BR-alpha | programm.ARD.de

Ich fand sie gut gemacht und erschreckend, wenn man sieht, wie viele Diplomaten und Amtsträger sich um den Frieden bemüht haben, wie Wilhelm II und Franz Joseph von den Kriegstreibern hintergangen, belogen und ausgetrickst wurden, bloß damit es "endlich losgeht".
 
Ja, auf BR-alpha läuft eine ganze Themenwoche unter dem Titel "Europas letzter Sommer" mit Dokus über den Ersten Weltkrieg. Das Dokuspiel ist auch in der Mediathek abrufbar.
 
Grad habe ich diese "Spielfilm-Doku" von letzter Woche geguckt "Europas letzter Sommer - Die Juli-Krise 1914".

Europas letzter Sommer - BR-alpha | programm.ARD.de

Ich fand sie gut gemacht und erschreckend, wenn man sieht, wie viele Diplomaten und Amtsträger sich um den Frieden bemüht haben, wie Wilhelm II und Franz Joseph von den Kriegstreibern hintergangen, belogen und ausgetrickst wurden, bloß damit es "endlich losgeht".

Es gibt ja auch ein gleichnamiges Buch von Fromkin. Richtet sich die Doku inhaltlich nach diesem Buch?
 
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