Winston Churchill - Der zweite Weltkrieg

Hamilkar

Mitglied
Irgendwiner muss ja mal hier Literatur weiterempfehlen.
Nachdem Heinz mir schon unter "Seevölker" ein Buch empfohlen hat, lege ich euch nun dieses Buch hier nahe.

Winston Churchill ist wohl einer der Personen, die den zweiten Weltkrieg aus britischer Sicht am besten beschreiben können.
Auch wenn er sehr pro-britisch und pro-amerikanisch schreibt und sich immer wieder für sein eigenes Handeln rechtfertigt und das britische Volk über alles lobt, so ist es doch ein lesenswertes und auch historisch interessantes Werk.

Der Leser muss sich jedoch durch gut 1150 Seiten durchschlagen bevor er Churchills Werk bewältigt hat. 1953 ist er auch, glaube ich, dafür mit dem Nobelpreis ausgezeichnet worden.

Es bietet mal eine Alternativ zu der sich sonst so auf die deutsche Politik beziehenden Bücher und bietet auch gute Einblicke auf die Abläufe in Südwestasien, Afrika und in Griechenland, die sonst oft vernachlässigt werden.
Ich glaube es kostet 14 € und ist somit auch finanzierbar.

Alles in allem ist es ein literarisches Werk, dass jeder der sich für diese Zeit interessiert gelesen haben sollte.
 
Den Churchill sollte man mit Vorsicht genießen. Winston Churchill ist als einer der Hauptpersonen des zweiten Weltkrieges zwangsläufig sehr subjektiv in seinen Ausführungen, auch, wenn er spürbar um Objektivität bemüht ist.
Dennoch ist es ein großes Werk.

Alternativ empfehle ich aber das gleichnamige Werk des Franzosen Raymond Cartier, erschienen im Piper-Verlag, das sich sehr flüssig liest und im Gegensatz zum Churchill dessen Fehler im Krieg (z.B. Griechenland, Singapur) ohne irgendwelche Rechtfertigungsversuche gnadenlos aufzeigt.

Cartier ist nicht so politisch in seinen Ausführungen wie Churchill oder andere. Er konzentriert sich auf das Wesendliche und pflegt eine kritische, eher journalistische Betrachtungsweise.

"Der zweite Weltkrieg" von Raymond Cartier (1141 Seiten) ist die mit Abstand beste und spannenste Darstellung der Ereignisse dieser Zeit, die ich bisher gelesen habe.
 
Churchill ist als Quelle zu betrachten, als solche wie alle Quellen, mit quellenkritischen Maßstäben zu behandeln.
Raymond Cartier ist Sekundärliteratur, 1967!.
Da werden Plaumen mit Äpfeln verglichen.
 
Außerdem habe ich ja extra darauf hingewiesen, dass
Ziatat:
"er sehr pro-britisch und pro-amerikanisch schreibt und sich immer wieder für sein eigenes Handeln rechtfertigt und das britische Volk über alles lobt"

Das sollte doch schon aussagen, dass vieles was er sagt sehr subjektiv und mit vorsicht zu geniessen ist.
 
@Hamilkar
Stimmt, es liegt nicht an deiner Beschreibung, es ist eher mein eigenes Problem: Ich verlange einfach eine größtmögliche Objektivität und da hat Cartier für mich persönlich ganz klar die Nase vorn. Ich habe Churchills "Version" des zweiten Weltkrieges gelesen, und habe mich da doch an einigen Punkten gestoßen. Nichtsdestotrotz hast Du natürlich Recht darin, das es dennoch sehr lesenswert ist.

@Mercy
Dein Argument ist stichhaltig, aber ich ziehe in diesem Falle die Pflaumen vor. ;)
Aus demselben Grund habe ich auch so meine Probleme mit "De bello gallico".
 
Es wird momentan zwar leider nicht mehr verlegt, ist aber nach wie vor erhältlich, z.B. hier:

gebraucht von amazon

oder bei Obi...nein, oder bei ebay :D

Einfach mal Cartier eingeben und die Suche auf Bücher beschränken. Momentan sind wieder einige Angebote drin.
 
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