anarchobear
Neues Mitglied
Hallo an alle!
Ich muss demnächst für mein Sklavenkriegeseminar eine Hausarbeit schreiben, die sich mit dem Wandel des römischen Wirtschaftssystems beschäftigt. Meine These: Billige Sklaven überfluten das Land, während die Kleinbauern durch die vielen und langen Kriege auf den Feldern fehlen. Sie verarmen, sterben oder können mit den Großagrariern nicht mehr konkurrieren. Diese kaufen die Landgüter auf und lassen sie von ihren Sklaven bestellen (soweit alles bekannt). Daraus entwickeln sich zwei Dinge:
a) Landflucht, Entstehung eines städtischen Proletariats, soziales "Pulverfass"
b) viele billige Sklaven, schlechte Behandlung, kaum Kontrolle, soziales "Pulverfass"
Zuerst revoltieren die Sklaven und zwar in ungewöhnlichen Ausmaßen. Dann entbrennen die Bürgerkriege (wo die machtpolitische Komponente zwar bedeutend ist, aber hätte Cäsar den Umsturz wagen können, wenn die Lage der ärmeren Bevölkerung nicht so kritisch wäre? Dieser Frage würd ich auch gern nachgehen).
Und wie ist die Krise dann im angehenden Kaiserreich gelöst worden? Man kann "Humanisierungsprozesse" bei der Behandlung von Sklaven erkennen. Was gab es noch für Faktoren in dieser Hinsicht? Steigende Preise für Sklaven? Furcht vor einem neuen Spartacus? Resignation der Landsklaven (die städtischen waren ja bekanntlich nicht unzufrieden genug für einen Aufstand)?
Und was die Proletarier betrifft... Hat man ihnen Land in den Provinzen gegeben? Oder hat die städtische Wirtschaft sie mit der Zeit mit eingebunden? Oder erhielten sie einfach "Sozialhilfe" und wurden durch panem et circenses stillgelegt?
Das Grundgerüst meiner These:
Expansion -> Wandel des Wirtschaftssystems -> Sklavenkriege/Bürgerkriege -> herrschende Schicht zieht Lehre
"Nebenthese": Man kann die Reformen (Gracchus, Marius), die Sklavenkriege und die Bürgerkriege wirtschafts- und sozialgeschichtlich nicht isoliert betrachten.
Ich bräuchte ein wenig Literatur, um das ganze zu stützen. Kennt einer von euch einen Autor, der die beiden Themenkomplexe Sklaven- und Bürgerkriege in einem Zug betrachtet? Was mir auch wichtig wäre, ist die Beteiligung der verarmten Bevölkerung an den Sklavenkriegen (ich weiß es gab da kaum Beteiligung, aber vllt weiß man was über das Stimmungsbild) und an den Bürgerkriegen (wiederum: wenn nicht Beteiligung, dann zumindest Stimmungsbild, Aufruhrpotential, politische Beteiligungsversuche durch Volkstribune u.Ä.).
Reaktionen der Großagrarier müssen auch mit rein.
Und was wurde eigentlich aus den Veteranen, die in Italien Land bekommen haben? Marius hat ja seine Leute im Süden angesiedelt und dann hat Sulla sie rausgeschmissen und durch seine ersetzt. Sind sie auch verarmt? Manche haben ihre Landgüter ja gleich an die Großgrundbesitzer verkauft, das Geld rasch verheizt und dann auf die Straße gegangen. Haben das viele getan? Gab es nach der ganzen Geschichte noch einen signifikanten Prozentsatz an Kleinbauern in Italien? (das jetzt nur nebenbei)
Ich weiß, das sind jetzt ne Menge Fragen Aber ich bin gerade in der Stoffsammlungs- und -ordnungsphase.
Und los!
Ich muss demnächst für mein Sklavenkriegeseminar eine Hausarbeit schreiben, die sich mit dem Wandel des römischen Wirtschaftssystems beschäftigt. Meine These: Billige Sklaven überfluten das Land, während die Kleinbauern durch die vielen und langen Kriege auf den Feldern fehlen. Sie verarmen, sterben oder können mit den Großagrariern nicht mehr konkurrieren. Diese kaufen die Landgüter auf und lassen sie von ihren Sklaven bestellen (soweit alles bekannt). Daraus entwickeln sich zwei Dinge:
a) Landflucht, Entstehung eines städtischen Proletariats, soziales "Pulverfass"
b) viele billige Sklaven, schlechte Behandlung, kaum Kontrolle, soziales "Pulverfass"
Zuerst revoltieren die Sklaven und zwar in ungewöhnlichen Ausmaßen. Dann entbrennen die Bürgerkriege (wo die machtpolitische Komponente zwar bedeutend ist, aber hätte Cäsar den Umsturz wagen können, wenn die Lage der ärmeren Bevölkerung nicht so kritisch wäre? Dieser Frage würd ich auch gern nachgehen).
Und wie ist die Krise dann im angehenden Kaiserreich gelöst worden? Man kann "Humanisierungsprozesse" bei der Behandlung von Sklaven erkennen. Was gab es noch für Faktoren in dieser Hinsicht? Steigende Preise für Sklaven? Furcht vor einem neuen Spartacus? Resignation der Landsklaven (die städtischen waren ja bekanntlich nicht unzufrieden genug für einen Aufstand)?
Und was die Proletarier betrifft... Hat man ihnen Land in den Provinzen gegeben? Oder hat die städtische Wirtschaft sie mit der Zeit mit eingebunden? Oder erhielten sie einfach "Sozialhilfe" und wurden durch panem et circenses stillgelegt?
Das Grundgerüst meiner These:
Expansion -> Wandel des Wirtschaftssystems -> Sklavenkriege/Bürgerkriege -> herrschende Schicht zieht Lehre
"Nebenthese": Man kann die Reformen (Gracchus, Marius), die Sklavenkriege und die Bürgerkriege wirtschafts- und sozialgeschichtlich nicht isoliert betrachten.
Ich bräuchte ein wenig Literatur, um das ganze zu stützen. Kennt einer von euch einen Autor, der die beiden Themenkomplexe Sklaven- und Bürgerkriege in einem Zug betrachtet? Was mir auch wichtig wäre, ist die Beteiligung der verarmten Bevölkerung an den Sklavenkriegen (ich weiß es gab da kaum Beteiligung, aber vllt weiß man was über das Stimmungsbild) und an den Bürgerkriegen (wiederum: wenn nicht Beteiligung, dann zumindest Stimmungsbild, Aufruhrpotential, politische Beteiligungsversuche durch Volkstribune u.Ä.).
Reaktionen der Großagrarier müssen auch mit rein.
Und was wurde eigentlich aus den Veteranen, die in Italien Land bekommen haben? Marius hat ja seine Leute im Süden angesiedelt und dann hat Sulla sie rausgeschmissen und durch seine ersetzt. Sind sie auch verarmt? Manche haben ihre Landgüter ja gleich an die Großgrundbesitzer verkauft, das Geld rasch verheizt und dann auf die Straße gegangen. Haben das viele getan? Gab es nach der ganzen Geschichte noch einen signifikanten Prozentsatz an Kleinbauern in Italien? (das jetzt nur nebenbei)
Ich weiß, das sind jetzt ne Menge Fragen Aber ich bin gerade in der Stoffsammlungs- und -ordnungsphase.
Und los!