zdfInfo Rätsel der Geschichte "trojanisches Pferd"

bonito

Aktives Mitglied
Hi, hat die Sendung einer gesehen? Ich diskutiere gerade mit einem, der das Ding als unumstössliche Quelle benutzt, aber ich kann ausser der Länge der Sendung nichts heruasfinden. ??? ps: von TerraX z.B. halte ich eher wenig bis nichts
 
Ich frage, weil die Behauptungen aus dieser Sendung für mich sehr schräg erscheinen. z.B. wollen die den Troja Krieg gem. Ilias simuliert haben und die Ergebnisse sollen sehr gut zum Text passen - obwohl es meiner Meinung nach nicht genug Details in der Ilias für eine Simulation gibt. Auch haben die versucht nachzuweisen, dass es das trojanische Pferd gab etc. Klingt mir eher nach Kinderprogramm ;)
 
Ich habe diese Sendung gesehen. Dass behauptet worden wäre, das Pferd sei real, erinnere ich nicht. Stattdessen wurde gemutmaßt, og das Tier in einem übertragenen Sinne zu verstehen sei, meine ich. Aber genau kann ich dir das auch nicht mehr sagen.

Recht hast du allerdings, die reißerischen Behauptung aus dergleichen Sendungen sehr zurückhaltend aufzunehmen.
 
Machen wir uns nichts vor: Das Format Terra X ist das Gegenteil dessen, was das ZDF als ÖRTV zu leisten hat. Statt Aufklärungsarbeit zu leisten wird bei Terra X und verwandten Sendungen kräftig mystifiziert. Eigentlich ist das Betrug am Gebührenzahler.
 
Machen wir uns nichts vor: Das Format Terra X ist das Gegenteil dessen, was das ZDF als ÖRTV zu leisten hat. Statt Aufklärungsarbeit zu leisten wird bei Terra X und verwandten Sendungen kräftig mystifiziert. Eigentlich ist das Betrug am Gebührenzahler.
Na, ja, gemessen am Sportbudget des Senders dürften die Ausgaben für Geschichte eher marginal sein, da kann Qualität nicht wirklich erwartet werden. Und ob wir es als Gebührenzahler wahr haben wollen oder nicht, die Quote entscheidet. Im Grunde ist das Ergebnis dann noch positiv zu werten, da solche Sendungen Interesse wecken oder Dikussionen provozieren.
Und wir wissen doch alle, dass Fachwissen zur Geschichte (nur noch) in sündhaft teuren Büchern steckt.

Grüße
excideuil
 
Na, ja, gemessen am Sportbudget des Senders dürften die Ausgaben für Geschichte eher marginal sein, da kann Qualität nicht wirklich erwartet werden. Und ob wir es als Gebührenzahler wahr haben wollen oder nicht, die Quote entscheidet. Im Grunde ist das Ergebnis dann noch positiv zu werten, da solche Sendungen Interesse wecken oder Diskussionen provozieren.
Und wir wissen doch alle, dass Fachwissen zur Geschichte (nur noch) in sündhaft teuren Büchern steckt.
Wenn es nur um Qualität ginge... Es ist ja nicht so, dass die Qualität dieser Sendungen schlecht sei, oder dass die Sendungen den Ansprüchen ernsthaft historisch interessierter Menschen nicht genügen würde: Nein, der Zuschauer wird vielfach einfach verarscht. Das ist das, worüber ich mich ärgere. Und damit meine ich gar nicht mal die Inszenierungen von zufälligen spektakulären Funden, oder die Unterdrückung von Informationen bzgl. Forschungsdiskussionen, die vielleicht tatsächlich nur Fachleute interessieren, sondern dass wissentlich die Unwahrheit berichtet wird, also das Gegenteil von Aufklärung geleistet wird.
 
Ich persönlich finde es immer am schlimmsten, wenn in derartigen Sendungen die Kelten, Römer, Germanen, Franken, Wikinger, Salier oder wer auch immer als Wegbereiter des modernen geeinten Europa präsentiert werden. Ist gerade schwer in Mode und wird bei jeder halbwegs passenden Gelegenheit wiederholt. In den Büchern, die ich als Kind gelesen habe, ging es bei gleicher Thematik um die Eigentumsverhältnisse und um die Unterdrückung des Volkes und um die Feudalgesellschaft.
Zeitgeist, ick hör dir trapsen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn es nur um Qualität ginge... Es ist ja nicht so, dass die Qualität dieser Sendungen schlecht sei, oder dass die Sendungen den Ansprüchen ernsthaft historisch interessierter Menschen nicht genügen würde: Nein, der Zuschauer wird vielfach einfach verarscht. Das ist das, worüber ich mich ärgere. Und damit meine ich gar nicht mal die Inszenierungen von zufälligen spektakulären Funden, oder die Unterdrückung von Informationen bzgl. Forschungsdiskussionen, die vielleicht tatsächlich nur Fachleute interessieren, sondern dass wissentlich die Unwahrheit berichtet wird, also das Gegenteil von Aufklärung geleistet wird.

Ich weiß nicht, auf welche Beispiele dein "wissentlich die Unwahrheit berichtet" abhebt.
Aber ich konstuiere einmal am Beispiel Napoleons. Wenn der Aufstieg des Korsen beschrieben wird, dann ist sicherlich kaum Raum, alles zu berichten. Wenn dann vom Sieg von Marengo berichtet wird, dann wird in aller Regel die Schlacht von Hohenlinden unterschlagen, die tatsächlich erst den Sieg gebracht hat, weil dies dann den Rahmen sprengen würde, zudem es sicher noch ein paar Worte/Szenen zum Verhältnis Napoleon - Moreau bedürfte. Aber ist dies schon wissentlich die Unwahrheit sagen, oder sich nur auf das Wesentliche beschränken, weil die Sendezeit nicht mehr hergibt?
Anders gesagt, muss nicht in solchen Sendungen gelegentlich die Wahrheit "unterliegen", damit diese Sendung überhaupt stattfinden kann?

Grüße
exci
 
Aber ist dies schon wissentlich die Unwahrheit sagen, oder sich nur auf das Wesentliche beschränken, weil die Sendezeit nicht mehr hergibt?

Dazu kenne ich mich mit Militärgeschichte zu wenig aus, um mir darüber ein Urteil bilden zu können. So wie du das jetzt geschildert hast, würde ich dein Bsp. als durchaus lässlich betrachten.
Aber wenn publikumswirksam bei einer "Templerburg" ganz zufällig eine vergessene, den Dorfbewohnern unbekannte "Corracha" entdeckt wird (ein befestigter Gang, der eine Burg mit einer Wasserstelle verbindet) und man dann die Arbeiten von unten zeigt und dabei sieht, dass die soeben erst entdeckte Corracha von den Dorfbewohnern lange schon als Keller verwendet wird, oder wenn Türme, die außerhalb einer Burgmauer stehend über Brücken mit dieser Verbunden sind als "Riesentore" bezeichnet werden und darüber philosophiert wird, warum die Templer (zwei verschiedene Sendungen aus der Reihe, beide über die Templer in Spanien) so riesige Tore bauten und das ganze in einem verschwörungstheoretischen Unterton, ohne letztendlich aber aufzulösen dass es sich um torres albarranas handelt, und eben keine Tore sondern Verbindungsbrücken, dann erlaube ich mir, mich gehörig auf den Arm genommen zu fühlen. Wenn man dann noch Wünschelrutengänger und besoffene Bauern bemüht, die von kilometerweiten unerforschten Geheimgangsystemen faseln, oder wenn man die arabische Inschrift im Kelch von Valencia zur aramäischen Inschrift erklärt, dann kann ich hier nur noch von Mystifizierung bzw. Betrug sprechen.
 
Ich würde hier Quijote deutlichst beipflichten wollen. Es ird hin und hergebogen, wie es gerade passt. Dieses Format würde wirklich besser auf Pro7 oder dergleich passen.
 
@ El Quijote

Völlig d'accord. Sowas geht natürlich gar nicht, damit wird vllt. sogar das Gegenteil erreicht, dass so mancher nicht mehr zusieht.

Grüße
exci
 
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