Zentralafrika ab dem 1. Weltkrieg

TWdesign

Neues Mitglied
Guten Tag allerseits.

Mein name ist Till Wietlisbach und ich habe den Auftrag, ein Referat über Zentralafrika zu halten, und zwar in der Zeitspanne vom 1. Weltkrieg bis heute. Ich habe mich etwas in die Literatur eingelesen und bin sehr verwirrt von all den Vorgängen, und weiss nicht, welchen ich grössere Bedeutung zumessen sollte als anderen.

Ich wäre nun sehr froh, wenn mir jemand weiterhelfen könnte, indem er/sie mir einfach die wirklich wichtigen Ereignisse von all den anderen schlimmen Ereignissen trennt.

Vielen Dank schon im Voraus!
 
Zwischen 1918 und heute ist ja viel passiert, und "Zentralafrika" betrifft ja mehrere Staaten. Ist das Thema irgendwie eingegrenzt? Irgendwelche Schwerpunkte, die du nehmen willst/sollst?
Oder geht es nur um die "Zentralafrikanische Republik"?

Gruss, muheijo
 
Genau hier liegt mein Problem. Ich habe den Auftrag: "Mach mal, such dir die Schwerpunkte". Dabei handelt es sich um meherere Staaten (nach Wikipediadefinition von Zentralafrika (Zaïre sicher mal als Schwerpunkt). Aber als ich dann etwas recherchiertre fand ich wirklich ne Menge. Und das ist zu viel für mich. Leider bin ich nicht wirklich gut im Prioritäten setzen und wäre froh wenn mir kurz jemand helfen könnte (Alleine schon welche Staaten wichtiger sind wäre hilfreich).
 
Nimm Dir doch die drei großen afrikanischen Kolonialmächte und such Dir eine Kolonie aus, der jetzt als Staat noch besteht und verfolge anhand der Entwicklungen seit 1914, die Geschicjhte Zentralafrikas beispielhaft.

Belgien => Belgisch Kongo
Frankreich => z.B. Kamerun
UK => Nigeria

Nur so als Vorschlag zur Eingrenzung des Themas.

M.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nimm Dir doch die drei großen afrikanischen Kolonialmächte und such Dir eine Kolonie aus, der jetzt als Staat noch besteht und verfolge anhand der Entwicklungen seit 1919, die Geschicjhte Zentralafrikas.

Belgien => Belgisch Kongo
Frankreich => z.B. Kamerun
UK => Nigeria

Nur so als Vorschlag zur Eingrenzung des Themas.

M.

Ja, und dann zum Stichpunkt Kolonialisierung , bzw. Kampf der Franzosen, Deutschen, Holländer etc. um Kolonien, deren Handhabe derselben und dann die Entkolonisierung und deren Bedeutung für die Staaten. Wie geht es den Staaten heute?

Denkbar wäre auch ein Haupthema, z.B. Rohstoffparadies Afrika bzw. Zentralafrika und was sich daraus ergab, signifikant vor allem der Diamantabbau.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Melchior: Danke, das wäre sicher eine sinnvolle Einteilung, danke! Ich hab im Moment acht Geschichtsbücher bei mir und noch das ganze Internet und wusste nicht, wo anfangen.

@Caro1: Ja, die Rohstoffprobleme und Ausbeutungsaspekte werden auf jeden Fall mit einbezogen. Vermutlich kommt im aktuellen Teil noch ein Anschnitt an Kony2012 und die Motive davon.
 
Ich würde bei dieser Aufgabenstellung frecherweise ein Referat über Angola halten. Denn Ziel der Darstellung ist ja, zu zeigen, wie schlecht es Schwarzafrika geht. Bei Angola aber wäre durch die überraschende Erkenntnis, dass der Staat heute ein Gewinner der Dekolonisierung ist - den Angolanern geht es gut! - nämlich ein Lerneffekt auch beim Lehrer gegeben.
Naja, um das Vorhaben des Lehrers nicht völlig zu unterlaufen bzw. nicht in den Verdacht zu geraten, die rosa Brille zu tragen, wäre es vielleicht ganz sinnvoll ein anderes zentralafrikanisches Land, welches eine ähnliche Bodenschatzlandkarte hat und etwa zur gleichen Zeit dekolonisiert wurde vergleichend zu zeigen.
 
Bei Angola aber wäre durch die überraschende Erkenntnis, dass der Staat heute ein Gewinner der Dekolonisierung ist - den Angolanern geht es gut! -

Ich bin kein Kenner der angolanischen Verhältnisse! Wenn ich Wiki lese, dann stellt sich mir jedoch ein deutlich differenzierteres Bild dar, das die Aussage, das es den Agolaner gut geht, doch relativiert. Im einzelnen:

1. Es ist eine stark polarisierte Gesellschaft, in denen kleine Teile, auch eine sich langsam entwicklnde Mittelschicht, zu den Gewinnern zählen.

2. Ein sehr großer Teil der Bevölkerung derzeit von der Verteilung von Reichtum ausgeschlossen ist, trotz des wirtschaftlichen Aufschwungs

3. Die Kontrolle über die Verteilungsmechanismen in den Händen autokratisch regierender schwarzer Machteliten konzentriert ist, die für eine einseitge Verteilung des Wohlstands sorgen

4. Die in Zusammenarbeit mit, auch den ehemaligen Kolonialmächten, das Land erschließen und die Rohstoffe exportieren und Gewinne nicht demokratisch legitimierten, sinnvollen Zwecken zuführen

5. Sich an diesem Beispiel durchaus eine Menge über Afrika lernen läßt:
- über die wirtschaftliche Entwicklung
- über die politische Entwicklung
- und auch über die Unterdrückung von Teilen der Bevölkerung, lange über die Kolonialzeit hinaus.

Ergo: Man brauch kein anderes Beispiel zu nehmen, um die vielen Problem Zentralafrikas mehr als deutlich zu machen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab das jetzt nicht genauer überprüft, habe aber vor wenigen Wochen einen Beitrag im Weltspiegel oder Auslandsjournal gesehen, beides Sendungen, denen ich das Prädikat seriös zugestehen würde, in dem die Entwicklung Angolas ausgesprochen positiv bewertet wurde. Gleichzeitig ärgern sich viele Afrikaner darüber, dass, wenn in Europa Afrika thematisiert wird (und Schwarzafrika gemeint ist) eigentlich immer nur ein Kontinent ohne Zukunft mit Blutdiamanten, Blutgold, Blutöl, Hunger, Dürre, Aids, Kindersoldaten, Bürgerkrieg, Rückständigkeit gesehen wird, was zweifelsohne zum Teil seit Jahrzehnten andauernde Probleme sind, aber was der Vielfalt dieses Kontinents nicht gerecht wird.
 
Bei Angola aber wäre durch die überraschende Erkenntnis, dass der Staat heute ein Gewinner der Dekolonisierung ist - den Angolanern geht es gut!
Die Behautpung ist allerdings frech.:winke:
Angola war Schlachtfeld des Kalten Krieges wie kein zweiter subsaharischer Staat. Angola hat wahrscheinlich vom Ende des südafrikanisch-kubanischen Konfliktes profitiert.

Zur Schwerpunktsetzung gibt es mehrere Möglichkeiten:
1) geografisch, bezogen auf einen Staat oder eine Kolonie
2) nach Epoche: Kolonialismus, Weltkriege, Unabhängigkeit, Kalter Krieg, ggf. 90er Jahre
3) sozialgeschichtliche Schwerpunkte: Sklaverei/Unfreiheit, Migration, wirtschaftliche Entwicklung, Bodenschätze, Islamisierung und Christianisierung, unterschiedliche Regierungsformen: Präsidalrepublik, Militärdikatur etc.
 
Darüber hinaus war die Dekolonialisierung in Angola völlig anders als die des Rests der Region. Angola wurde erst 1974/1975 im Zuge der portugiesischen Revolution unabhängig und war danach, wie schon richtig gesagt, Schauplatz des Kalten Krieges und des Strebens des Apathheitsregimes in Südafrika seine Dominanz über das südliche Afrika zu errichten. Die "Dekolonialisierung" Angolas war anders als in den britischen und den subsaharischen französischen Kolonien ein Kampf, der sich über Jahre erstreckte und feste Strukturen innerhalb der afrikanischen Rebellen schuf. Dies spiegelt sich auch darin wieder, dass die Widerstandsorganisationen und Bürgerkriegsparteien MPLA, UNITA und FNLA immer noch als politische Akteure aktiv sind, während die Strukturen aus den Gründerjahren anderer afrikanischer Staaten heute zumeist den Großteil ihrer Bedeutung verloren haben oder gänzlich verschwunden sind.
Mit der Entkolonialisierung um Angola herum im afrikanischen Jahr 1961 begann in Angola selber der Kampf der bereits genanntne Gruppen (unter vielen) gegen das koloniale Regime. Der Krieg wurde hart geführt. Das portugiesische Regime, eine der letzten klassischen Kolonialmächte Europas war nicht bereit seine Kolonien aufzugeben. Grundsätzlich waren die Kämpfe der Portugiesen gegen die Angolanischen Rebellen in weiten Teilen dem Vietnamkrieg nicht unähnlich. So gingen die Portugiesen mit Flugzeugen, insbesondere mit Napalm gegen afrikanische Dörfer vor. Besonders die MPLA führte einen harten Krieg gegen die portugiesischen Kolonialtruppen.

Tatsächlich hat Angola der Wandel der regierenden MPLA zur mehr oder minder sozialdemokratischen Partei und das Ende des Bürgerkrieges 2002 gut getan, indem Angola nach vielen Jahren des Bürgerkriegs Anschluss an den Weltmarkt gefunden hat und zugleich die Konflikte im Land durch Wahlen zumindest beschwichtigt werden konnten.

(Der weitere Beitrag ist der freiwilligen Selbstzensur zum Opfer gefallen, um nicht gegen die Forenregeln zu verstoßen und etwas tagesaktuelles zu schreiben.)
 
Ich würde bei dieser Aufgabenstellung frecherweise ein Referat über Angola halten. Denn Ziel der Darstellung ist ja, zu zeigen, wie schlecht es Schwarzafrika geht. Bei Angola aber wäre durch die überraschende Erkenntnis, dass der Staat heute ein Gewinner der Dekolonisierung ist - den Angolanern geht es gut! - nämlich ein Lerneffekt auch beim Lehrer gegeben.
Wenn man ein positives Beispiel nehmen möchte, würde ich eher Botswana empfehlen, auch wenn das mehr im Süden als im Zentrum Afrikas liegt. Aber es hat eine funktionierende Demokratie, eine einigermaßen akzeptable Menschenrechtslage (auch wenn es Probleme im Umgang mit den San gibt), eine solide (allerdings stark vom Diamantexport abhängige) Wirtschaft und ist wenig korrupt.
 
Zurück
Oben