Zeugeninterview bezüglich des Vietnamkrieges

Kevin547

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Hey Leute, ich muss demnächst einen Vortrag über den Vietnamkrieg halten und da habe ich mir gedacht, dass ich doch eine Art Zeitzeugeninterview machen kann.

Als Interviewpartner habe ich einen Nordvietnamesen, der 1965 geboren und einen Südvietnamesen, der 1964 geboren ist.

Meine Idee wäre es den beiden die gleichen Fragen zu stellen und diese dann miteinander zu vergleichen, also aus Perspektive Nord und Südvietnam sozusagen.

Allerdings habe ich noch keine Fragen und deshalb wollte ich euch fragen ob ihr denn interessante Fragen habt die man stellen beziehungsweise dann gut miteinander vergleichen kann.

Danke schon Mal im Vorraus
 
Also, um das richtig zu verstehen, die beiden Zeugen sind nicht fiktiv, sondern real? Bedenkst du auch, dass die beiden zum Ende des Vietnamkriegs 10 bzw. elf Jahre alt waren? Sie werden sich sicher an den Krieg erinnern, vielleicht auch traumatisch, aber es dürfte anzuzweifeln sein, dass eine in diesem Alter explizit nord- bzw. südvietnamnesische Perspektive inhäriert wurde. Wenn, dann später, was das Ergebnis a priori verfälscht. Zeitzeugen sind immer eine problematische Quelle, wenn man nicht versteht, dass ihr Bericht nicht unmittelbar Erlebtes wiedergibt, sondern im besten Falle überformtes des eigenen Erlebens, im schlechteren Falle sogar Erinnerungen, die sie gar nicht real haben können, beides beeinflusst durch das kollektive Gedächtnis. Unser Gehirn ist sehr beeinflussbar und akzeptiert in extremen Fällen sogar fremde Erinnerungen als die eigenen. Man müsste sich also anschauen: Was von dem, was der Zeitzeuge erinnert, ist wirklich eigenes Erleben? Wohlgemerkt: Es geht bei dieser Zeitzeugenkritik nicht um Wichtigtuer und Betrüger, sondern um neurologische Mechanismen, die wirken.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Hinweis auf das Alter ist relevant. Folglich kann man am ehesten etwas über die unterschiedlichen Arten von Kindheit im Norden und Süden durch die zwei erfahren.

Und man kann erfahren, welche unterschiedlichen Erfahrungen sie danach gemacht haben. Wie sind die "Sieger" mit den "Besiegten" umgegangen und wie wurden die vielfältigen - nicht nur körperlichen Wunden - danach "geheilt.

Das ist dann weniger ein Vortrag über den Vietnamkrieg, sondern eher einer über "Kindheit" und die "Pazifizierung" einer Kriegsgesellschaft.
 
Da der Südvietnamese bei der Eroberung Südvietnams durch den Norden noch ein halbes Kind war, stellt sich die Frage, ob er nicht anschließend (sofern er im Land blieb und nicht etwa zu den Boat People gehörte) noch auf die eine oder andere Weise "umerzogen" wurde und seine Erinnerung an bzw. Sichtweise auf den Vietnamkrieg und Südvietnam entsprechend verfremdet wurde.
 
Betreffs des Alters...
Bei meinen Besuch in Saigon hatte ich einen Deutschen als Guide der mit einer Vietnamasien verheiratet ist und dort lebt.
Er erzählte von Umerziehungslager nach den Krieg. Sein Schwiegervater war in so einen Lager.
 
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