Die publizierten Übersetzungen sind in der Regel alle korrekt. Das Problem ist die Abhängigkeit von einer Übersetzung, da Übersetzung i.d.R. auch immer ein stückweit Interpration ist. Um unabhängig von der Übersetzung zu sein, kann man eigentlich nur immer anhand des Originaltextes argumentieren. Hinzu kommt, dass Übersetzer immer so übersetzen, dass es in der Zielsprache grammatisch korrekt ist und gut klingt. Das kann aber durchaus zu Missverständnissen führen. Wir haben hier im Forum etwa seitenweise um ein Problem bzgl. des Angrivarierwalls diskutiert, weil in der gängigen ÜS mehrere Verben in derselben Zeitform nebeneinanderstanden wohingegen im Originaltext ein Verb im Plusquamperfekt (also Vorvergangenheit) stand. Der Übersetzer konnte freilich nicht vorhersehen, dass irgendwelche Leute aufgrund seiner Übersetzung - die besser klang als hätte er das Plusquamperfekt auch im Deutschen benutzt - versuchen würden, ein völlig abwegiges Szenario zu konstruieren.
Nicht die ÜS zählt sondern immer nur der Originaltext. Hinzu kommen Worte, die in Original- und Zielsprache andere Nuancen haben, semantisch (also vom Bedutungsinhalt her) breiter oder enger definiert sind, grammatische Phänomene, die es in Original- oder Zielsprache gibt bzw. nicht gibt etc.
Nehmen wir Perfekt und Imperfekt. Wir haben im Deutschen beide Formen, aber der Bedeutungsunterschied zwischen beiden ist, zumindest im Alltagsgebrauch nicht mehr gegeben. In anderen sprachen aber ist das Perfekt die abgeschlossene Handlung in der Vergangenheit, wohingegen das Imperfekt die nicht abgeschlossene Handlung in der Vergangenheit wiedergibt. Diese Unterscheidung hatten wir im Deutschen mal, sie ist aber nicht mehr gegeben. Und so kann es passieren, dass dort, wo dem Lateiner eine Verbform reichte, im Deutschen einer halber Nebensatz angefügt werden muss, um den Satz adäquat zu übersetzen.
Nicht die ÜS zählt sondern immer nur der Originaltext. Hinzu kommen Worte, die in Original- und Zielsprache andere Nuancen haben, semantisch (also vom Bedutungsinhalt her) breiter oder enger definiert sind, grammatische Phänomene, die es in Original- oder Zielsprache gibt bzw. nicht gibt etc.
Nehmen wir Perfekt und Imperfekt. Wir haben im Deutschen beide Formen, aber der Bedeutungsunterschied zwischen beiden ist, zumindest im Alltagsgebrauch nicht mehr gegeben. In anderen sprachen aber ist das Perfekt die abgeschlossene Handlung in der Vergangenheit, wohingegen das Imperfekt die nicht abgeschlossene Handlung in der Vergangenheit wiedergibt. Diese Unterscheidung hatten wir im Deutschen mal, sie ist aber nicht mehr gegeben. Und so kann es passieren, dass dort, wo dem Lateiner eine Verbform reichte, im Deutschen einer halber Nebensatz angefügt werden muss, um den Satz adäquat zu übersetzen.