Zwei Arte-Dokumenationen über Neandertaler

Dion

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Gestern Abend habe ich auf Arte zwei interessante Dokumentationen gesehen, die auch in der Mediathek zu sehen sind:

Thorin, der letzte Neandertaler.

Der Neandertaler, erster Künstler der Menschheit

In beiden wird zwar mit dramaturgischen Effekten gearbeitet und an manchen Stellen ein wenig dick aufgetragen, aber das sind Zugeständnisse an die Zielgruppe Fernsehzuschauer – damit überhaupt jemand zuschaut. Aber man erfährt auch Neues, bisher nur wenigen in der Fachwelt bekannt.
 
Ja, der Archäologe erklärte das mit Tolkien. Das "Kind" muss halt einen Namen bekommen, und wenn man z.B. weiß, wie Lucy zu ihren Namen kam (weil die Ausgraber den Song "Lucy in the Sky with diamonds" von Beatles gehört haben), ist das oft von Zufällen abhängig.
 
Danke nochmals für die Empfehlung. Die Doku war wirklich hochinteressant.

Eine wichtige Frage hat sie indes unbeantwortet gelassen, jedenfalls von meiner Warte aus.

Wenn ich es richtig verstanden habe, beweist der Fund von "Thorin", dass in der Spätzeit der Neandertaler im Mittelmeer-Vorland eine Population existierte, die durch Isolation ein über 50.000 Jahre älteres Genom in die spätere Zeit "gerettet" hatte.

Zum Ende des Films hin wird diese Absonderung geografisch erklärt; die in Gibraltar und im Rhone-Tal lebenden Neandertaler hätten sich entlang der Küste bewegt.

Aber warum die Absonderung? Warum vermischten sich diese Mittelmeer-Neandertaler nicht mit anderen Neandertalern oder ggf. dem Homo Sapiens, wie die "jüngeren" Neandertaler auch?

Waren diese älteren Neandertaler vielleicht für ihre Zeit das, was die noch nicht kontaktierten indigenen Völker im Amazonas für unser Zeitalter sind? Waren sie zu verschieden?
 
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