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"Franziska" hieß die Streitaxt der Franken.
Was weiß man über sie?
"Franziska" hieß die Streitaxt der Franken.
Was weiß man über sie?
(Aus David Harding "Waffenenzyklopädie: 7000 Jahre Waffengeschichte - Vom Faustkeil bis zum Cruise Missile" - Spezialausgabe Motorbuch Verlag, Stuttgart 2000)Franziska..., die eiserne Wurfaxt der Franken. Dieser germanische Stamm siedelte im 5. und 6. Jh. in Ostfrankreich und Südwestdeutschland. Diese Franziska (bezieht sich auf die Abbildung im Buch - Anm. von mir) wurde jedoch in der englischen Grafschaft Kent gefunden. (Britisches Museum, London)
...
Franziska aus dem 5. oder 6. Jh. Fundort: Insel Wight an der englischen Südküste. (Britisches Museum, London) (wiederum Bezug auf Abb. im Buch - Anm. von mir)
Es muss ja nicht heißen, dass man nur eine Wurfaxt mit sich führt bzw. dass diese Wurfaxt die einzige Waffe ist.
Die Wucht hat dann sofort ihre Vorteile, wenn der Gegner ein Kettenhemd trägt.
Darüber hinaus hat ein freier Bauer wohl durchaus häufiger eine Axt zur Hand (auch als Werkzeug), als ein Langschwert.
Führte man mehrere Äxte mit sich?
Hatten die Franken auch noch andere Waffen?
Vgl. B. Sasse: EichstettenCharakteristisch sind im 6. Jahrhundert neben den bis auf geringfügige Unterschiede gleichbleibenden Pfeilspitzen kleine Saxe (einschneidige Hiebschwerter), Spathen (zweischneidige Langschwerter), selten Lanzen und Äxte, letztere in zwei Formen, als Franziska (Wurfaxt für den Fernkampf) und als schwere Bartaxt, die für tödliche Hiebe geeignet war...
Ist eine Axt nicht eine schlechte Waffe?
Als Nahwaffe ist ihre Wucht schon vorteilhaft. Doch ob da nicht ein Langschwert und ein kurzer Dolch bessere Ergebnisse erzielen?
Was meint ihr zu einer Axt als Waffe?!
Da schließe ich mich an. Das war einer der Hauptgründe warum eine Axt sehr häufig verwendet wurde.Darüber hinaus hat ein freier Bauer wohl durchaus häufiger eine Axt zur Hand (auch als Werkzeug), als ein Langschwert.
Wurde die Bartaxt von den Wikingern nicht auch als Wurfwaffe verwendet? Wäre doch sehr unwahrscheinlich, wenn es so uneffizient gewesen wäre, oder? Immerhin wurden die ältesten Bartäxte auf fränkischem Gebiet gefunden und sollen aus der Franziska entstanden sein. Aber natürlich kann man sie auch gut als Nahkampfwaffe verwenden. Aber mit dem Ango konnte man bestimmt auch jemanden erstechen.Ob es Sinn macht, eine Axt als Wurfwaffe einzusetzen muss jeder für sich selber durchdenken.
Naja so häufig waren Kettenhemde jetzt auch nicht. In Alamannien sind zum Beispiel für die gesamte Reihengräberzeit nur ein Kettenhemd und ein Lamellenpanzer bekannt. Es mag zwar wahr sein, dass der Ango effektiver war, allerdings war er sicher auch wesentlich teurer und die normalen Speere hatten keine panzer- oder schildbrechende Wirkung.Um massive Wirkung gegen ein Kettenhemd zu erzielen, reicht ein Speer mit Drei- oder Vierkantspitze, wie eben der Ango, aus.
Neben den Franzisken kamen auch Äxte vor, die man als "Werkzeuge" verwenden konnte. Ich bin mir jetzt nicht sicher bei welcher Gesellschaftsschicht bzw. in den Gräbern welcher Qualitätsgruppen die Franzisken gefunden wurden. Aber die meist benutzte Waffe war der normale Speer.Es ist mit Sicherheit richtig, dass der einfache Bauernkrieger im Frankenheer wahrscheinlich eher eine Axt zu Hause hatte als ein Schwert.
Mich würde interessieren, ob in besagtem Grab auch der Stiel der Franziska erhalten war.Jacobum:
In der kürzlich auf "arte" gelaufenen Reihe "Die Germanen" hat man eine Franziska nach Grabfunden rekonstruiert. Ein Axtwerfer hat in einem wissenschaftlichen Studio die Wurf- und Flugeigenschaften dieser Waffe getestet.
Genau so ist es. Man kann prinzipiell mit jeder Wurfwaffe auch im Nahkampf agieren und ebenso kann man natürlich prinzipiell (fast) alles werfen.Witege:
Wurde die Bartaxt von den Wikingern nicht auch als Wurfwaffe verwendet? Wäre doch sehr unwahrscheinlich, wenn es so uneffizient gewesen wäre, oder? ... Aber mit dem Ango konnte man bestimmt auch jemanden erstechen.
Korrekt. Körperschutz ist in Mitteleuropa zu dieser Zeit sehr schwach verbreitet, zumindest was die Grabfunde angeht. Allerdings mag die (potentielle) Wirkung der Franziska gegen Körperpanzerung durchaus ein Argument für ihre Existenz sein, zumindest im Rahmen dieser Diskussion.Witege:
Naja so häufig waren Kettenhemde jetzt auch nicht. In Alamannien sind zum Beispiel für die gesamte Reihengräberzeit nur ein Kettenhemd und ein Lamellenpanzer bekannt. Es mag zwar wahr sein, dass der Ango effektiver war, allerdings war er sicher auch wesentlich teurer und die normalen Speere hatten keine panzer- oder schildbrechende Wirkung.
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Natürlich reicht die Tatsache, dass irgendetwas hn und wieder geworfen wurde - selbst wenn es im speziellen Falle effektiv war und die Aktion auch belegt sein mag - nicht aus, das entsprechende Objekt als "Wurfwaffe" zu definieren.
Hmmm,Joinville:
Mich würde mal interessieren ob Franken, Goten oder andere Völker des Frühmittelalters ihren Waffen speziellen Definitionen zugeordnet haben wie wir es ihr tun, oder ob es ihnen schlicht egal war ob ihre Waffe eine Hiebwaffe oder Wurfwaffe war.
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