Das sind positive Faktoren in der SFRJ gewesen.
Nur weil sie in einem mit eiserner Faust regierten Land vorkamen, sollte ich sie runtermachen.
Das halte ich für falsch.
Primäre Bestandteile der jugoslawischen Politik sind es zwar nicht unbedingt, aber dafür primäre Bestandteile von demokratischen Ländern, und in der Beziehung zu solchen Ländern.
„Das Jahr 1948 ist in der jugoslawischen Geschichtsschreibung ein sehr wichtiges, ein quasi mythisch aufgeladenes.
Der Antistalinismus wird zu einer Säule der jugoslawischen Geschichtspolitik - als das einzige kommunistische Land, welches Stalin die Stirn bot ---- freilich ist das Idealversion!
“
Ja, eine Idealversion die 45 Jahre hielt, bis Quasinazis die Idealversion durch eine „andere“ ersetzten und einmal mehr sich die Menschen gegenseitig zerfetzten.
Und irgendwelche Quasikommunjare wie Milosevic versuchten einen Quasisozialismus mit Nazitouch zu etablieren, was ihnen auch ein paar Jahre gelang, um dann später zu enden, als es hätte enden sollen.
Der 28. Juni ist auch „heiliger“ Tag der Amselfeldschlacht, es ist auch der Tag der Ermordung Franz Ferdinands, am 28. Juli begann genau einen Monat danach der 1. Weltkrieg, und es ist der Tag an dem Goebbels vorhatte einen Triumphzug durch Paris zu veranstalten, in Anlehnung an den Versailler Frieden, ebenfalls 28 Juni .
Vielleicht wollte Stalin die Serben damit hänseln, die sich während des zweiten Weltkriegs als eifrige Stalinisten hervortaten, um dann ein paar Jahre später radikal auf Titoismus umzuschwenken.
Mein Opa, Gott habe ihn selig, kann davon Lieder singen, ein paar alte „Genosse Stalin hilf uns gegen die Faschisten“-Plakate hatte er auch gebunkert, müssten jetzt aber alle weg sein, nachdem Kriegsflüchtlinge unser Haus bewohnen.
Meine Großväter, von denen fast alle Schwestern geköpft wurden, sind noch immer radikale Titoverfechter. Die wissen mit ihren 80 Jahren noch immer Zitate von Tito und seinen Mannen auswendig, auch vom besagten Goebbels und den anderen Blumenzüchtern, ob man es glaubt oder nicht.
Das waren Zeiten damals, alt, aber sicher nicht gut.
Bei den ganzen bereitwilligen Selbstaufopferern der Sache Titos wundert es auch keinen, dass Tito sich traute gegen die Sowjets aufzumucken, schließlich war es verdammt schwer an den „Meister“ heranzukommen.
Ich bin übrigens kein Freund von irgendeiner Mystik.
Ich finde dass es positive Aspekte in einem gemeinsamen Jugoslawien gab, hier hört aber auch meine Begeisterung, obwohl Tit(t)o in meinen Postings immer halbwegs gut rüberkam, auf.
Ich habe schon einige Male in anderen Threads erwähnt, dass Tito nicht unbedingt der war, den er in den feuchten Träumen der Jugosozialisten darstellen sollte.
Die Stalinverehrung, vor allem unter den serbischen Genossen, ist unbestreitbar.
„Nein, Tito war sicher nicht naiv .. au contraire. Aber war auch nicht der allwissende Weise, der die sowjetischen Absichten (wie immer diese auch genau aussahen) bereits 1941 durchschaute - das halte ich für Unsinn und im Nachhinein konstruiert.“
Ich hab auch nicht behauptet dass der Typ Kurt Gödel war, sondern dass er kein Blödmann sein musste.
Tito hatte viele Frauen!
Aber der Schlossermarschall hatte keine Schwäche für Frauen, denn um Konfrontationen und Enttäuschungen zu vermeiden, ließ er sie im Wald erschießen (Übertreibung, Übertreibung!)!
So wies es Tito auch im Falle von „Verrätern“, „Faschisten“, „Feiglingen“, aber vor allem jenen die Tito nicht loyal ergeben waren, an.
Dass ist das was mich am meisten ärgert, dieses miese eiskalte Gegnerausdemwegräumen.
Ein Zitat aus dem Schwarzbuch des Kommunismus zur kahlen Insel und den Repressalien:
„Nur selten in der Geschichte wurde eine Machtübernahme von einem solchen Blutbad begleitet wie in Jugoslawien (ungefähr eine Million Tote in einem Land mit 15,5 Millionen Einwohnern); in zahllosen Bürgerkriegskämpfen, ethnischen, ideologischen und religiösen Konflikten kamen mehr Menschen ums Leben, als in dem mit großer Effizienz und Härte geführten Krieg gegen die Besatzer (dem auch die Alliierten ihre Anerkennung nicht versagten), selbst wenn man die Opfer der deutschen Repressionen miteinberechnet (Hitler hatte ja gesagt, er wolle sich an den „Kreaturen“ rächen, welche den Kaiser ermordet haben).
In vielen Regionen waren die Leidtragenden hauptsächlich Zivilisten, in der Mehrheit Frauen, Kinder und ältere Menschen. Dieser wortwörtliche Bruderkrieg, der sich teilweise zum Genozid ausweitete, dieser Krieg in dem es tatsächlich vorkam, dass leibliche Brüder einander bekämpften, hatte eine derart gründliche Säuberung zur Folge, dass es bei der Befreiung nur noch wenige politische Rivalen für die Kommunisten und ihren Anführer Tito gab, für deren Eliminierung diese dann sogleich sorgten.
Auf die Verurteilung des jugoslawischen Verrats und auf die militärische Bedrohung reagierte die Belgrader Führung mit der Isolierung moskautreuer Personen, der sogenannten „Informbirovci“, also aller die den Beschluss von 1948 billigten.
Dabei begnügte man sich nicht mit einer einfachen Internierung und der Unterbindung des Kontaktes zur Außenwelt. Die Tito-Regierung, geprägt von der bolschewistischen Lehre, griff auf Methoden zurück, wie sie ihrer politischen Kultur entsprachen: die Errichtung von Lagern. Jugoslawien verfügte über zahlreiche Inseln, und vielleicht war es eine Anspielung auf das allererste bolschewistische Lager im Solowki-Archipel, dass man eine von ihnen, Goli Otok ( „kahle Insel“ ), zum Hauptlager machte. Und dies war nicht irgendein Lager, denn die hier praktizierten Methoden der Umerziehung ähnelten sehr stark denen von Pitesti in Rumänien, die man vielleicht als typisch für den Balkan ansehen muss. Hier gab es z.B. das „Spalier der Schande“, auch „warmes Kaninchen“ genannt: der Neuankömmling musste zwei Reihen von Gefangenen passieren, die auf ihn einschlugen, ihn beschimpften oder mit Steinen bewarfen.
Es fehlte auch nicht das Ritual der „Kritik“ und „Selbstkritik“ (hab ich hier im Forum auch schon des Öfteren praktiziert), zu dem natürlich auch das „Geständnis“ gehörte. Folter war für die Gefangenen an der Tagesordnung. Unter den vielen Quälereien wollen wir nur den Kübel erwähnen, bei dem man den Kopf des Gefangenen über einen Eimer voller Exkremente (auch Scheiße genannt) hielt, und den Bunker, eine Art Kerker in einem Graben…….
Die Verfolgung von Kommunisten in Jugoslawien, wie sie in den Jahren 1948-1949 zum Ausbruch kam, ist wahrscheinlich eine der massivsten Unterdrückungsmaßnahmen dieser Art gewesen, die Europa bis zu jenem Zeitpunkt kennengelernt hatte. Sie steht in einer Reihe mit den Vorgängen in der Sowjetunion während der 20er bis 40er Jahre, im Deutschland der 30er und der Unterdrückung von Kommunisten während der Nazibesatzung. Nach offiziellen, lange geheimgehaltenen Zahlen fielen ihr 16731 (wieso nicht 16732 ?), von denen nur 5037 einen ordentlichen Prozess erhielten; drei viertel wurden nach Goli Otok und Grgur geschickt.
Den unabhängigen (!) Untersuchungen von Vladimir Dedijer zufolge sind jedoch allein durch das Lager Goli Otok schätzungsweise 31000-32000 (diese Zahlen gefallen mir mehr) Personen „gegangen“ „
Jene welche nach Kärnten flohen, wurden prozesslos von Titos Lakaien erschossen. Soviel zum Verständnis der Aufbereitung und richtigen Bestrafung von Massenmördern (wobei natürlich, wie immer, unzählige Unschuldige dabei waren, die Zahlen werden wir nie zu 100 Prozent wissen).
Das Schlimmste was man Opfern und deren Hinterbliebenen, Überlebenden, antun kann ist die Tötung des Täters.
Weißt du, ich bin es schon leid nach Zahlen zu suchen, wie viele Menschen von den Ustaschas erstochen wurden, wie viele von den Partisanen erschossen wurden, wie viel Opfer Bleiburg und Jasenovac gefordert hat, welche Anzahl an Menschen die Tschetniks gehäutet haben.
Das ist eine tragische Einstellung von mir, aber wenn man bedenkt dass jeder Obergscheite eigene Angaben serviert, unter anderem Dedijer, Djilas, Tolstoi, Goldstein und andere Windfürze und Demagogen, hab ich einfach keine Lust mehr Zahlen zu verarbeiten.
200000-300000 Opfer klingt einfach komisch, dies würde bedeuten „plus minus 100000 Menschenleben“, dass ist meiner Meinung nach noch makabrer als die Sätze, welche ich ab und zu schreibe!
Hier Angaben der jeweiligen „Historiker“ zu den Opferzahlen
Jasenovac: Serben sagen-> 700000-1000000 Kroaten sagen->40000-55000
Bleiburg : Serben sagen-> 10000 Kroaten sagen->200000-300000
Jetzt wollen wir mal nicht über/untertreiben !
Ein guter Beweis für die Objektivität am Balkan ist dieser Text:
http://www.crowc.org/books/thecroats/version_de.pdf
Siehe da ! Am Balkan gibt es nur Opfer und keine Täter !
Da ist schon viel Gekacktes dabei, dass muss ich schon sagen.
Ein Beispiel zu den Serben mit ihrem Alexander Dorin und seinem „In unseren Himmeln kreuzt der fremde Gott“, ein Musterbeispiel für Hetzterei gegen nichtserbische Nationen, überall Verschwörungen, böse Geheimdienste, welche den armen Serben nur Schlimmstes wünschen, riesige Großmächte, welche nur lechzend auf den Untergang Jugoslawiens warten um dort Basen zu bauen, so ein Schmonz !
Da werden Bücher über den ersten Weltkrieg genannt, welche ich im ganzen Internet nicht finden konnte, über Autoren findet man nur Infos im Zusammenhang mit ihrem Buch.
Aber Hauptsache, dass ein Haufen Freaks ihre Erkenntnisse darauf beruhen lassen.
Takvi ljudi nisu svjesni svojoj nesvijesnost !
Und von der berüchtigten Virovitica-Karlovac-Karlobag-Linie möchte ich gar nicht erst anfangen, denn dann bekomme ich Milzschmerzen davon !
Die Fehler Titos und seiner Politik werden auch von Nationalisten gerne verwendet um die jeweils anderen Völker zu denunzieren.
Das haben wir wohl unserem Marschall Tito zu verdanken, die Verheimlichung von Verbrechen und Nichtaufarbeitung zwischen den Ethnien.
Da wird übertrieben, gelogen, gefälscht, dass es schon wieder war erscheint, aber nicht ist.
Da korrekte Prozessführung fehlte und diese durch Genickschussrechtssprechung ersetzt wurde, kann heutzutage kein Milos oder Mate mehr sagen, wie viele Opfer es tatsächlich gegeben hat !
Mir reicht es schon dass ein Mensch draufgeht, Zahlenspiele sind ein Bestandteil der jetzigen Politik der Exkriegsparteien.
Ich habe mich mal mit einer Serbin unterhalten, und versucht zu erklären, dass Töten von Zivilisten falsch ist (ja, sowas muss man manchmal erklären !).
Sie sagte daraufhin, „aber wenn die Feinde flüchten, an wem sollte man sich denn sonst rächen als an den zurückgelassenen Zivilisten“ !
Dieser Logik soll mal einer nachgehen.