Und ja: Offensichtlich willst du meine Beiträge missverstehen.
Das katalanische Referendum 2017, Gründe und historisierende Narrative
- Ersteller Dion
- Erstellt am
Achso... du zitiertest vorhin das spanische Verfassungsgericht, es habe die Katalanen für nichtexistent erklärt.... wo kann man das nachlesen?
Stilicho
Aktives Mitglied
Du hast die Ereignisse von 1714 als irrelevant bezeichnet und die heutigen Bezüge darauf als Geschichtsfälschung der Separatisten.
Worauf ich darauf hinwies, welche Rolle dieser Tag für die Katalanen spielt und seit wann dieser als Gedenktag begangen wird.
Gedenken an ein völlig irrelevantes Datum an eine Erfindung der Separatisten.
Sofern sie diesen Tag als Reminniszens an die alte Autonomie Kataloniens begehen und dass mit autonomistischen Forderungen verknüpfen und es nicht zur Geburtsstunde eines katalanischen Separatismus oder Unabhängigkeitskampfes gegen Spanien überhaupt verklären, sind sie das durchaus nicht.
Wie gesagt Konfliktebenen.
Als Beginn eines langen Kampfes um die Rückgewinnung alter Autonomie innerhalb des Gesamtverbandes lässt sich das durchaus verstehen. Als Beginn eines Unabhängigkeitskampfes gegen Spanien nicht.
Es ging im Spanischen Erbfolgekrieg nicht um die Unabhängigkeit Kataloniens.
Stilicho
Aktives Mitglied
Es hat entschieden, dass die Bezeichnung der Katalanen als Nation irrelevant sei, nachzulesen u.a. hier:
Autonomiestatut von Katalonien – Wikipedia
Reaktion der Katalanen: "Som una nació. Nosaltres decidim!"
Stilicho
Aktives Mitglied
Gääähn. Hat auch niemand behauptet. Es ging auch nicht um Neufundland oder die großen Seen. Trotzdem wurde dort gekämpft.
Also wurde den Katalanen die Existenz nicht abgesprochen.
Naja...
Ja aber wofür irrelevant? Vielleicht ließt du es selbst nochmal nach.
So wie ich das verstehe hat das Gericht befunden, dass die Bezeichnung als Rechtsbegriff irellevant sei, so dass sich daraus bestimmte Forderungen und Rechte nicht ableiten ließen.
Davon kann man halten, was man will.
Dem Begriff "Nation" keine weitergehende juristische Bedeutung beimessen zu wollen ist aber etwas anderes, als das Faktum dieser Nation selbst oder ihre Selbstidentität zu bestreiten oder sie für außerjuristische Dimensionen für irellevant zu befinden.
Stilicho
Aktives Mitglied
Die Existenz als Nation. Offensichtlich.
Stilicho
Aktives Mitglied
Neufundland und die großen Seen auch? Und warum nur hat man dann Barcelona ein Jahr lang belagert?
Weil dort der Gegenkönig saß (der im Übrigen kruzzeitig auch Madrid kontrollierte, den Amtssitz seines boubonischen Counterparts). Ist ja jetzt nicht so, als hätten die Bourbonen Krieg geführt und die Habsburger waren die Opfer.
Nein, die Existenz der Nation wurde vom Verfassungsgericht nicht bestritten, sondern die Nationalstaatlichkeit Kataloniens.
Stilicho
Aktives Mitglied
Von Staatlichkeit ist dort nicht die Rede.
Es ging darum, dass Katalonien keine Nation sei und ihnen deshalb keine Autonomie zustünde
Das steht aber in dem Gerichtsurteil nicht. Das Gerichsturteil diskutiert den Begriff der Nation, wie er in der spanischen Verfassung teils widersprüchlich gebraucht wird (da ist nämlich von der spanischen Nation die Rede wie auch von den einzelnen Nationen) und ob die Bezeichnung einer Volksgruppe in Spanien als "Nation" dieser Gruppe Sonderrechte einräumt. Die Existenz dieser Sonderrechte wird negiert.
Stilicho
Aktives Mitglied
Nein, es spricht der katalanischen Volksgruppe den Status als Nation ab.
Stilicho
Aktives Mitglied
Beispiele dafür bist du immer noch schuldig. Zu den Ereignissen von 1714 passt es offensichtlich nicht
Stilicho
Aktives Mitglied
Karl VI. war weder 1712 noch 1713 in Barcelona. Er war bereits 1711 nach Wien zurückgekehrt.
Stilicho
Aktives Mitglied
Da gebe ich dir recht, aber aus Sicht der Katalanen spielte es keine Rolle, wie die Bourbonen anderswo verfuhren, für sie war es der Verlust der Selbstverwaltung. Dass diese nicht mit heutigen Demokratien vergleichbar war, dürfte selbstverständlich sein.