Doch, rechne doch einfach mal nach!
So einfach ist das nicht.
Du übersiehst, dabei, dass sich der Wert eines Talers und davon war die Rede auch in diversen anderen Münzen und Währungen darstellen ließ, die deutlich weniger oder überhaupt kein Edelmetall enthielten.
Nachdem dem einmal so war, macht es wenig Sinn einfach den Feingehalt des Talers in dieser Form hochzurechen, das würde dann Sinn machen, wenn der Taler das einzige im Umlauf befindliche Zahlungsmittel gewesen wäre, war es aber nicht.
Der andere Punkt über den du dabei auch hinweg gehst, ist der, dass die Frage, wie viel Silber für einen Taler zu haben war, de facto nicht vom Feingehalt der Münze abhing, es sei denn man wollte erwägen ihn einzuschmelzen, sondern von den jeweiligen Fördermengen und den im Handel befindlichen Mengen an Silber.
Und das konnte bei Verknappung durchaus dazu führen, dass der Preis für gehandeltes unverarbeitetes Silber deutlich variieren konnte, im Besonderen, wenn wir dabei im Blick behalten, dass sich der Gegenwert eines Talers auch in anderen Münzen mit kleinem oder gar keinem Edelmetallgehalt darstellen ließ, die man nicht einmal hätte einschmelzen können, um das entsprechende Quantum Silber zu erhalten.
Hinzu kommt, dass der zunehmende Asienhandel dadurch, dass für die asiatischen Luxusgüter Edelmetall als Zahlungsmittel benötigt wurde, während man de facto kaum brauchbare Exportgüter nach Asien hin hatte, für einen kontinuierlichen Abfluss von Edelmetall aus Europa sorgte und so druck auf die de facto im Handel befindlichen Mengen ausüben musste.
Beim Gold/Silber Verhältnis kannst Du der Einfachheit halber 1-15 ansetzen.
Dann nimmst Du die natürlichen Verhältnisse der Vorkommen und Du merkst sofort, das auch das Gold nicht relevant ist.
Kannst du nicht so einfach, weil ein großer Teil der heute im Umlauf befindlichen Goldmenge aus Minen in Australien, Afrika (vor allem Südafrika) und Nordamerika stammt. Diese Vorkommen waren damals noch vollkommen unbekannt.
Entsprechend dürfte die im Umlauf befindliche Goldmenge deutlich kleiner gewesen sein, als das heute der Fall ist.
Silber ist dagegen neben direkten Silbervererzungen mitunter auch ein Nebenprodukt des Bleibergbaus und dürfte in Europa, gerade aber auch in den Grenzen des Heiligen römischen Reiches deutlich häufiger vorgekommen und abgebaut worden sein.
Entsprechend und entsprechend der jeweiligen Förderkonjunkturen können auch hier die Preise in ganz anderer Weise variiert haben.
Ich möchte nicht meine Hand dafür ins Feuerlegen, dass die Angaben in dem Werk so "richtig" sind, insofern man von Richtigkeit in Bewertungsfragen wie dieser überhaupt sprechen kann.
Das es sich in dieser Frage aber unmöglich so verhalten könne, würde ich nicht unterschreiben wollen.