Ja,
@muck, den letzten 3 Staffeln merkt man an, dass ihnen die literarische Vorlage fehlte, weil der Autor G.R.R. Martin zu langsam beim Scheiben war bzw. ist. Er ist zwar schon 75 oder so, aber er behauptet, er hätte die Erzählstränge im Griff und würde sie sicher zu Ende führen.
Erfrischend und für Amerikaner sicher ungewöhnlich, war das Sterben von (liebgewonnen) Protagonisten mittendrin. Entsprechend gibt es unerwartete Wendungen, was jede Story interessant und fesselnd macht.
Protagonisten sind nicht immer gut oder immer böse, sondern mal so und mal anders. Und alle haben Geschichten hinter sich, die erst nach und nach bekannt und die Motive ihrer Handlungen – auch im Nachhinein – erklären. Man nimmt sich auch Zeit dafür, was zur Glaubwürdigkeit der Personen wie auch des Ganzen beiträgt.
Die Mittelalterklischees (dunkle Kleidung, Schmutz, etc.) werden öfters gebrochen, denn die Teilreiche unterscheiden sich untereinander deutlich, schon allein durch die Natur, in die sie gesetzt sind. Und Frauen sind eben nicht nur schöne Staffage für edle Ritter, sondern sind handelnde Personen, die an Härte den Männer nicht nachstehen.
Die Computeranimationen erkennt man als solche nicht oder kaum, dies auch, weil einiges in echt rauer Natur bei Minusgraden etc. gedreht wurde. Jedenfalls wurde den Schauspielern und der Crew einiges abverlangt, wenn man der offiziellen Web-Seite der Serie glaubt.
Im Unterschied zu „Herr der Ringe“ ist „GOT“ wesentlich komplexer aufgebaut, was von den Zuschauern eine intellektuelle Leistung verlangt, was man bis dahin nicht kannte. Es gibt nicht nur ein Ziel und einen Bösen, sondern viele.
Ich wünsche mir einen Mittelalterfilm nach Machart von GOT, aber ohne der Fantasieelemente wie Drachen, Untoten etc. Die Geschichtswissenschaft hat mittlerweile doch genug Fakten zusammengetragen, um ein Mittelalter so in Szene zu setzen, dass dieses real wirken müsste. Z.B. die Geschichte der Merowinger, Karolinger, Ottonen ...