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Das Christentum und der Islam werden gewöhnlich als missionarische Religionen bezeichnet. Ist der Buddhismus auch eine?
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Das Christentum und der Islam werden gewöhnlich als missionarische Religionen bezeichnet. Ist der Buddhismus auch eine?
Mission ist eine dritte Grundform der Weitergabe von Religion. Wie die imperiale Expansion von Religionen überschreitet sie die Grenzen von Abstammungsgemeinschaften, aber in einer typischerweise anderen Gestalt:
Mission setzt immer in irgend einer Form das Konzept eines allen Menschen gemeinsamen Menschseins voraus – die Vorstellung, dass die Menschheit letztlich unteilbar sei, so dass die Trennung zwischen der eigenen Abstammungsgemeinschaft und fremden Völkern durch eine anthropologische Grundüberzeugung unterlaufen wird. Eine solche Aufhebung von Grenzen hat zur Folge, dass auch Menschen außerhalb der eigenen Gemeinschaft für wert befunden werden, das religiöse Leben mit ihnen zu teilen. Es gibt keinen Grund mehr dafür, ihnen vorzuenthalten, was man selbst als tragenden Grund erfahren hat.
[...]
Die erste Religion, in der es zu einer solchen Form der Weitergabe gekommen ist, war der Buddhismus. Das Judentum verhielt sich über bestimmte Phasen seiner Geschichte hinweg als missionarische Religion, wenn sich auch schwer abgrenzen lässt, von wann bis wann dies der Fall war. Daneben haben in der hellenistischen Welt auch Bewegungen missionarische Ausbreitungsformen entwickelt, die wir als Philosophien zu verstehen gewohnt sind, die aber nicht trennscharf gegen Religion abgegrenzt werden können. Als das Christentum zur missionarischen Religion wurde, konnte es sich so bereits auf einen Konnex von jüdischen und griechischen Argumenten für die Idee eines gemeinsamen Menschseins beziehen. Weiter sind der Manichäismus und der Islam als klassische missionarische Religionen zu nennen. In der Neuzeit hat sich Mission als Grundform der Weitergabe von Religion auf eine Vielzahl von weiteren Religionen ausgeweitet.
"Der Buddhismus ist unter Deutschen um Längen missionarisch aktiver als der Islam." Zu diesem zunächst überraschenden Schluß kommt Dr. Harald Lamprecht, Weltanschauungsbeauftragter der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens (Dresden). Am Rande einer Fachtagung des Evangelischen Bundes für Religionslehrer und Pfarrer wies der Experte darauf hin, dass von den derzeit ca. 3,11 Millionen Muslimen in Deutschland lediglich ca. 12.000 deutschstämmig sind (Zahlen: Islam-Archiv Deutschland, Soest). Das bedeutet, dass der Islam in Deutschland überwiegend von Einwanderern und ihren Nachkommen praktiziert wird. Lediglich 0,4 % der Muslime seien zum Islam konvertierte Deutsche. Ganz anders im Buddhismus: Schätzungen der Deutschen Buddhistischen Union (DBU) zufolge leben in Deutschland ca. 120.000 asiatische und ca. 100.000 deutsche Buddhisten - zuzüglich Sympathisanten und Interessenten am Buddhismus. Demnach wären ca. 45 % der Buddhisten in Deutschland durch Mission hinzugewonnen worden.
"Die Kirchen müssen sich in Zukunft wesentlich intensiver mit dem Buddhismus auseinandersetzen, als sie das bisher getan haben", so der Weltanschauungsexperte Lamprecht.
Arbeitsstelle Weltanschauungs- und Sektenfrage der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens im Internet: http://www.confessio.de
Das stimmt nicht ganz. Auch der Hinduismus hat sich über den indischen Subkontinent hinaus ausgebreitet- wie Bali, Sri Vijaya (Java) und das vergessene Champa (das heutige Südvietnam) beweisen. Auch auf die Religion und Herrschaftsdoktrin der Khmer hatte der Hinduismus zumindest starken Einfluss.Allein die Entwicklung des Buddhismus und seine räumliche Ausdehnung lassen darauf schließen. Ich setze ihn im gern gegen den Hinduismus, der auf Indien beschränkt blieb, der Buddhismus sich aber von Nordindien bis in die Mongolei, nach Japan und Malaysia ausdehnte.
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