H
hyokkose
Gast
Die Aussagen Werner Schroths beziehen sich unzweifelhaft auf die Thesen von Marija Gimbutas
Zum Teil; darauf hatte ich auch schon hingewiesen:
Das ist die Hypothese von Marija Gimbutas, die inspiriert ist von dem einige Jahrzehnte älteren Mythos vom blond-blauäugigen Eroberervolk.
Wobei selbstverständlich der Blond-Blauäugig-Quatsch als solcher keine Rolle in Gimbutas' Gedankengebäude spielt. Sie hat den Eroberermythos in mehrerlei Hinsicht umgewertet, z. B. sind bei ihr die Eroberer keineswegs die Kulturbringer, sondern die Vernichter einer hochstehenden friedliebenden matriarchalischen Kultur "Alteuropas".
Vertreter dieser These sind meist auch der Meinung, dass die Schnurkeramiker deckungsgleich mit den Indoeuropäern und somit den Kurgan-Leuten sind.
Deckungsgleich? Wohl kaum. Allenfalls trifft man die Ansicht an, wonach es sich bei der Schnurkeramik um einen Ableger der Kurgan-Kultur handle. Doch wie fundiert ist diese Ansicht? Liest man Gimbutas' letzte Veröffentlichung, stellt man fest, wie schwer sie sich tat, überhaupt einen Zusammenhang zwischen Kurgan-Leuten und Schnurkeramikern herzustellen. Über die Schnurkeramiker schreibt sie, die hätten im wesentlichen die gleichen Merkmale gehabt wie die Trichterbecherleute, und über die Verbreitung der Schnurkeramik-Kultur gibt es nichts zu diskutieren:
(Marija Gimbutas, Das Ende Alteuropas, Innsbruck 1994, S. 105)Die Schnurkeramik-Kultur (auch Streitaxt-Kultur genannt) kennt man nicht nur aus der nordeuropäischen Tiefebene in Deutschland und Polen, sondern auch aus Holland, Dänemark, Südschweden, Südnorwegen und dem Ostbaltikum, im Nordosten bis hinauf nach Südfinnland; ihr östlichster Zwieg ('Fat'janovo') drang vor bis zum oberen Wolgabecken in Mittelrußland
Zur Ergänzung verweise ich auf meine Antworten an Dich im Pfad "Indoeuropäisch / Indogermanisch":
http://www.geschichtsforum.de/showpost.php?p=156843&postcount=77
http://www.geschichtsforum.de/showpost.php?p=156859&postcount=82