ja, ja ...schon gut, ich lauf ja nicht davon. Aber wenn man den Eindruck hat dass man bewusst missverstanden wird, einem grobe Simplifizierungen in den Mund geschoben werden und man durch Fokusieren auf unrichtige Nebensächlichkeiten vom Argumentationsstrang ablenkt, machen halt weitere Disskusionen scheinbar wenig Sinn.
Ich gebe zu, das "Mittelalter" als Begriff falsch ist. Spätantike wäre besser gewesen.
Trotzdem, Zimmer als Authorität redet von keltischer Sprachinsel (von reinem keltisch redet eh niemand Witege), nicht galloromanisch. Und wann diese Sprachinsel verschwunden ist kann mir niemand beweisen, oder?
Ueber die eingebrachten Kommentare und bezüglich der Genetik kann ich nur den Kopf schütteln.
Hab ich irgendwo geschrieben Schweiz=Kelten?
HAb ich nicht geschrieben:...... Vor dem Hintergrund dieser Kontinuität können wir heute Y-DNA Tests der "indigenen" Bevölkerung sagen wir der Schweiz machen und haben nun ...Spektrum....
Ich habe die Komma's nicht gesetzt und den Satz lausigerweise nicht vollendet, mein Fehler, nochmal : .... Vor dem Hintergrund dieser Kontinuität können wir heute Y-DNA Tests der "indigenen" Bevölkerung, sagen wir der Schweiz, machen, und haben nun Spektrum ihrer Haplogroups. (Auf das Wort Spektrum gehe ich noch ein)
Genau so könnte Böhmen stehen, oder Bayern, Elsass, Burgund,
Will Witege sogar verständnisvoll antönen das meine Schreibe vielleicht von helvetionistischer Romantik missgeleitet ist ??
Rede ich irgendwo von keltischem Y-Chromosom? Oder gar vom keltischen Y-Chromosom der Schweizer ???
Schwierig, das nicht als reine Verkohlung aufzufassen.
Aber ich versuche das etwas besser zu Erklären:
Nun denn, DNA Tests werden nicht nur an Stichproben durchgeführt sondern an einer statistischen Menge, Themistokles' Hunne oder Legionär spielt keine Rolle.
Im menschlichen Erbut eignen sich 2 Bereiche bis jetzt besonders gur zur Analyse. Zum Ersten die DNS der Mitochonrien (mtDNA) die in Zellen jedes Lebewesens vorkommen und die immer und ausschliesslich von der Mutter weitervererbt wird. Deren Analyse erlaubt uns den rein mütterlichen Erbgang zu verfolgen. Anrerseits wird das Y-Chromosom nur vom Vater weitergegeben und eignete sich zur Untersuchung der väterlichen Erblinie. Die verschiedenen unterscheidbaren Typen (Haplogroups = Hap) entstehen durch spontante Mutationen der DNA die aber so selten vorkommen, dass sie die Konstruktion eines überblickbaren Stammbaums erlauben. Die Hap's sind mit Buchstaben versehen von A-R
Wer das besser verstehen will muss sich einlesen. Dazu braucht es keine 138 000 Artikel sondern vielleicht von Oppenheimer "Out of Eden".
Nun hat keine Bevökerungsgruppe nur eine Hap sondern eine Verteilung ein Spektrum. Für Mitteleuropäer gilt:
Sie bildeten sich durch Vermischung der paläolitischen Urbevölkerung, Hap's: I, R1B, ca 45-75%, - neolithischen Ackerbauern, E, J, <20%, - und indoeuropäischen Hirtenkriegern, R1a, 10-45% (alle Angaben aufgrund der Y-Chromosomen - mtDNA bestätigt dieses Bild im Grossen Ganzen). Zur Charakterisierung der Haps lese man z. Bsp.: V.N. Kharkov et al. Gene Pool Structures of Eastern Ukrainians as Infered from the Y-Chromosome Haplogroups, Russan Journal of Genetics 2003.
Analysiert man nun Länder mit germanischer oder slawischer "Vergangenheit" verschiebt sich das Spektrum, aber nur leicht. Schliesslich stammen sie alle von obengenannten Komponenten ab.
Für die heutigen Sprachkelten gilt dies aber nicht. Bei ihnen fehlen indogermanische und neolithische Hap's beinahe bis völlig. Genau wie bei dem einzigen westeuropäischen Volk mit nichtindogermanischer Sprache, den euzkischen Basken. Sprachkelten sind genetisch Euzkos.
Den interessantesten Punkt habe ich aber noch gar nicht eingebracht. Genauso wie man die DNA von Oetzi untersucht hat, kann man auch die der Knochenübereste jeden latenzeitlichen Keltengrab untersuchen. Am Glauberg hat man dass schon gemacht. Leider liegen mir die Daten nicht vor. Sollten dort nur Hap's R1B und I vorliegen ziehe ich meine Hypothese zurück. Werde ich aber kaum müssen.