Und stimmt es, dass er gerne mit Menschen experementierte, also Babys in einen Turm sperren liess, wo sie zwar gestillt wurden, aber niemand sie streicheln durfte, weil er sehen wollte, ob kinder auch ohne liebevolle zuwendung überleben...die babys im roman starben ja.
Von Friedrich wird berichtet, dass er auf diese Weise die Ursprache finden wollte, also die Kinder sollen aufgezogen worden sein, ohne dass jemand mit ihnen sprechen durfte. Dadurch soll er gehofft haben, dass ihe schließlichen Lautäußerungen ihm Aufschluss über die Ursprache der Menschheit gaben.
Wie alle anderen wilden Geschichten über Friedrich II stammt auch diese aus dem päpstlichen Lager. Den Autoren ging es darum, ein möglichst abschreckendes Bild von Friedrich II zu zeichnen, so wie der Papst ihn gesehen haben wollte. Über seine Vorgehensweise in wissenschaftlichen Fragen hat Friedrich II in seinem Buch über Falknerei aber selbst genug mitgeteilt; deshalb weiß man, dass solche Experimente seinen Methoden nicht entsprachen.
Die Geschichte mit den Kindern, mit denen nicht gesprochen werden durfte, ist übrigens schlicht bei Herodot abgeschrieben und auf Friedrich II bezogen worden. Sie bezieht sich aber auf den ägyptischen Pharao Psammetich I, von dem Herodot in seinen Historien II diese Geschichte berichtet.
Die Geschichten über die öffentliche Geburt - ausgerechnet in der völig unbedeutenden Kleinstadt Jesi - finden sich nicht in zeitgenössischen Quellen, sondern entstanden erst Jahrzehnte später, als von Gegnern der Staufer Friedrich als ein untergeschobenes Kind, Sohn eines Metzgers aus Jesi, dargestellt wurde.
Auch gab es niemand, der nach dem Tode Friedrichs behauptete, er sei der angeblich tote Kaiser. Diese Behauptung ist vielleicht ein Missverständnis des von Konrad und Manfred verwendeten Gedankenbildes, die Sonne sei im Vater untergegangen, gehe aber nun über Konrad wieder auf. Außerdem schrieb 1251 der kaiserliche Notar Petrus de Prece in einem Brief über den Tod Friedrichs, der "Adler aus dem Osten" lebe in seinen Jungen fort, die ihn noch übertreffen würden. Das geht auf die damals verbreitete Weissagung der erythräischen Sibylle (
vivit, non vivit) zurück, wonach der Kaiser lebe und nicht lebe, solange nur eines seiner Kinder lebe. Das hat man dann später nochmals vereinfacht als einen Hinweis darauf interpretiert, dass der Kaiser nur scheinbar tot sei und verborgen, etwa im Ätna, fortlebe und wiederkommen werde.