Das Argument ist ganz und gar nicht dumm. Dein romantisches Bild vom Islam ist historisch nicht haltbar. Mythen wie Al-Andalus sind reine Wunschvorstellung. "Eine Verwandschaft mit dem Islam!?" Was soll das sein? Ferner solltest du dich etwas über den Dhimmistatus kundig machen. Der hat aber auch null mit religiöser Toleranz zu tun und war vor allem mehr als eine kleine belanglose Kopfsteuer. Eher mit wirtschaftlichen Belangen. Ansonsten ist angesichts der Biographie Mohammed's das Wort Toleranz etwas anmutend.
Cordoba war keine Wunschvorstellung, sondern historische Realität.
Mir ist schon bewusst, dass Mohammed sich mit dem Berufen auf die Religion Abrahams über die Offenbarungen des Juden- und Christentums "hinwegsetzte", indem er die Religion Abrahams als die vor dem Judentum bestehende definierte. Dazu Sure 3,67: Abraham war weder Jude noch Christ. Er war vielmehr ein (Gott) ergebener Hanif und kein Heide.
(Hanifen suchten den einen, einzigen Gott, wandten sich vom Polytheismus Altarabiens ab.)
Nichtsdestotrotz erhielten die jüdischen und christlichen Enklaven im Norden der arabischen Halbinsel ein Schutzangebot und nahmen es an.
Ich persönlich sehe die Problematik in Mohammeds Biografie in der Verschmelzung des prophetischen Auftrags mit der Rolle eines Eroberers. Die Verbreitung des Monotheismus erscheint mir sein primäres Anliegen gewesen zu sein. Er hatte sich das Zusammenleben der drei monotheistischen Religionen (wobei das Christentum wegen der Trinität einen Sonderfall darstellt) wohl einfacher vorgestellt, hatte mit weniger Widerstand der anderen Seiten gerechnet, die von ihren Überzeugungen und Gepflogenheiten teilweise hätten lassen müssen.
Ich habe mich bemüht, sachlich, historisch und nur historisch- theologisch zu bleiben und hoffe, es ist mir gelungen. Ansonsten bitte ich um Löschung des Beitrags.