floxx78
Aktives Mitglied
Als professioneller Geschichtsfreak stimme ich Dir da nicht zu. Ich finde solche Theorien absurd und lächerlich und verstehe ehrlich gesagt das Interesse daran nicht.
Schuldabwehr? Bereits in den 50ern hat Gerald Reitlinger ein Buch mit dem Titel "SS-Alibi of a Nation" herausgebracht. Und die Tendenz, die NS-Verbrechen vor allem einer Minderheit von "besonders" schlimmen Verbrechern anzulasten, besteht ja bis heute. Daher vielleicht auch das starke Interesse an der Person Hitlers - je mehr man sich davon überzeugen kann, dass alles an einem irren, drogenabhängigen Schwulen gelegen hat, der darüber hinaus noch über ein dämonisches und also übermenschliches Charisma verfügte, desto weniger wird man sich die Frage nach der eigenen Schuld (oder der seiner Ahnen) stellen. Diese Art einer recht schizophrenen Fixierung auf Hitler gab´s übrigens auch schon im Dritten Reich. Beliebter Spruch damals: "Der Führer wird´s schon richten". Zweitbeliebtester Spruch: "Wenn das der Führer wüsste".
PS: Entschuldigt bitte meine etwas flapsige Ausdrucksweise. Wollte das nur kurz loswerden und bin auch durchaus gewillt, darüber wissenschaftlich zu diskutieren.