Den Schild musste wohl jeder Soldat selber anfertigen (lassen), Serienproduktion schliesse ich eher aus. Die Tatsache, dass auf beiden Seiten eine Aussparung vorhanden ist, erkläre ich mit einer gewagten, der Uhrzeit entsprechend verrückten Idee:
In welchem Fall braucht der Hoplit eine Lücke im Schild um den Speer durchzustecken? Er kämpft in der Phalanx ja mit dem Speer über/neben dem Kopf, also über den Schild hinweg (womit ich wieder auf den Einzelkampf käme).
http://sopheum.com/delphi/wp-content/uploads/2007/08/greek_phalanx.jpg
In einer defensiven Formation würde ich in der ersten Schlachtreihe Soldaten mit Boötischem Schild stationieren. Diese knieen sich hin, etwa so wie die Römer auf diesem Bild:
http://www.novaroma.org/vici/images/Tábor_második_nap_028.jpg
Sie decken Ihren zusammengekauerten Körper mit ihrem Schild ganz ab, nur links und recht ergeben sich Löcher, wo sie ihre Speere durchstecken können, etwa so (jede farbe = 1 Schild ,man beachte die Lücken):
) () () () () () () () (
statt
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Die zweite Schlachtreihe, die wie jede weitere mit Aspis bewaffnet ist, bildet eine herkömmliche griechische Phalanx, nur dass ihre Beine durch die knieenden Kollegen gedeckt sind und der Schildwall quasi von Kopf bis Fuss alles abdeckt. Etwa so im Endeffeckt (die Punkte markieren die Speerspitzen ^^)
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Dies ist wie gesagt nur ein verrückter Gedanke. Nüchtern betrachtet stimme ich zu, dass es genausogut eine Modeerscheinung gewesen sein könnte.
Ergo: Diese Schildform für zB Hypaspisten, Aspise für die Phalanx?
Hypaspisten stelle ich mir eher als mit einem Aspis bewaffnet vor. Sie sind eine makedonische Erfindung. Der makedonische Phalangit kämpfte mit der Sarissa und hatte entsprechend einen kleineren illyrischen Schild "angeschnallt". Der Hypaspist mimte eher den klassischen Hopliten mit Aspis, wenn ihm auch andere Aufgaben zugedacht waren, da sie im Gegensatz zu den letzteren auch Wurfspeere mit sich trugen.