Gemäß der Out-of-Africa Theorie gehen wir heute von einer Verbreitung des Menschen von Afrika über die gesamte Welt aus. Ich versuche mir das bildlich aus der Vogelperspektive vorzustellen.
Möglichkeit a) Eine hochmobile Truppe zieht weiter und weiter und weiter... bis sie irgendwann in Asien, Australien usw. ankommt. Der ersten Truppe folgt eine zweite usw.
Möglichkeit b) Die Wildbeuterpopulation vermehrt sich langsam. Um die Bevölkerungsdichte konstant zu halten, werden am Rande neue Gebiete besiedelt. Die Ausbreitung erfolgt in kleinen Schritten und braucht für jeden Schritt eine oder mehrere Generationen.
Ist euch etwas darüber bekannt, wie es abgelaufen ist? Ich meine mich zu erinnern, dass es Berechnungen gibt, wie groß die Geburtenrate sein muss, um entlang der Küste eine Strecke x in y Jahren nach der Methode b) zurückzulegen.
Zu b) habe ich dann auch eine weitere Frage.
Angenommen sei ein Streifen Küstengebiet, auf der einen Seite vom Meer begrenzt, auf der anderen Seite von einem unüberwindbaren Gebirgszug. Dieser "Schlauch" ist 50 km breit und 500 km lang. Gehen wir von einer durchschnittlichen Gleichverteilung der Ressourcen aus. In der Mitte haben wir eine Ausgangspopulation von 25 Personen - eine Sippe Wildbeuter. Sie besiedeln ein 20 km langes Areal im Schlauch. Bei 50 km Breite macht das eine Fläche von 1000 km². Dieses Siedlungsgebiet sei mit "A" gekennzeichnet.
Gehen wir von günstigen Bedingungen aus. Die Sterblichkeitsrate ist relativ gering, die Geburtenrate liegt bei durchschnittlich 3-4 Kindern pro Frau. Gehen wir davon aus, dass ein Ehepaar 3 Kinder durchbringt, von denen jeder ebenfalls 3 Kinder in seiner Ehe zeugt und durchbringt, dann haben wir pro Generation eine 1,5-fache Zunahme der Bevölkerungszahl.
In einer Generation wächst unsere Sippe von 25 auf 37 Köpfe. In der nächsten Generation sind es schon 56. Spätestens jetzt teilt sich die Gruppe in zwei neue Gruppen zu je 28 Mitgliedern. Die neue Gruppe besetzt ein benachbartes Gebiet. Es sei mit "B" gekennzeichnet. In zwei Generationen sind beide Gruppen wieder reif für die Teilung. Es werden neue Gebiete besiedelt, C, D, E usw.
Und jetzt meine Frage. Wir haben jetzt also 3 Gruppen A, B, C, die sich alle fleißig vermehren. A und C können ihre "Überschüsse" einfach nach außen abgeben, aber was macht B?
Wiederum gibt es mehrere Möglichkeiten.
1) Die B-Abwanderer ziehen so lange weiter, bis sie auf freies Gebiet stoßen. Dort lassen sie sich nieder. Problem: Irgendwann sind tausende Kilometer Küste durchgängig besiedelt, aus der Mitte müsste man jeweils extrem lange Strecken zurücklegen und sämtliche Verwandtschafts- und Freundschaftsbanden abreißen lassen. Klingt langfristig nicht praktikabel. Allerdings denkbar als Lösung speziell für die Randgebiete.
2) B teilt sich und drängt ein wenig in die Gebiete von A und C vor. Die müssen deshalb auch nach außen drängen und die dort Angesiedelten wegschieben. Da sich A und C aber ebenfalls vermehren, drängen sie noch zusätzlich nach außen weg. Schon bei D sind wir so weit, dass D das Stammesgebiet komplett verlassen muss und E, F (teilweise auch G) verdrängt. Solche Umwälzungen alle paar Generationen wirken auch irgendwie unpraktisch, zumal sich auch hier die Problematik zum Rand hin potentiert.
3) Wenn obige Möglichkeiten nicht mehr praktikabel ist, müssen die Gruppen im Zentrum Bevölkerungskontrolle betreiben, also Abtreibung, Infantizid, sexuelle Tabus usw. nutzen, um konstant bei 25 Personen zu verbleiben. Die Bevölkerungsvermehrung findet also nur an den Rändern statt. Ein paar Stammesgebiete hinter dem jeweiligen Rand erfolgt die Umstellung von fröhlicher Vermehrung auf Bevölkerungskontrolle.
Was meint ihr?
Was sagt die Wissenschaft dazu?
Möglichkeit a) Eine hochmobile Truppe zieht weiter und weiter und weiter... bis sie irgendwann in Asien, Australien usw. ankommt. Der ersten Truppe folgt eine zweite usw.
Möglichkeit b) Die Wildbeuterpopulation vermehrt sich langsam. Um die Bevölkerungsdichte konstant zu halten, werden am Rande neue Gebiete besiedelt. Die Ausbreitung erfolgt in kleinen Schritten und braucht für jeden Schritt eine oder mehrere Generationen.
Ist euch etwas darüber bekannt, wie es abgelaufen ist? Ich meine mich zu erinnern, dass es Berechnungen gibt, wie groß die Geburtenrate sein muss, um entlang der Küste eine Strecke x in y Jahren nach der Methode b) zurückzulegen.
Zu b) habe ich dann auch eine weitere Frage.
Angenommen sei ein Streifen Küstengebiet, auf der einen Seite vom Meer begrenzt, auf der anderen Seite von einem unüberwindbaren Gebirgszug. Dieser "Schlauch" ist 50 km breit und 500 km lang. Gehen wir von einer durchschnittlichen Gleichverteilung der Ressourcen aus. In der Mitte haben wir eine Ausgangspopulation von 25 Personen - eine Sippe Wildbeuter. Sie besiedeln ein 20 km langes Areal im Schlauch. Bei 50 km Breite macht das eine Fläche von 1000 km². Dieses Siedlungsgebiet sei mit "A" gekennzeichnet.
Code:
Gebirge
____________________________________________________________________
| |
| |
| |
____________________________________________________________________
Küste A
In einer Generation wächst unsere Sippe von 25 auf 37 Köpfe. In der nächsten Generation sind es schon 56. Spätestens jetzt teilt sich die Gruppe in zwei neue Gruppen zu je 28 Mitgliedern. Die neue Gruppe besetzt ein benachbartes Gebiet. Es sei mit "B" gekennzeichnet. In zwei Generationen sind beide Gruppen wieder reif für die Teilung. Es werden neue Gebiete besiedelt, C, D, E usw.
Code:
Gebirge
____________________________________________________________________
| | | |
| | | |
| | | |
____________________________________________________________________
Küste A B C
Wiederum gibt es mehrere Möglichkeiten.
1) Die B-Abwanderer ziehen so lange weiter, bis sie auf freies Gebiet stoßen. Dort lassen sie sich nieder. Problem: Irgendwann sind tausende Kilometer Küste durchgängig besiedelt, aus der Mitte müsste man jeweils extrem lange Strecken zurücklegen und sämtliche Verwandtschafts- und Freundschaftsbanden abreißen lassen. Klingt langfristig nicht praktikabel. Allerdings denkbar als Lösung speziell für die Randgebiete.
2) B teilt sich und drängt ein wenig in die Gebiete von A und C vor. Die müssen deshalb auch nach außen drängen und die dort Angesiedelten wegschieben. Da sich A und C aber ebenfalls vermehren, drängen sie noch zusätzlich nach außen weg. Schon bei D sind wir so weit, dass D das Stammesgebiet komplett verlassen muss und E, F (teilweise auch G) verdrängt. Solche Umwälzungen alle paar Generationen wirken auch irgendwie unpraktisch, zumal sich auch hier die Problematik zum Rand hin potentiert.
3) Wenn obige Möglichkeiten nicht mehr praktikabel ist, müssen die Gruppen im Zentrum Bevölkerungskontrolle betreiben, also Abtreibung, Infantizid, sexuelle Tabus usw. nutzen, um konstant bei 25 Personen zu verbleiben. Die Bevölkerungsvermehrung findet also nur an den Rändern statt. Ein paar Stammesgebiete hinter dem jeweiligen Rand erfolgt die Umstellung von fröhlicher Vermehrung auf Bevölkerungskontrolle.
Was meint ihr?
Was sagt die Wissenschaft dazu?