Im Bericht des Michael Heberer "Aegyptiaca Servitus", der End des 16. Jh. drei Jahre als Sklave auf einer osmanischen Galeere verbrachte, findet sich auch eine Erwähnung des Ungeheuers von Rhodos. Zitat: " Aber ein anderes Wunder erblickte ich mit eigenen Augen, am Seetor, bei dem Hafen an eisernen Ketten aufgehängt war ein gräuliches Drachenhaupt zum Gedächtnis an einen mannhaften Rhodiserritter , der auf seinem mutigen Pferd mit zwei abgerichteten Hunden das grimmige Ungetüm erlegte und Tuesserpent, das ist ,Drachentöter genannt und 1344 zum Großmeister der Rhodiserritter erwählt wurde, wie ich nachher in Malta lesen konnte".
Der Drachenkopf war demnach noch unter der osmanischen Herrschaft über die Insel zu sehen. Heberer kannte aber auch Nilkrokodile von seinem Aufenthalt in Ägypten. Der Kopf eines Nilwarans, der in mittelalterlichen Beschreibungen ,wie die von Felix Fabri, als Salamander bezeichnet wurde, ist meines Erachtens nach nicht als Ungeheuer geeignet. Besonders sein nicht sehr großer Kopf dürfte über dem Seetor kaum zu sehen gewesen sein. Ebenso ist das Haupt einer Riesenschlange nicht sehr stattlich. Kommodowarane leben nicht in Höhlen und brauchen ein tropisches Klima. Ich könnte mir eher vorstellen, dass der tapfere Ritter den Schädel einer urzeitlichen Echse in der Höhle gefunden hat.