Confratres,
jetzt brecht doch nicht einen mE vollkommen unnötigen Streit vom Zaun, womit Ihr überdies vielleicht auch noch eine verwarnung kassiert.
Ich erlaube mir einmal, das entsprechende Zitat von der Webseite hier anzuführen:
... wir sind eine Reenactmentgruppe, die die Zeit der Kreuzzüge (1170-1250), mit Schwerpunkt eines Hospitals im Heiligen Land, darstellt.
Wir wollen und werden nie 100% authentisch sein und streben dies auch nicht an.
Das Hospital wird von uns als Hobby betrieben, welches wir nach bestem Wissen ausführen.
Dieses sollte nur für alle Hobbyhistoriker und 100%-Authentiker gesagt werden...
Dies ist eine ehrliche Aussage, wobei man über Authentizität oder sogenannte 100%-Authentiker (was wegen zu vieler nicht mehr bekannter Dinge und Aspekte gar nicht gehen kann, aber weitestgehend bzw. soweit wie möglich angestrebt werden sollte) durchaus diskutieren könnte - was aber nicht Gegenstand der Diskussion in diesem Thread ist.
Anm.: Im "Smalltalk" gibt es zwei Reenactment Threads, wo u.a. auch über solche Dinge diskutiert wird - dies zur Information.
Übrigens ist Kollege
R.A. - zumindest soweit ich es seit seiner Registrierung überblicken kann - so unbeleckt von der Sache nicht; auch glaube ich nicht, daß seine Hinweise mehr als eben Hinweise sein sollten.
Wie dem auch sei, lassen sich solche Mißverständnisse - denn um mehr handelt es sich IMHO nicht - zumeist per PN ausräumen...
Aber zur Sache, und da komme ich nochmals auf meine Einwände bzgl. des Darstellungszeitraumes wie auch auf R.A.s Einwand bzgl. des Erscheinungsbildes der Krankheit zu sprechen...
Daß über diesen Zeitraum von etwa 80 Jahren einige deutliche Änderungen im Bereich der Ausstattungen liegen, so daß er eigentlich drei Darstellungszeiträume einschließt (bis 1190, 1190 bis 1220, nach 1220), hatte ich bereits dargelegt, möchte dies aber nochmals betonen.
Wie ich das ursprüngliche Ansinnen zudem verstanden hatte, ging es ja um eine Vertiefung der Recherche v.a. hinsichtlich Texte und Literatur. Damit ist doch zumindest das Bestreben erkennbar, sich mehr Hintergrund zum Kontext anzueignen - und da gehört doch durchaus der Aspekt der Leprosen in diesem konkreten Fall untrennbar dazu.
Nun ist es aber ja andererseits auch nicht so, daß grundsätzlich alle Lazarusbrüder von der Lepra im schwersten Ausmaß betroffen waren, weswegen es nach Schwere der Krankheit mW auch eine Unterscheidung in übertragende und nichtübertragende Brüder gab - und dies, obwohl der im Mediterran vorkommende "trockene" Aussatz entgegen der damaligen Sichtweise gar nicht ansteckend ist.
Unabhängig davon aber zeigt sich damit, daß die Umsetzung dieses für den Lazarusordens wichtigen Aspektes nicht zwangsläufig bedeuten muß, daß ein Lazarusritter grundsätzlich am Aussatz in seiner schwersten Form litt (es sei denn, man geht so weit, den König
Baudouin IV. samt seiner Garde aus Lazarenern darstellen zu wollen).
Anm.: Argumente a la "normalerweise müßte ich dann auch abgefallene Finger u. dgl. vorweisen" kann man dabei zudem getrost vergessen, da es sich im Betrachtungsraum nicht um die "feuchte" Lepra handelte, wie wir sie bspw. aus Indien kennen.
Übrigens könnte dabei auch folgender Thread überaus interessant sein:
http://www.geschichtsforum.de/f77/lepra-erst-gottesstrafe-dann-heilige-krankheit-11727/