Durch die Stasi überschrittene Grenzen

Telefonbuch

Neues Mitglied
Wie ich sehe, sind hier viele kompetente Leute unterwegs und deshalb hoffe ich, dass ihr auch mir helfen könnt! Ich muss bald eine Seminararbeit schreiben und das Oberthema ist "Grenzen". Ich würde gerne schreiben über die Stasi und wie sie die Grenzen der Menschenrechte überschritten hat. Dabei würde ich anfangs den Aufbau der Stasi an sich beschreiben, Mitarbeiter, Ziele etc....dann die geltenden Menschenrechte und anschließend wie die Stasi diese überschritten hat. Falls jemand Tips hat, bzw Quellen oder Literatur, die mir dabei helfen könnte, wäre ich sehr dankbar.

Mein Hauptanliegen ist allerdings, dass ich gerne ein ehemaliges Stasi Mitglied interviewen würde. Jetzt ist es allerdings nicht einfach jemanden zu finden, der bereit ist, so etwas mitzumachen. Weiß jemand von euch, wo ich die Möglichkeit hätte so jemanden zu finden? Es würde natürlich anonym passieren, aber ich fände es sehr interessant und es wäre auch eine gute Ergänzung zu meiner theoretischen Darstellung.
 
Mein Hauptanliegen ist allerdings, dass ich gerne ein ehemaliges Stasi Mitglied interviewen würde. Jetzt ist es allerdings nicht einfach jemanden zu finden, der bereit ist, so etwas mitzumachen. Weiß jemand von euch, wo ich die Möglichkeit hätte so jemanden zu finden? Es würde natürlich anonym passieren, aber ich fände es sehr interessant und es wäre auch eine gute Ergänzung zu meiner theoretischen Darstellung.

Es wird sicherlich Leute geben, die bereit sind an so etwas mitzuwirken, Du musst aber damit rechnen, dass diese ihre ganz spezielle Sicht der Dinge darlegen.

Zunächst einmal hoffe ich, dass die diese Seite hilft:

BStU Homepage der Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR (BStU)
 
Ist es nicht ein spannender und lehrhafter in der Schlußfolgerung darüber zu schreiben, warum Geheimdienste allgemein Grenzen überschreiten?
Ohne jetzt irgendwelche Geheimdienste oder deren Arbeit legitimieren, oder rechtfertigen zu wollen. Ich finde das Thema Geheimdienst nur immer sehr begrenzt.
 
Zuletzt bearbeitet:
erstmal danke für eure Antworten. @El Quijote: danke für die Internetseite-die wird mir sicherlich helfen und ich hoffe, dass ich wirklich jemanden finde, der bereit ist so ein Interview zu machen....

und @Ginger: ich glaube, ich soll es eher persönlicher gestalten, auch wenn ich noch nicht genau weiß, wie ich das umsetzen soll-ich denke die Lehrerin meinte so aus Sicht eines Bürgers, damit es halt spannender ist und nicht so trocken-aber ich denke auch, dass es nicht umbedingt so viel Stoff bieten wird. Allerdings muss die Arbeit "nur" 10-15 Seiten lang werden. Das Oberthema muss ja Grenzen sein und 20 Jh.

Für weiter Vorschläge zur Umsetzung und auch für Einleitung und Schluss etc bin ich sehr dankbar!
 
Hallo,

heißt dein Thema "Grenzen" oder "Stasi"?

Das Thema " Grenzen" nur mit der Stasi abhandeln zu wollen, erscheint mir dann doch sehr einseitig. Und was hat der "Aufbau der Stasi an sich beschreiben, Mitarbeiter, Ziele etc...." mit dem Thema zu tun?

Grenzen gibt es auch im Straßenverkehr ... bei der Meinungsäußerung ... bei der Grillparty ... unter Eheleuten ... (Aufzählung nach oben offen)

nur mal so angemerkt.

Grüße
excideuil
 
Grenzen gibt es auch im Straßenverkehr ... bei der Meinungsäußerung ... bei der Grillparty ... unter Eheleuten ... (Aufzählung nach oben offenl
Ich finde, dass die Aufgabenstellung klar ist. Es geht um Grenzüberschreitungen der Stasi, die es massenhaft gab. Eine absolute Grenzverletzung ist für mich das Abhören von Privatpersonen in ihren eigenen vier Wänden, wobei weder das Schlafzimmer noch die Toilette verschont wurde. Nach der Wende wurden in dem Miethaus, in dem ich damals wohnte eine total verwanzte Wohnung entdeckt. Von der Nachbarwohnung aus, die von der Stasi genutzt wurde, waren winzige Löcher bis unter die Tapete des Nachbarn gebohrt wurden und mit Minimikrofonen förmlich gespickt. Das ist eine absolute Grenzüberschreitung. Auch die Benutzung von Prostituierten zum ausspionieren westlicher Politiker oder Geschäftsleute ist schon zumindest grenzwertig. Mordanschläge auf ,in die BRD geflüchtete DDR-Bürger dürfte die schlimmste Grenzverletzung sein.
 
ja nee, wir müssen eine Seminararbeit schreiben...das Oberthema ist "Grenzen"....wir mussten dann ein Fach wählen und ich habe Geschichte/Sozialkunde gewählt. Wie wir dann da das Thema umsetzen ist uns überlassen, solang es der Lehrkraft gefällt. Ich hätte auch die Mauer als Grenze zwischen BRD und DDR nehmen können(das fand sie aber zu umfangreich) oder meine Freundin nimmt die Flüchtlinge in Bayern....es muss nur entfernt was mit Grenzen zu tun haben, aber ich dachte halt, dass die Stasi und deren Überschreitung der Menschenrechtsgrenzen bzw deren Methoden interessant wären....und hab mich deshalb dafür entschieden.
 
Ich finde, dass die Aufgabenstellung klar ist. Es geht um Grenzüberschreitungen der Stasi, die es massenhaft gab. Eine absolute Grenzverletzung ist für mich das Abhören von Privatpersonen in ihren eigenen vier Wänden, wobei weder das Schlafzimmer noch die Toilette verschont wurde. Nach der Wende wurden in dem Miethaus, in dem ich damals wohnte eine total verwanzte Wohnung entdeckt. Von der Nachbarwohnung aus, die von der Stasi genutzt wurde, waren winzige Löcher bis unter die Tapete des Nachbarn gebohrt wurden und mit Minimikrofonen förmlich gespickt. Das ist eine absolute Grenzüberschreitung. Auch die Benutzung von Prostituierten zum ausspionieren westlicher Politiker oder Geschäftsleute ist schon zumindest grenzwertig. Mordanschläge auf ,in die BRD geflüchtete DDR-Bürger dürfte die schlimmste Grenzverletzung sein.

Ich darf aus dem Eingangsbeitrag zitieren:

"Ich muss bald eine Seminararbeit schreiben und das Oberthema ist "Grenzen". Ich würde gerne schreiben über die Stasi und wie sie die Grenzen der Menschenrechte überschritten hat."

Grüße
excideuil
 
@Galeotto: Ja genau das meine ich! Diese Art von Grenzüberschreitung finde ich extrem, aber auch interessant und deshalb habe ich dieses Thema gewählt. Wie du gelesen hast suche ich noch einen Inteviewpartner, also falls du dazu bereit wärst(ich weiß natürlich nicht, in wie weit du das alles miterlebt hast etc., aber nach dem was du geschrieben hast), das wäre total super!
 
Ich darf aus dem Eingangsbeitrag zitieren:
"Ich muss bald eine Seminararbeit schreiben und das Oberthema ist "Grenzen". Ich würde gerne schreiben über die Stasi und wie sie die Grenzen der Menschenrechte überschritten hat."
Das hatte ich tatsächlich nicht gelesen sondern war nach dem Titel des Threads gegangen. Ich finde den Ansatz, die Grenzüberschreitung durch die Stasi zu bearbeiten aber durchaus gut. Wenn das Thema nur Grenzen lautet, so lässt das viel Spielräume zu und da finde ich das Stasithema gut gewählt..
 
@Galeotto: Wie du gelesen hast suche ich noch einen Inteviewpartner, also falls du dazu bereit wärst(ich weiß natürlich nicht, in wie weit du das alles miterlebt hast etc., aber nach dem was du geschrieben hast), das wäre total super!
Ich denke Du suchst einen alten Stasimitarbeiter. Zu dieser Firma habe ich aber nie gehört. Ich bin auch, soweit ich weiß, auch nicht sonderlich bespitzelt worden. Mein kürzlich verstorbener Bruder war aber in den achziger Jahren mehrfach verhört und ausspioniert worden. Wir wollten nach der Wiedervereinigung unsere Akten einsehen aber alles was unsere Familie betraf war nicht mehr da. Direkt aus eigenem Erleben, kann ich Dir da leider wenig erzählen.
 
ich hab jetzt auch nicht gemeint, dass du bei der Stasi warst-sondern dass du als jemand, der das miterlebt hat erzählen kannst, das wär auch ein Ansatz für mein Interview gewesen. Aber trotzdem danke für deine Antwort-wenn du nicht so stark bespitzelt wurdest, dann ist das ja gut :)
 
Das hatte ich tatsächlich nicht gelesen sondern war nach dem Titel des Threads gegangen. Ich finde den Ansatz, die Grenzüberschreitung durch die Stasi zu bearbeiten aber durchaus gut. Wenn das Thema nur Grenzen lautet, so lässt das viel Spielräume zu und da finde ich das Stasithema gut gewählt..

Nimm es jetzt nicht persönlich, meine Meinung ist, dass gerade bei selbst erlebter Geschichte besonders genau gelesen werden sollte/muss, um unnötige Emotionen ... zu vermeiden.

Grüße
excideuil
 
ich hab jetzt auch nicht gemeint, dass du bei der Stasi warst-sondern dass du als jemand, der das miterlebt hat erzählen kannst, das wär auch ein Ansatz für mein Interview gewesen. Aber trotzdem danke für deine Antwort-wenn du nicht so stark bespitzelt wurdest, dann ist das ja gut :)
Die Sache mit der verwanzten Wohnung kannst Du gut in Deiner Arbeit verwenden, die habe ich selbst mit besichtigt. Ein bekannter von mir hat mir seine Stasi-Akte gezeigt und ich war verblüfft darüber welche Belanglosigkeiten aus dessen Privatleben sie enthielt. Sein bester Freund, der bei jeder Familienfeier dabei war, und mit dem er als Jugendlicher jede Menge Blödsinn angestellt hatte, war der Informant gewesen und hatte ihn jahrelang bespitzelt. Ich glaube nicht, dass Du einen Stasi.Mitarbeiter dazu bekommst, über seine Vergangenheit zu sprechen. Das machen nur einige für ein entsprechendes Honorar.
 
ja das befürchte ich auch^^es wäre noch einfacher jemanden zu finden der bespitzelt wurde und mit dem darüber zu reden und das würde ja auch gut zu meinem Thema passen-weil ich zwar die Stasi kurz beschreiben soll-vonwegen was für Mitarbeiter und Ziele...aber hauptsächlich so persönlich,wie die Leute eingeschränkt wurden bzw die Grenzen überschritten
Das ist echt heftig, dass man da keinem mehr trauen konnte, bzw im Nachhinein erst erfahren hat, dass man jemandem vertraut hat und der bei der Stasi war
 
Benutze doch diesen Fall für Deine Arbeit. Vera Lengsfeld ? Wikipedia Das ist der heftigste Fall, den ich je gehört habe. Vera Lengsfeld wurde jahrelang vom eigenen Ehemann bespitzelt.

Das ist ein guter Tipp, über diesen Fall gibt es bestimmt auch Literatur in der Unibib-das muss ich mal meiner Lehrerin vorschlagen.

Du kennst nicht zufällig jemanden, von dem du weißt, dass er von einem Stasi Mitglied bespitzelt wurde und von dem du meinst, dass er eventuell bereit wäre, mir bisle was zu erzählen?
 
Die Sache mit der verwanzten Wohnung kannst Du gut in Deiner Arbeit verwenden, die habe ich selbst mit besichtigt. Ein bekannter von mir hat mir seine Stasi-Akte gezeigt und ich war verblüfft darüber welche Belanglosigkeiten aus dessen Privatleben sie enthielt. Sein bester Freund, der bei jeder Familienfeier dabei war, und mit dem er als Jugendlicher jede Menge Blödsinn angestellt hatte, war der Informant gewesen und hatte ihn jahrelang bespitzelt. Ich glaube nicht, dass Du einen Stasi.Mitarbeiter dazu bekommst, über seine Vergangenheit zu sprechen. Das machen nur einige für ein entsprechendes Honorar.

Ich habe nach 1989 einen ehemaligen Stasi-Offizier (Fachkollege, weil Entomologe) erlebt. Die Jungens waren einfach nur Diletannten.
 
Du kennst nicht zufällig jemanden, von dem du weißt, dass er von einem Stasi Mitglied bespitzelt wurde und von dem du meinst, dass er eventuell bereit wäre, mir bisle was zu erzählen?
Da fällt mir jetzt spontan Niemand ein. Viele Bekannte von damals habe ich gar nicht mehr. In 20 Jahren verliert man viele Leute aus den Augen. In irgend einer Weise sind wir alle bespitzelt worden. Aber manche eben besonders heftig. So wusste jeder, der bei der Armee dienen musste, dass es pro Zimmer in der Kaserne mindestens einen Spitzel gab. Aber deshalb haben wir untereinander trotzdem auf den Staat und die Armee geschimpft. Es war uns eigentlich egal ob das weitergemeldet wurde. Die sollten ruhig wissen was wir von diesem sogenannten Ehrendienst hielten.Wir hatten ohnehin (anders als sich das viele Altbundesbürger vorstellen) relativ wenig Angst vor der Stasi. Man wusste, dass es sie gab und das man überwacht wurde aber deshalb haben wir trotzdem einen ganz normalen Alltag mit Sorgen, Freude, Spaß und Ärger wie überall auf der Welt, und dachten nicht alle paar Minuten über die Stasi nach.
 
Ein Bekannter von mir hat mir seine Stasi-Akte gezeigt und ich war verblüfft darüber welche Belanglosigkeiten aus dessen Privatleben sie enthielt. Sein bester Freund, der bei jeder Familienfeier dabei war, und mit dem er als Jugendlicher jede Menge Blödsinn angestellt hatte, war der Informant gewesen und hatte ihn jahrelang bespitzelt. Ich glaube nicht, dass Du einen Stasi-Mitarbeiter dazu bekommst, über seine Vergangenheit zu sprechen. Das machen nur einige für ein entsprechendes Honorar.

Aber vielleicht einen IM, z.B. den (damals?) besten Freund deines Bekannten? Die haben das ja auch nicht immer freiwillig gemacht.
 
Zurück
Oben