. Also im Fließtext (Cassius Dio 38,5 in: Meyer, Jahr, Seite) und im Literaturerzeichnis dann das Meyer'sche Werk genau so wie deine übrige Literatur.
Das ist in der Form aber problematisch, da im Zweifelsfall missverständlich: Es ist ja kein Beitrag Dios in Meyer veröffentlicht, sondern Meyer zitiert ihn bloß. Da sollte man vorsichtshalber nochmal die Formvorgaben lesen. Ich würde ein "zit. in:" sicherlich dem alleinigen "in:" vorziehen. Daneben hat unser
Gast nach einen Eintrag im
Quellenverzeichnis gefragt. Wenn das eine HA in Geschichte ist, gehört Dio da wahrscheinlich auch hin und Meyer ins
Literaturverzeichnis.
Die Fußnotenzitierweise wurde uns in der Kollegstufe schon gar nicht mehr beigebracht. Im Studium, oder besser in beiden, gab es zwar noch einzelne Studenten die anfangs so gearbeitet haben, nach den ersten Punktabzügen wegen falscher Zitierweise haben die aber auch schnell umgestellt.
Da war aber kein geschichtswissenschaftliches Seminar dabei, oder?
Harvard hatte ich eben für das derzeitige wissenschaftliche Maß gehalten, weil es gerade bei internationalen Veröffentlichungen auch die übliche Zitierweise ist. Wobei es mit Sicherheit genug Fachrichtungen gibt, in denen die wissenschaftliche Internationalität noch keine, oder nur eine untergeordnete Rolle spielt, was man an der Anzahl der Veröffentlichungen sieht, die (lediglich) auf deutsch, ohne Abstract und dann evtl. noch mit einer Ausdrucksweise, für die Fachidiotie noch freundlich formuliert wäre, herausgegeben werden.
Es ist
ein Maß, nicht
das Maß. Ein Fußnotensystem entspricht
Sonst kann ich nur
El Quijote bestätigen: Wirf doch mal einen Blick in
History, das
Journal of The Historical Society,
Past and Present, etc. oder für die Orientalistik:
Journal of Semitic Studies, Jerusalem Studies in Arabic and Islam,
Journal of the American Oriental Society, usw. Das alles sind keine obskuren Publikationen für
Fachidiotie, sondern international führende Zeitschriften auf ihrem Gebiet. Vor allem benutzen sie hauptsächlich Fußnotensysteme.
Wenn Fußnoten für Historiker und Philologen besser handhabbar sind, gibt es ja keinen Grund zu einem Harvard-Style zu wechseln, nur weil Informatiker oder Politikwissenschaftler so machen. Jedenfalls wird die Freude bei Autor und Leserschaft überschaubar sein, wenn fremdsprachige Zitate und deren Übersetzungen, Archivdokumente, UN-Resolutionen in Klammern verschlüsselt werden. Wenn dann noch die Fußnoten mindestens die Hälfte der Seite ausmachen, dann ist kommt da nichts Lesbares mehr raus.
Aber geht zur Not auch anders, wenn die Stilvorlagen es erzwingen. Hab ich gerade auf dem Tisch und ausschließlich mit Klammern: Kitchen, A., Ehret, C., Assefa, S., & Mulligan, C. J. (2009). Bayesian Phylogenetic Analysis of Semitic Languages identifies an Early Bronze Age Origin of Semitic in the Near East.
Proceedings of the Royal Society B: Biological Sciences,
276(1668), 2703-2710. doi:
10.1098/rspb.2009.0408
Anscheinend haben Biologen auch eine Abneigung gegen Fußnoten. :devil:
Ich hab auch schon Mischsysteme gesehen: Quellen- und Literaturangaben in Klammern und Anmerkungen in Fußnoten.
Sozusagen
the worst of both worlds?
Nett sind auch Endnoten samt Kommentare bei mehreren Beiträgen. Spätestens dann verliert man sich beim Vor- und wieder Zurückblättern, oder die bunten Zettelchen gehen aus ...