Klar war das kein gewöhnlicher Lebenslauf für eine Frau in dieser Zeit, aber es gab durchaus garnicht so wenige Malerinnen in dieser Zeit.
Allen mir bekannten Fällen stammen diese Frauen aus Künstlerfamilien und sie wurden früh meist von ihren Vätern gefördert. Es war für sie wohl durchaus kein Nachteil weiblich zu sein, denn damit hatten sie ja auch eine art Exotenstatus was sie für Höfe interessant machte und wohl bisweilen auch mangelndes Talent ausgleichen konnte (wobei es auch genug untalentierte männliche Maler gab bei denen man sich fragen muss, wie sie in die Gunst von Fürsten kamen...)
Vielfach wurden aber Bilder von Malerinnen unter dem brühmteren Namen des Vaters oder Bruders ausgestellt, das wird erst seit kurzer Zeit von der Kunstgeschichte aufgearbeitet und ist vielfach eben nicht klärbar, da ja Künstler gemeinsam an Bildern arbeiteten bzw. einen zu ähnlichen Stil hatten um alles genau auseinanderklamüsern zu können.
Ad hoc fallen mir da ein:
Dorothea Therbusch
Rosalba Crriera
Maria Cosway
Elisabeth Vigée-Lebrun
und ihre Rivalin
Adélaide Labille-Guiard
Maguerite Gérard, sie war die Schwiegertochter von Fragonard und hat eng mit ihm zusammen gearbeitet, das Problem ist, dass bei vielen Bildern nicht klar ist welcher von beiden sie nun gemalt hat, oder wer zumindest mehr Anteil daran hatte.
Theresa Concordia Mengs, verh. von Maron, deffiniv eine der genialsten Malerinnen ihrer Zeit, sie stand ihrem Bruder und ihrem Ehemann in nichts nach, auch bei ihr wird es wohl eine "Dunkelziffer" an Bildern geben, da sie eben in einem "Familienbetrieb" arbeitete.