Worin?Diejenigen, die so denken wie ich mögen das als zusätzliche Bestätigung sehen.
Es hat ja niemand etwas dagegen, dass Veteranen wieder reaktiviert wurden. Infrage gestellt wird hingegen, dass ein von reaktivierten Veteranen errichtetes Lager plötzlich nach anderen Kriterien errichtet worden sein soll, als ein von "normalen" Legionären errichtetes, zumal die Infrastruktur Vindonissas sich nicht von der anderer Legionslager unterscheidet. Und warum auch sollten reaktvierte Veteranen auch von dem in vielen Dienstjahren erlernten Schema abweichen? Zu welchem Zweck? Damit 2000 Jahre später irgendwelche Geschichtsnerds ein Veteranenlager von einem regulären Legionslager unterscheiden könnten?Wer eine strukturelle Klassifizierung der Lager nicht für nötig hält, dem sollten im Rahmen der Threadfragestellung die zeitliche Synchronität der Veteranenentsendung nach Raetien mit der Lagergründung von Vindonissa reichen, hier ein von Veteranen belegtes Lager zu sehen. Wie es ja auch die dortigen Inschriftenfunde hinreichend belegen.
Die tesserae frumentariae waren Messingmarken, ja es gibt archäologische Funde davon.Um noch einmal auf die Praktikabilität des von mir skizzierten Verfahrens zurückzukommen, möchte ich auf eine Stelle bei Sueton Aug. 40 hinweisen.
Er berichtet dort von regelmässigen durch Augustus organisierte Getreidespenden an die Stadtbevölkerung. In den deutschen und englischen Übersetzungen ist in diesem Zusammenhang von Marken/Tickets die Rede, die zuvor an die Empfänger ausgegeben wurden. Das würde meinem hypothetischen Verfahren schon sehr nahe kommen. Weiss jemand um was es sich dabei handelte ? Gibt es evtl. sogar Funde dieser Marken?
Da missverstehst du wahrscheinlich etwas. Auf römischen kaiserzeitlichen Münzen findet man häufig Dinge, welche die Herrscher aus Propagandazwecken aufprägen ließen. Z.B. könnte sich der Kaiser hier als Spender des Getreides darstellen lassen haben.Bei Google finde ich Hinweise auf eine viel zitierte ältere Arbeit von R.Ziegler, die vom Titel her gesehen offenbar auch Münzen hierfür in Betracht zieht:
Münzen Kilikiens als Zeugnis kaiserlicher Getreidespenden.
In: Jahrbuch für Numismatik und Geldgeschichte Jg. 27 (1977) ; Nr. , S. S. 29 - 67 ISSN: 0075-2711