FriedrichRudolf
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Vor einiger Zeit fiel mir dieses Abbild einer Münze zu Ehren Caesars in die Hände. Sie soll nach seinem Tode zur Zeit der Begräbnisfeierlichkeiten (44 BC) geprägt worden sein. Auf der Vorderseite (avers) ein Seitenprofil Caesars, auf der Rückseite (revers) ein achtstrahliger Stern mit einem eigenartig kleinen Kometenschweif. Und es gibt dazu noch andere Münzen mit ähnlichen Motiven. Aber es gibt wohl aus republikanischer Zeit keine weiteren Vorbilder. Das Motiv war vollkommen neu.
Mich beschäftigt nun die Frage, warum die - in römischer Zeit - eigentlich übel-beleumundete Erscheinung eines Kometen plötzlich geeignet war, den Ruhm eines nach Alleinherrschaft strebenden Julius Caesar zu befördern. Oder sollte sie gerade das Gegenteil bewirken?
Es muß sich doch eigentlich widersprechen, daß jemand, der die alten Gepflogenheiten der Republik abschaffen will, um sich als Alleinherrscher aufzuschwingen, und dabei offensichtlich eine mörderische Gegnerschaft zu erwarten hat, nach seinem Tode mit einer Gedenkmünze geehrt wird. Und diese Münze trägt auch noch das denkbar schlechteste Symbol, eine Kometenerscheinung, die als Vorbote kommenden Unheils allgemein bekannt ist. Wollte man damit alle potentiellen Nachfolger abschrecken?
Aber eine Münze taugt ja wohl nicht als Abschreckung, dann verliert sie nur ihren Wert. - In der Literatur scheint es außerdem fraglich zu sein, ob es einen realen Kometen zu der Zeit überhaupt gegeben hat. Zwar haben Plutarch und andere (Sueton, Plinius, etc.) von einem Kometen (Plutarch sogar von zweien) berichtet, aber der chinesische Kometenkalender verzeichnet im Jahr 44 vChr. nur einen Kometen zur falschen Zeit, im Mai/Juni, und nicht zu den Iden des März oder im Spätsommer, zu den Begräbnisfeierlichkeiten, wie Plutarch berichtete.
Die amerikanische Untersuchung von Ramsey, Licht von 1997 hat keinen geeigneten Kometen gefunden, so daß man wohl davon ausgeht, daß es gar keinen Kometen gegeben hat.
Aber sind die römischen Schriftsteller alle so unzuverlässig, daß sie voneinander Unsinn abschreiben? Die Römer waren doch sonst eher von Vernunft getrieben, sonst hätte ihr grandioses Weltreich nicht entstehen können. Es muß doch einen tieferen Gemeinschaftssinn gegeben haben, nachdem die abgebildete Thematik einen höheren Wert gehabt hat als nur von kommendem Unheil zu warnen.
Für Aufklärung dankbar, F-R.
Mich beschäftigt nun die Frage, warum die - in römischer Zeit - eigentlich übel-beleumundete Erscheinung eines Kometen plötzlich geeignet war, den Ruhm eines nach Alleinherrschaft strebenden Julius Caesar zu befördern. Oder sollte sie gerade das Gegenteil bewirken?
Es muß sich doch eigentlich widersprechen, daß jemand, der die alten Gepflogenheiten der Republik abschaffen will, um sich als Alleinherrscher aufzuschwingen, und dabei offensichtlich eine mörderische Gegnerschaft zu erwarten hat, nach seinem Tode mit einer Gedenkmünze geehrt wird. Und diese Münze trägt auch noch das denkbar schlechteste Symbol, eine Kometenerscheinung, die als Vorbote kommenden Unheils allgemein bekannt ist. Wollte man damit alle potentiellen Nachfolger abschrecken?
Aber eine Münze taugt ja wohl nicht als Abschreckung, dann verliert sie nur ihren Wert. - In der Literatur scheint es außerdem fraglich zu sein, ob es einen realen Kometen zu der Zeit überhaupt gegeben hat. Zwar haben Plutarch und andere (Sueton, Plinius, etc.) von einem Kometen (Plutarch sogar von zweien) berichtet, aber der chinesische Kometenkalender verzeichnet im Jahr 44 vChr. nur einen Kometen zur falschen Zeit, im Mai/Juni, und nicht zu den Iden des März oder im Spätsommer, zu den Begräbnisfeierlichkeiten, wie Plutarch berichtete.
Die amerikanische Untersuchung von Ramsey, Licht von 1997 hat keinen geeigneten Kometen gefunden, so daß man wohl davon ausgeht, daß es gar keinen Kometen gegeben hat.
Aber sind die römischen Schriftsteller alle so unzuverlässig, daß sie voneinander Unsinn abschreiben? Die Römer waren doch sonst eher von Vernunft getrieben, sonst hätte ihr grandioses Weltreich nicht entstehen können. Es muß doch einen tieferen Gemeinschaftssinn gegeben haben, nachdem die abgebildete Thematik einen höheren Wert gehabt hat als nur von kommendem Unheil zu warnen.
Für Aufklärung dankbar, F-R.