Meinen Sie ernsthaft, es wurden mehrere Meter dicke Eichenstämme mit 1-2 Kilo schweren Sägen umgeschnitten?
Habe ich das irgendwo geschrieben?
Es war in dem von mir zitierten Beitrag die Rede davon, dass eine Säge kaputt gegangen sei, allerdings nicht davon um welche Art Säge oder welchen Arbeitsschritt es sich handelte.
Zum Entasten und ggf. der Entfernnung von Wurzelwerk wurden nämlich sicherlich kleinere und leichtere Sägen eingesetzt.
Im Übrigen sebst wenn eine größere Säge mit mehr Gewicht kaputtgegangenn wäre, bliebe die Argumentation die gleiche:
Sofern vor Ort nicht reparierbar, immer noch alle male leichter in die nächste Stadt zu transportieren, als ganze Wagennladungen Eisenerz oder Roheisen in die andere Richtung.
Zu den Transporten. Irgendwie sind sie ja hingekommen, also müssten sie normal auch wieder - sofern es die Witterungsbedingungen zulassen - zurückkommen, wenn es nötig ist. Der Witz ist, dass das nicht immer geht, weil das ein Gebiet zwischen zwei größeren Flüsen ist und dort auch viele Zuflüsse verlaufen. Diese Zuflüsse haben immer wieder Hochwasser, Schneeschmelze, Regen etc. dann werden Routen unpassierbar, Brücken sind noch nicht überall gebaut. Wenn es das Wetter zulässt muss natürlich ein Zu- und Abtransport erfolgen. Aber das geht halt nicht jedesmal, wenn grad mal irgendwas kaputt ist.
Zunächst mal wäre hieran die Frage zu stellen, ob denn bei absolut miesem Wetter, bei dem man sich abseits selbst auf den Wegen nicht vernünftig bewegen konnte, geschweigedenn abseits davon überhaupt im Freien gearbeitet wurde.
Warum zum Beispiel sollte man auf die Idee kommen bei absolut grottigem Wetter einen Baum zu fällen, den man dann überhaupt nicht abtransporieren kann, weil selbst die eigenen Zugtiere auf durchweichtem Boden nicht genügend Halt finden oder nicht genügend Kraft haben den Baum über den schlammigen Boden zu ziehen?
Im Winter das Gleiche: Wozu in dieser Zeit Holz schlagen?
Wennn man bemerkt, dass man mit dem Feuerholz nicht hinkommt, Reicht es auch Raffholz zu sammeln und trocken zu lagen, demgegenüber halte ich es füt keine gute Idee auf möglicherweise vereisten Böden axtschwingend herum zu hantieren oder Bäume zu fällen die sich dann wegen der rutschigen Oberfläche beim Abtransport möglicherweise extrem unkontrollierbar verhalten.
Mit Rodung zwecks Landgewinnung kommt man Im Winter bis zur Schneeschmeelze ohnehin nicht weiter, da man man selbst wenn man die Bäum fällen und abtransportieren würde den Stumpf und das Wurzelwerk nicht aus den gefrohrenen Böden heraus bekäme.
Warum also diese Art von Arbeit zu dieser Jahreszeit überhaupt betreiben? Viel mehr bietet sich an, bei solchem Wetter nicht in den Wald zu gehen und sich stattdessen um andere Arbeiten zu kümmern?
Die ganze Landwirtschaft auf der Rodung selbst ist ohnehin ein Saisonalbetrieb.
Hochwasser, ist insofern die eigenen Äcker nicht davon betroffen sind, kein größeres Problem. Dadurch mögen mitunter Brücken unpassierbar sein, aber ein Großteil der Flussquerungen in der Zeit erfolgte ja ohnehin im Fährbetrieb, dem der Wasserstand selbst relativ egal sein kann.
Schlimmstenfalls wird die Fähre ein stück weit Flussabwärts abgetrieben, kann in diesem Fall allerdings durch Treideln an den Platz zurückverbracht werden, an den sie eigentlich gehört.
Wirklich kritisch würde das nur, wenn verstärkt Baumstämme oder andere Hindernisse im Wasser trieben, die die Fähre während der Flussquerung rammen und beschädigen oder umwerfen könnten, aber das lässt sich nicht allein durch saisonalbedingtes Hochwasser voraussetzen.
Davon ab, ich wiederhole mich, der Imput für eine spezialisierte Schmiedewerkstatt müsste über die selben Wege und das ist, weil größeres Gewicht zu bewegen wäre alle male schwieriger.
Bei ein paar Dutzend Hanseln auf einer Rodung fällt nicht genügend Reperaturbedarf an um einen Schmied auszulasten.
Und wenn der tatsächlich nicht nur reparieren, sondern auch für die Rodung und für den Verkauf nach außerhalb laufend neue Werkzeuge und Gerätschaften produzieren sollte, braucht der Input, dann muss da irgendwie Eisenerz/Roheisen und auch Holzkohle hin (welche zu Produzieren sollte ströhmendem Regen, der auch jeden einfachen aufgeschütteten Holzkohlenmeiler außer Betrieb setzen würde nicht ganz so einfach sein).
Im Gegenzug müssten auf dem gleichen Weg auch land- und forstwirtschaftliche Produkte und Schmiedeerzeugnisse in nicht unerheblichem Ausmaß weg, schließlich müsste anzukaufender Input für die Schmiede ja mit irgendwas bezahlt werden und bei der relativ schwachen Ausprägung des Geldhandels in dieser Zeit wäre das mit Sicherheit zu einem Großteil in Naturalien abgewickelt worden.
Tausche 50 Kg Eisenerz, gegen 20 Kg Waldfrürchte, 20 Kg getrocknetes Brennholz einen erlegten Hirsch und zwei Sack Getreide oder so ähnlich.
Auch das müssste auf den Wegen bewegt werden.
Die Vorstellung den Input für die Schmiede einfach auf unbestimmte Zeit im Voraus heranschaffen und einlagern zu können, verkennt, dass dann jedes mal ein enormer Kapitalvorschuss (in welcher Form auch immer) erbracht werden müsste ohne auf der anderen Seite eine Absatzgarantie zu haben, außerdem bräuchte entsprechende Lagerkapazitäten, die sich nicht von allein schaffen.
Überhaupt verkennt es den Umstand: Eine wirklich spezialisierte Schmiede mit hauptberuflichem Personal ist im Frühmittelalter ein absoluter hi tech-Betrieb mit einem ganz enormem Kapitalbedarf und was das letztere angeht, wirklich weit jenseits von dem was eine Hand voll Bauern/Waldarbeiter, die selbst an der Subsistenzgrenze herumkrebsen, mal eben aus der Portokasse aus dem Boden stampfen konnten