Ich bin zwar kein Archäologe, aber dazu folgendes: Allgemein gelten die Arbeitsaussichten für Archäologen als eher schlecht. Neulich sprach ich aber mit einem Archäologen, der das ganze etwas differenzierte: es sei schwierig, feste Vollzeitstellen zu bekommen. Dagegen könne man durchaus davon leben, wenn man halt immer an neuen, befristeten Grabungsprojekten teilnimmt.
Genau wie bei den Historikern, so ist eines wohl ziemlich sicher: Man kann keineswegs damit rechnen, nach abgeschlossenem Studium sofort irgendwo eine Stelle zu bekommen. Man kann sicher als Archäologe auch nicht reich werden.
Dennoch will ich dir von deinem Berufswunsch keineswegs abraten, im Gegenteil. Es macht ja den Archäologen (oder Historiker, oder Germanisten etc.) gerade aus, dass er so viel Leidenschaft für sein Fach besitzt, dass er bewußt einen schwierigen Weg auf sich nimmt.
Ich rate dir einfach (und das gilt für jeden anderen Beruf), dass du dich einfach sehr gut informierst, bevor du das Studium beginnst. Zum einen ist man sich als Schüler oft noch nicht klar, was man vom Leben erwartet (Sicherheit oder Reichtum oder ein harmonisches Familienumfeld oder...). Zum anderen kann es sich herausstellen, dass die Inhalte des Studienfachs ganz anders aussehen, als man sich vorstellt. Beispiel: du interessierst dich sehr für die Römer, beginnst ein Archäologiestudium und merkst dann, dass du in der Alten Geschichte besser über dein "Lieblingsthema" informiert wirst.
Unabdingbare Fähigkeiten eines Archäologen sind m.E. dass er über etwas technisch/handwerkliches Geschick verfügt; ein schlechter Zeichner sollte er auch nicht sein.
Das wichtigste aber ist, dass man sich auf Ausgrabungen wohlfühlt und damit was anfangen kann. Und das kannst du auch schon vor dem Studium testen, indem auch einfach mal in den Ferien oder so an einer teilnimmst. Es gibt da sehr vielfältige Möglichkeiten; auf dieser Seite
www.ibg-workcamps.org werden z.B. sogenannte Workcamps in ganz Europa angeboten. Bei einigen davon arbeitet man an Ausgrabungen mit, besonders in Spanien.