Carolus
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Ich nehme an, das Mörs-Asperg/Asciburgium an der Mündung der Ruhr durchaus als Startpunkt für Expeditionen die Ruhr hoch gedacht war.
Das hört sich sinnvoll an, aber wohl auch als Punkt, der dazu diente, die Mündung der Ruhr in den Rhein zu überwachen. Der für die Spätantike in der heutigen Altstadt von Duisburg vermutete Burgus auf der rechten Rheinseite wird wohl auch als Überwachungspunkt gedient zu haben:
Auf der "richtigen" (d. h. linken, römischen) Seite des Rheins gab es in der Spätantike eine römische Festung den Burgus von Asciburgium (s. Asciburgium – Wikipedia ). Der ehemalige Leiter der Stadtarchäologie Duisburg, Dr. Bechert, hat in einem Aufsatz vor einigen Jahren vermutet, dass auf der anderen Rheinseite eine ähnliche Anlage stand, mit der der Zusammenfluß von Rhein und Ruhr (damals im Bereich der heutigen Altstadt) kontrolliert wurde:
In Essen-Burghaltendorf ("Ruhrhalbinsel") wurde jedenfalls ein Tellerfragment mit der Ritzung IVDAEAE gefunden worden, "neben anderen römischen Streufunden", wie es heißt. Und dass man die Bochumer Regenbogenschüsselchen nach der Ruhrstadt Bochum als eponymen Fundort (nicht Prägeort!!!) genannt hat, wird ja nun auch irgendwie mit den Römer zusammenhängen.
Von diesen Funden höre ich zum ersten Mal. Hier findet sich von der erwähnten Scherbe mit der Ritzung eine Abbildung:
Essen: Die Geschichte der Juden - Schon seit 1.700 Jahren in unserer Stadt?
Ich habe auf die Schnelle zu den Funden in Bochum und Essen-Burgaltendorf keine genaueren Angaben finden können. Interessant wäre der Fundzusammenhang. Möglicherweise handelte es sich um Siedlungen, in die diese Funde als Handelsware oder Beute gekommen sein könnten.
Laut Ruhr – Wikipedia ist die Ruhr erst Ende des 18. Jh. zur Wasserstraße ausgebaut worden. Vorher ging es nur bis nach Mülheim:
Schiffbar war die Ruhr zuvor natürlicherweise nur zwischen der Ruhrmündung bei Ruhrort und Mülheim an der Ruhr. Seit dem 14. Jahrhundert befuhren Duisburger, Ruhrorter und Mülheimer Schiffe den Unterlauf des Flusses.
P. S. Noch eine kurze Korrektur: die oben von El Q. genannten Orte schreiben sich Moers (nicht Mörs) und Mülheim a. d. Ruhr (nicht Mühlheim). Es gibt in Deutschland zahlreiche Mülheim und auch Mühlheim. Ähnlich wie Oberhausen, wo ich beim ersten Lesen eines Artikels über das Römerlager in Oberhausen (Augsburg) zunächst an das Oberhausen im Rheinland gedacht habe.