Die Antwort lautet eher nicht die Französische Revolution selbst sondern was in ihrer Folge geschehen ist. Wirklich bedeutend für Europa war eigentlich Napoleon im Sinne von verfassungstechnische und bürokratiosche Modernierungsmaßnahmen im Sinne der Revolutionsideen (Rheinbundstaaten - Code Napoleon bis 1900, Bayern, Berg, Westphalen), die Vorstufe des modernen Kapitalismus wurde durch Liberalisierung der Wirtschaft (auch beeinflusst von Adam Smith) in die Wege geleitet (ebenfalls in Reaktion in Preußen), Rechtsvereinheitlichung mit Hinführung zum Rechtsstaat; bzw. die Gegenwehr der einzelnen Staaten gegen Napoleons Besatzungspolitik: z.B. deutsches Nationalbewusstsein (Schlegel, Arndt, Grimm, Görres) hinführend zu einem deutschen Nationalstaat (und dann durch die Hinwendung der politischen Romantiker zu einer idealisierten, germanischen Vergangenheit vor 1648, die weiterführend leider zum Nationalsozialsimus führte), die Reformen in Preußen, die zu einer sozialen Revolution führten, Einführung der Leistungsgesellschaft, die wir auch heute noch haben, modernes Bildungssystem, das europaweit exportiert wurde (besonders im Universitätsbereich), in Gegenreaktion die Schriften von Baader eines sozialen Christianismus, die Marx für die Entwicklung des Kommunismus inspirierten und und und.
Entscheidend ist also nicht "Am Anfang war die Französische Revolution" sondern "Am Anfang war Napoleon", wie es Nipperdey so schön schreibt. Und Napoleon war ein Kind, Vollstrecker und Beender der FR.
Es ist klar, dass die oben genannten Punkte nur Stichworte sind.