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Die Industrialisierung anstossen konnte dies jedoch nur, wenn das Geld auch an Fabrikanten verteilt wurde, was ich stark bezweifle. Möglich jedoch dass sich z.B Militär- und Marineoffiziere an solchen Fabriken beteiligten. Manch vormals armer englischer Marineoffizier konnte sich nach mehreren Jahren sogar ein kleines Gut leisten.Es geht wohl um den Staatsschatz Bengalens der nach der Schlacht von Plassey 1757 von den Briten erbeutet wurde. Dieser soll laut Wikipedia (die sich wiederrum auf Brooks Adams "The Law of Civilization and Decay" aus dem Jahr 1896 bezieht) die britische Industrialisierung ausgelöst haben. Man kann also von einer großen Menge Gold und Silber ausgehen. Die Bestechung wird wohl aus der britischen Kriegskasse, die für den Sold der Soldaten gedacht war geflossen sein. Diese konnte man ja mithilfe der Plünderungen wieder auffüllen.
Ich hätte auch eher die Ausbeutung der eigenen Rohstoffe und ein finanzkräftiges wie politisch einflussreiches Bürgertum für ursächlich gehalten, statt irgendeinem Schatz.*Nachtrag*
Info am Rande: William Cavendish beerbte 1764 seinen Vater, was eine reiche Kupfermine einschloss und galt als reicher als sein Freund Prinny, Prinz George III.
Genau.Ich hätte auch eher die Ausbeutung der eigenen Rohstoffe und ein finanzkräftiges wie politisch einflussreiches Bürgertum für ursächlich gehalten, statt irgendeinem Schatz.
An wen ging denn der Schatz? An die Britische Ostindien-Kompanie oder den Staat?
George III. war aber doch 1764 schon König oder verstehe ich Dich gerade falsch?Genau.
Im Übrigen hatte ich vergessen zu erwähenn, dass besagte Kupfermine im Peak District lag.
Ich wollte damit nur darlegen, dass es durchaus Adlige oder auch Gentlemen gab, die reicher waren als der Erbprinz bzw. vielleicht sogar reicher als der König als Person.George III. war aber doch 1764 schon König oder verstehe ich Dich gerade falsch?
Man könnte auch sagen, dass die Investitionen für neue Technologien durch den Sklavenhandel ermöglicht wurden, woran die britischen Kaufleute auch mächtig verdienten. Dann müsste man nur nachweisen können, dass dieselben dann auch in die neuen Erfindungen ihr Geld steckten und nicht in Stadtpaläste und Landgüter investierten.
Klingt auch fast eher wie ein Tropfen, wenn auch ein guter, auf den heißen Stein.Mit der Plünderung des bengalischen Staatsschatzes sind die Reparationen bzw. Restitutionen für Kriegskosten gemeint (2,8 Mio. Pfund)? Die englischen Staatsausgaben lagen seinerzeit bei etwa 18 Mio. GBP, davon >13 Mio. in Militärausgaben.
UK Central Government and Local Authority Spending 1692-2015 - Charts
Vielen Dank für die fundierte Bestätigung meiner Vermutung. :yes:Gegen diesen Cash-Strom (die "Cash-Cow") ist die erbeutete "Bestandsgröße Staatsschatz" fast vernachlässigbar, jedenfalls uninteressant für die britische Industrialisierung. Ich habe dunkel in Erinnnerung, dass sich auch die marxistische bzw. sozialisitische Geschichtsschreibung mal des Themas angenommen und Wirkungsketten konstruiert hat.
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