Zumindest, wie der Spiegel die These Simms wiedergibt - und ich kann mich hier nur auf den Subtitel beziehen, siehe Zitat im vorigen Beitrag - wird hier ein falscher Eindruck erweckt. Hitlers Hass auf den Bolschewismus ist nicht mit seiner Haltung zu Amerika ("der amerikanischen Union") bzw. zum angloamerikanischen Kapitalismus zu vergleichen. Da spricht er von Konkurrenz.
Hitler sieht auch hier vor allem Lebensraum als Kernthema an. Da Amerika mehr Boden besitzt, könne Amerika größer wachsen als Dtld. oder Italien:
Ganz gleich wie Italien oder sagen wir Deutschland die innere Kolonisation ihres Bodens durchführen, ganz gleich wie sie weiter durch erhöhte wissenschaftliche und methodische Tätigkeit das Erträgnis ihres Bodens steigern, immer bleibt das Mißverhältnis ihrer Zahl zum Boden, gemessen an dem Verhältnis der Volkszahl der amerikanischen Union zum Boden der Union, bestehen. Und wenn durch emsigsten Fleiß für Deutschland oder Italien eine weitere Steigerung der Volkszahl möglich wäre, dann würde sie in der amerikanischen Union eben bis zu einem Vielfachen dessen möglich sein.
Und wenn endlich jede weitere Steigerung in diesen beiden europäischen Ländern endgültig unmöglich ist, dann kann die amerikanische Union noch jahrhundertelang weiterwachsen, bis endlich das Verhältnis erreicht sein wird, das wir heute schon haben.
Zum "Deutschtum" in Amerika (die Argumentationsstränge kennt man ähnlich bereits aus Mein Kampf):
Von den nicht mit dem Mutterland vereinten Deutschen müssen als infolge der Verhältnisse dem langsamen Verlust geweihte Volksgenossen angesehen werden die, d. h. eine Gesamtzahl von schätzungsweise 2 Millionen Deutsche befindet sich in einer Situation, die nach menschlicher Wahrscheinlichkeit eines Tages ihre
Entdeutschung bedingen wird. Auf keinen Fall werden sie aber am Schicksalskampf des Mutterlandes in irgendeiner maßgeblichen Form weiter teilzunehmen vermögen, ebensowenig aber auch an der kulturellen Entwicklung ihres Volkes. Was immer auch im einzelnen das Deutschtum in Nordamerika leistet, es wird nicht dem deutschen Volke an sich zugute gerechnet, sondern verfällt der Kulturmasse der amerikanischen Union. Hier sind die Deutschen überall wirklich nur der Kulturdünger für andere Völker. Ja, in Wirklichkeit ist die Größe dieser Völker nicht selten zu einem hohen Prozentsatz den deutschen Beitragsleistungen überhaupt zuzuschreiben.
Sprich: Wer auswandert geht verloren. Das ist eine ganz andere Haltung als zu Osteuropa, das als Territorial zusammenhängender Raum zu Dtld. gedacht wird.