... und mit Wikipedia fangen schon 'Probleme' an. ;-)
Wie's so schön heißt, 'der Teufel liegt im Detail', und wenn Details näher unter die Luppe genommen werden, dann wird recht klar dass bestimmte Personen ihre 'Hausaufgaben' nicht ordentlich gemacht haben.
Einfachster Beispiel (es gäbe noch viel mehr, jedoch ist es deutlich komplizierter andere Aussagen zu wiederlegen, und so viel Zeit habe ich leider nicht), im bezug auf folgenden Zitat von Wikipedia: '...Möglichkeit weitere Kampfflugzeuge oder -hubschrauber kurzfristig zu leasen...', 'beispielweise Suchoi Su-25 und MiG-27-Flieger...' (Quelle scheint Khareen Pech zu sein).
EO 'leaste' ausschließlich Transportmaschinen. Als die Nachfrage nach diesen stieg, wurde Ibis Air etabliert, und diese Firma flog die Hawker-Siddeley Andover sowie zwei B727. Kampfflugzeuge wurden von der EO nie 'geleast': das war einfach nicht nötig.
Kampfhubschrauber und Kampfflugzeuge wurden von der EO je nach örtlichen Gegebenheiten eingesetzt. In Angola gab es eine gut entwicklete Luftwaffe (1976-1992: Forca Aérea Popular de Angola - Defesa Anti-Aviones, FAPA-DAA, ab 1992: Forca Aérea Nacional, FANA) die schon in den 1980er Jahre mit Maschinen wie MIG MiG-21bis, MiG-23ML, Sukhoi Su-22M-4K und Su-25K, sowie Pilatus PC-7 ausgestattet war. Auch mit Kampfhubschraubern wie Mil Mi-8, Mi-17 und Mi-25. Da war es nicht nötig irgendwas zu 'leasen': die EO ersuchte um Nutzungsrechte und bekam diese - und zwar für insgesamt zwei PC-7 und (später) zwei MiG-23MLs.
Sierra Leone hatte so gut wie gar keine Luftwaffe als die EO dort ankam. Also, kaufte die Regierung zwei Mil Mi-24 (später durch eine weitere Maschine verstärkt) aus der Ukraine, die EO (nicht Ibis Air) kaufte dazu zwei Mi-8. Als die EO aus Sierra Leone abzog (ein weiterer wichtiger 'Detail' der von meisten Berichterstatter einfach 'übersehen' wurde), wurde zwar ein ehemaliger EO-Pilot (der oben erwähnte Neal Ellis) zum fliegen der einzigen einsatzbereiten Mi-24 rekrutiert. Da die EO aber nicht mehr vor Ort war, hat die Regierung als Ellis' Boden- und Bord-Crew dazu auch noch einen Äthiopier, einen Algerier usw. rekrutieren müssen.
(Angolanische) Su-25 wurden von der EO nie eingesetzt (Sierra Leone hatte gar keine Maschinen diesen Typs). Die Firma war nicht mehr in Angola tätig als (Ende der 1990er Jahre) ein anderes, in den USA-basiertes Unternehmen von der Regierung beatuftragt wurde Piloten für dieses Muster (sowie MiG-21) anzuwerben. So kam es dass, zBsp., als die FANA 1998 in das Kriegsgeschehen in benachbartem Kongo involviert wurde, ihre MiGs und Sukhois (unter anderem) auch von zwei ex-USAF Piloten geflogen wurden...
MiG-27 konnte niemals von einem EO-Piloten geflogen werden. Dieser Muster wurde nie an ein afrikanisches Land geliefert (einzige Exportabnehmer der MiG-27 sind Indien und Sri Lanka).
Somit ist (nicht nur) die diesbezügliche Aussage von Peech - und des daran-basierenden Eintrags über die EO in Wikipedia - 'wackelig' (milde ausgedruckt). Dies ist eigentlich wenig überraschend, denn es ist (leider) recht 'üblich' dass Autoren derartiger 'Berichte' so gut wie gar keine Ahnung über militärische Ausrüstung haben. Jedoch zeigt es dass viele Details derartiger Berichte (d.h. nicht nur jene über die eingesetzten Flugzeugtypen) nicht mit der dazu nötigen Sorge untersucht wurden, was dann zu 'Halbwahrheiten' und 'Irreführung' führt.
Stattdessen erlaube ich mir an dieser Stelle eine andere, 'speziallisierte' und sehr gut durch weitere Referenzen wie auch Bilder unterlegte Referenzquelle zu empfehlen (die sehr genaue Angaben über dem Ankauf, Lieferungen und Einsatz verschiedener Kampfflugzeuge vom Typ MiGs und Sukhoi bei der Angolanischen Luftwaffe, wie auch ihren Einsatz durch die EO - jedoch ohne Sierra Leone, denn dieses Land kaufte keine der Maschinen die in diesen Büchern abgehandelt wurden - hergibt):
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African MiGs, MiGs and Sukhois in Service in Sub-Saharan Africa: Volume 1, Angola to Ivory Coast
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African MiGs, MiGs and Sukhois in Service in Sub-Saharan Africa: Volume 2, Madagascar to Zimbabwe.