George Armstrong Custer wurde am 24.04.1839 in Ohio als Nachkomme deutscher Einwanderer geboren. 1858 erhielt der patriotisch gesinnte junge Custer ein Stipendium für die Militärakademie West Point. Im amerikanischen Bürgerkrieg folgte ein kometenhafter Aufstieg, der den gerade 23-jährigen zum General und Kommandeur einer Kavalleriebrigade machte. Der junge Draufgänger wurde von der Nordstaatenpresse als Kriegsheld gefeiert. Mit seinem langen blonden Haar und seiner schillernden Uniform mit rotem Halstuch wußte sich Custer auch optisch als verwegener Soldat in Szene zu setzen. Zusammen mit seiner schönen Ehefrau Elizabeth wurde Custer zu einer gesellschaftliche Attraktion in den Salons von New York und Washington.
Nach dem Bürgerkrieg kam Custer in den Ebenen von Kansas und Colorado zum Einsatz. Im November 1867 gelang es Custer, mit seinem 7. Kavallerieregiment ein Cheyenne-Lager am Washita River zu umzingeln. Über einhundert Cheyenne, darunter viele Frauen und Kinder, wurden bei dem Angriff getötet, obwohl Custer vor der Attacke befohlen hatte, Nichtkombattanten zu verschonen. Das Massaker am Washita blieb Custers einziger Erfolg in den Plains, verschaffte ihm jedoch im Zusammenhang mit seinem Werk "My Life On The Plains", welches er auf Lesereisen im Osten vortrug, große Popularität. Presse und Öffentlichkeit feierten ihn als einen ritterlichen "Kavalier in Wildleder".
Am 17.05.1876 verließ Custer mit seiner 7. Kavallerie als Vorhut der Brigade von General Terry das Fort Abraham Lincoln im Dakota-Territorium. Ziel war das Yellowstone-Gebiet im südöstlichen Montana, wo die Hauptmacht der aufsässigen Plainsindianer vermutet wurde. Am Mittag des 25. Juni teilte Custer sein Regiment in drei Bataillone, um die im Tal des Little Big Horn lagernden Indianer anzugreifen. Was anschließend mit Custer und den von ihm geführten fünf Kompanien geschah, blieb aufgrund fehlender weißer Augenzeugen lange Zeit ungeklärt. So konnte es Custers Witwe mit Hilfe der Presse gelingen, aus der militärischen Niederlage am Little Big Horn einen nationalen Mythos zu machen. Der Autor Frederick Whittaker schrieb: "Da fielen sie, jeder Mann an seinem Platz, ohne zu schwanken, ohne zurückzuweichen, bis die letzte Patrone verschossen war." Custer avancierte zu einem nationalen Märtyrer, während die Schlacht zum zentralen Ereignis der Eroberung des Wilden Westens wurde.
Nach dem WW II begann Custers Demontage. In den populären Darstellungen zur Geschichte des Wilden Westens und der Plainsindianer trat ein Paradigmenwechsel ein. Nicht zuletzt der Krieg in Vietnam und das My-Lai-Massaker machten Custer und seine 7. Kavallerie zu Vollstreckern eines Völkermordes. Doch nach wie vor gilt Custer für große Teile der amerikanischen Gesellschaft als Nationalheld. Jedes Jahr ziehen Tausende Besucher, die meisten von ihnen Custer-Fans, an den Ort der Schlacht. Dieser wurde 1991 von "Custers Battlefield" in "Little Big Horn Battlefield" umbenannt, um den beteiligten Plainsindianern gerecht zu werden. Heute geben uns neuere Forschungen, bei denen sogar das Schlachtfeld hinsichtlich der Verteilung der abgefeuerten Geschosshülsen untersucht wurde, die Möglichkeit das Gefecht nachzuvollziehen. Dennoch ist und bleibt "Custers Last Stand" ein amerikanischer Mythos. Auch die US-Armee bewahrt die Tradition von Custers Truppe in Form des 7. Kavallerie-Regiments. Während des Irakkrieges war es Custers altes Regiment, welche im März 2003 als Vorhut der 3. Infanteriedivision Bagdad erreichte.
Gneisenau
George Armstrong Custer - Held oder Indianerschlächter? Eure Meinung ist gefragt.
Nach dem Bürgerkrieg kam Custer in den Ebenen von Kansas und Colorado zum Einsatz. Im November 1867 gelang es Custer, mit seinem 7. Kavallerieregiment ein Cheyenne-Lager am Washita River zu umzingeln. Über einhundert Cheyenne, darunter viele Frauen und Kinder, wurden bei dem Angriff getötet, obwohl Custer vor der Attacke befohlen hatte, Nichtkombattanten zu verschonen. Das Massaker am Washita blieb Custers einziger Erfolg in den Plains, verschaffte ihm jedoch im Zusammenhang mit seinem Werk "My Life On The Plains", welches er auf Lesereisen im Osten vortrug, große Popularität. Presse und Öffentlichkeit feierten ihn als einen ritterlichen "Kavalier in Wildleder".
Am 17.05.1876 verließ Custer mit seiner 7. Kavallerie als Vorhut der Brigade von General Terry das Fort Abraham Lincoln im Dakota-Territorium. Ziel war das Yellowstone-Gebiet im südöstlichen Montana, wo die Hauptmacht der aufsässigen Plainsindianer vermutet wurde. Am Mittag des 25. Juni teilte Custer sein Regiment in drei Bataillone, um die im Tal des Little Big Horn lagernden Indianer anzugreifen. Was anschließend mit Custer und den von ihm geführten fünf Kompanien geschah, blieb aufgrund fehlender weißer Augenzeugen lange Zeit ungeklärt. So konnte es Custers Witwe mit Hilfe der Presse gelingen, aus der militärischen Niederlage am Little Big Horn einen nationalen Mythos zu machen. Der Autor Frederick Whittaker schrieb: "Da fielen sie, jeder Mann an seinem Platz, ohne zu schwanken, ohne zurückzuweichen, bis die letzte Patrone verschossen war." Custer avancierte zu einem nationalen Märtyrer, während die Schlacht zum zentralen Ereignis der Eroberung des Wilden Westens wurde.
Nach dem WW II begann Custers Demontage. In den populären Darstellungen zur Geschichte des Wilden Westens und der Plainsindianer trat ein Paradigmenwechsel ein. Nicht zuletzt der Krieg in Vietnam und das My-Lai-Massaker machten Custer und seine 7. Kavallerie zu Vollstreckern eines Völkermordes. Doch nach wie vor gilt Custer für große Teile der amerikanischen Gesellschaft als Nationalheld. Jedes Jahr ziehen Tausende Besucher, die meisten von ihnen Custer-Fans, an den Ort der Schlacht. Dieser wurde 1991 von "Custers Battlefield" in "Little Big Horn Battlefield" umbenannt, um den beteiligten Plainsindianern gerecht zu werden. Heute geben uns neuere Forschungen, bei denen sogar das Schlachtfeld hinsichtlich der Verteilung der abgefeuerten Geschosshülsen untersucht wurde, die Möglichkeit das Gefecht nachzuvollziehen. Dennoch ist und bleibt "Custers Last Stand" ein amerikanischer Mythos. Auch die US-Armee bewahrt die Tradition von Custers Truppe in Form des 7. Kavallerie-Regiments. Während des Irakkrieges war es Custers altes Regiment, welche im März 2003 als Vorhut der 3. Infanteriedivision Bagdad erreichte.
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George Armstrong Custer - Held oder Indianerschlächter? Eure Meinung ist gefragt.