Melchior:
Das Worst Case-Szenario war damals tatsächlich die Gefahr, dass eine sehr kampfstarke Gruppe im Atlantik herumkreuzt und den gesamten Schiffsverkehr lahmlegt. Das mit allen Mitteln zu verhindern, hatte absolute Priorität für die Admiralität. SH/GN hatten das zuvor exerziert, mit beachtlicher Kräftebindung für GB und wochenlangen erfolglosen Jagden, und "Schlachtschiff-Begleitung" für große Konvois. Zudem war zur Zeit der Bismarck-Unternehmung unklar, ob SH/GN in Brest kurzfristig ebenfalls einsatzbereit wären. Tovey hielt genau deswegen noch Kräfte zurück, bzw. zersplitterte sich.
Diese "Dispersionswirkung", [*] die sich durch die im Atlantik kreuzende Bismarck-Gruppe steigern ließ, war von Raeder auch beabsichtigt. "Zufällig" waren große Teile der Royal Navy im Atlantik gebunden, als die Kreta-Invasion ablief, und die britischen Kräfte im Mittelmeer ohnehin zu knapp waren.
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[*]richtig: Diversionswirkung (Dank an Stephan2 für den Hinweis) in der Terminologie der KM
Das Worst Case-Szenario war damals tatsächlich die Gefahr, dass eine sehr kampfstarke Gruppe im Atlantik herumkreuzt und den gesamten Schiffsverkehr lahmlegt. Das mit allen Mitteln zu verhindern, hatte absolute Priorität für die Admiralität. SH/GN hatten das zuvor exerziert, mit beachtlicher Kräftebindung für GB und wochenlangen erfolglosen Jagden, und "Schlachtschiff-Begleitung" für große Konvois. Zudem war zur Zeit der Bismarck-Unternehmung unklar, ob SH/GN in Brest kurzfristig ebenfalls einsatzbereit wären. Tovey hielt genau deswegen noch Kräfte zurück, bzw. zersplitterte sich.
Diese "Dispersionswirkung", [*] die sich durch die im Atlantik kreuzende Bismarck-Gruppe steigern ließ, war von Raeder auch beabsichtigt. "Zufällig" waren große Teile der Royal Navy im Atlantik gebunden, als die Kreta-Invasion ablief, und die britischen Kräfte im Mittelmeer ohnehin zu knapp waren.
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[*]richtig: Diversionswirkung (Dank an Stephan2 für den Hinweis) in der Terminologie der KM
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