Richtig, der Kopernikus kam erst 1616 auf den Index der verbotenen Bücher.
Danke für den Hinweis.
Jetzt wär es interessant zu ergründen, was da so besonders war zu diesem Zeitpunkt.
Dass der Kopernikus seine Förderer gepriesen hat, ist nicht ungewöhnlich.
Es entsprach wohl dem Stil der Zeit und ist letztlich auch heute noch der Inhalt jeglicher vorangestellter Danksagung wissenschaftlicher Arbeit.
Man betrachte hier auch vergleichend die Danksagung Galileis an CosimoII im Vorwort des bahnbrechenden "Sidereius Nuncius" von 1610.
(Leider hab ich keine deutsche
Übersetzung gefunden aber ein englische. Latein kann ich bedauerlicherweise nicht, sonst könnt ich das "
Original" betrachten )
Eine andere Frage wäre, ob ein Galilei oder Kepler oder auch Kopernikus überhaupt eine Welt denken konnten (oder auch durften) ohne das Zentrum derselben in "Gottes Wort" in Form der Bibel zu erblicken.
Somit wäre es naheliegend hier eine Unvermeidlichkeit zu vermuten.
... es wäre also überhaupt nicht möglich ohne Bibelbezug nach den Grundmustern der Welt zu spähen, sondern müsste einen Abgleich mit diesem zwingend vornehmen und dergestalt notwendigerweise einen Teil aus vorhanden Welterklärungsmonopolen herausbrechen.
Kepler z.B. ist der Ansicht, seine Erkenntnisse seien ein Gottesbeweis (!).
Das muss man sich mal geben..
Ein spinnerter Professor, der auch noch Astrologe ist, aus Prag, hat einen Gottesbeweis gefunden??
.. am Vorabend des 30-jährigen Krieges..
So schaut wohl die Geburt der modernen Wissenschaft aus.
Wer die Schöpfer waren, allen voran Galilei, (von dem Einstein sagte, er habe die Physik begründet), lesen wir heute in unseren Schulbüchern.
Wie die aber selber drauf waren, und in welchem Umfeld sie agierten, ist m. E. vor allem deshalb spannend, weil ich meine, dass sich das Geschichtsverständis bevorzugt bei den Nebensächlichkeiten enthüllt.