SRuehlow
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Wir alle kennen Franklin als einen großen Staatsmann und Vordenker im Zeitalter der Aufklärung. Politisches Genie, selbstloses und gemeinnütziges Engagment und wissenschaftliche Billanz, all das und noch viel mehr verbinden wir mit diesem Amerikaner und Engländer, wie er sich selbst gerne sah.
Franklin hatte jedoch auch andere Seiten: Nicht nur als strikter Vertreter gegen die Sklaverei machte er sich einen Namen, sondern auch als Rassist, dessen Schähungen sich ganz besonders gegen die neuen deutschen Kolonisten in Pennsylvania richtete. 1754 lies er Flugblätter gegen die deutschen Siedler drucken (Er war ja Innhaber einer Druckerei in Philadelphia), die widerrum nach 1760 in den politischen Wahlkämpfen gegen ihn benutzt wurden.
Hintergrund ist, dass in den 1730er bis 1760er Jahren zehntausende Deutsche nach Pennsylvania kamen, um dort im Hinterland zu siedeln und das Land zu "kultivieren". Sie wurden zu Hunderten in den Häfen von Rotterdam angeworben, mit Versprechungen wie der freien Religionsausübung in Pennsylvania und dass man sie dort nicht behelligen würde. Dort wäre Gottes Reich auf Erden und man hätte dort die "unbegrenzten Möglichkeiten". Also kamen Tausende und der kleine Bevölkerungsanteil der Engländer ging drastisch zurück. Philadelphia schwoll zu einer Megacity an, auch wenn die meisten Menschen eigentlich hier nur auf der Durchreise waren.
Franklin waren die Deutschen ein Dorn im Auge und er ergriff jede Möglichkeit, sie irgendwie zu beleidigen oder ihnen, auch wenn es nur ein geringer war, Schaden zuzufügen. Seine Worte und seine Meinung über die Neuankömmlinge in der Neuen Welt war einfach nur verletzend. Er war der Meinung, dass die Deutschen Pennsylvania "germanisieren" würden, wenn man keine Wege und Mittel fand, die Deutschen von ihrem Deutschtum abzubringen. Man versuchte, die Deutschen in kleine Orte zusammenzufassen und sie zu anglikanisieren, also ihnen ihre Sitten und ihre Sprache zu nehmen. Doch die Bevölkerung deutscher Herrkunft hiel dadurch noch stärker an ihren Traditionen und vor allem an ihrer Sprache fest. Franklin war der Meinung, als man in der Regierung vorschlug, man solle die Deutschen durch Mischehen "ausrotten", dass kein Engländer Geschmack an den hässlichen deutschen Frauen finden könne und man keiner englischen Frau einen germanischen Mann zumuten könne. Außerdem könne man den Deutschen auch nicht ihre "dunkle Hautfarbe" nehmen, die sie von den Engländern in Amerika unterscheidet. Die Sachsen nahm er in Schutz, in allen Beleidgungen, die er gegen die Deutschen aussprach, denn von ihnen stammten ja die Engländer ab - also unterschied er die deutsche Bevölkerung in Pennsylvania zwischen Sachsen und allen anderen.
Franklin wollte sein Pennsylvania enthnozentrisch halten, also rein anglikanisch. 1747 hatten die Pennsylvaniadeutschen es mehrheitlich abgelehnt sich in der Bürgerwehr und in den Schutzmilitzen zu organisieren. Dies war noch um so alamierender für Franklin, als er 1751 von dem Gerücht hörte, dass die Franzosen in Illinois eine deutsche Kolonie errichten wollten, was sich aber nur als heiße Luft herausstellte.
Quelle: Morgan, Edmund S.: Benjamin Franklin, Eine Biographie, Beck-Verlag, München 2006, S. 79f.
Franklin hatte jedoch auch andere Seiten: Nicht nur als strikter Vertreter gegen die Sklaverei machte er sich einen Namen, sondern auch als Rassist, dessen Schähungen sich ganz besonders gegen die neuen deutschen Kolonisten in Pennsylvania richtete. 1754 lies er Flugblätter gegen die deutschen Siedler drucken (Er war ja Innhaber einer Druckerei in Philadelphia), die widerrum nach 1760 in den politischen Wahlkämpfen gegen ihn benutzt wurden.
Hintergrund ist, dass in den 1730er bis 1760er Jahren zehntausende Deutsche nach Pennsylvania kamen, um dort im Hinterland zu siedeln und das Land zu "kultivieren". Sie wurden zu Hunderten in den Häfen von Rotterdam angeworben, mit Versprechungen wie der freien Religionsausübung in Pennsylvania und dass man sie dort nicht behelligen würde. Dort wäre Gottes Reich auf Erden und man hätte dort die "unbegrenzten Möglichkeiten". Also kamen Tausende und der kleine Bevölkerungsanteil der Engländer ging drastisch zurück. Philadelphia schwoll zu einer Megacity an, auch wenn die meisten Menschen eigentlich hier nur auf der Durchreise waren.
Franklin waren die Deutschen ein Dorn im Auge und er ergriff jede Möglichkeit, sie irgendwie zu beleidigen oder ihnen, auch wenn es nur ein geringer war, Schaden zuzufügen. Seine Worte und seine Meinung über die Neuankömmlinge in der Neuen Welt war einfach nur verletzend. Er war der Meinung, dass die Deutschen Pennsylvania "germanisieren" würden, wenn man keine Wege und Mittel fand, die Deutschen von ihrem Deutschtum abzubringen. Man versuchte, die Deutschen in kleine Orte zusammenzufassen und sie zu anglikanisieren, also ihnen ihre Sitten und ihre Sprache zu nehmen. Doch die Bevölkerung deutscher Herrkunft hiel dadurch noch stärker an ihren Traditionen und vor allem an ihrer Sprache fest. Franklin war der Meinung, als man in der Regierung vorschlug, man solle die Deutschen durch Mischehen "ausrotten", dass kein Engländer Geschmack an den hässlichen deutschen Frauen finden könne und man keiner englischen Frau einen germanischen Mann zumuten könne. Außerdem könne man den Deutschen auch nicht ihre "dunkle Hautfarbe" nehmen, die sie von den Engländern in Amerika unterscheidet. Die Sachsen nahm er in Schutz, in allen Beleidgungen, die er gegen die Deutschen aussprach, denn von ihnen stammten ja die Engländer ab - also unterschied er die deutsche Bevölkerung in Pennsylvania zwischen Sachsen und allen anderen.
Franklin wollte sein Pennsylvania enthnozentrisch halten, also rein anglikanisch. 1747 hatten die Pennsylvaniadeutschen es mehrheitlich abgelehnt sich in der Bürgerwehr und in den Schutzmilitzen zu organisieren. Dies war noch um so alamierender für Franklin, als er 1751 von dem Gerücht hörte, dass die Franzosen in Illinois eine deutsche Kolonie errichten wollten, was sich aber nur als heiße Luft herausstellte.
Quelle: Morgan, Edmund S.: Benjamin Franklin, Eine Biographie, Beck-Verlag, München 2006, S. 79f.
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