Der Wassersturz am Bosporus

askan schrieb:
Nein,sie haben nicht geändert, sondern Ergänzt und kommentiert, der Talmud und Gelehrte wie Raschi, Maiomides sind gute Quellen.

Und was steht darin?

Worauf beziehst Du Dich, wenn Du schreibst: "Ich denke mal Generationen von jüdischen Gelehrten haben es nicht getan"?

Was haben sie denn nicht getan laut Talmud?
 
Müsste ich nachblättern, denn eigentlich steht es in jeder (nichtreligiöser) Literatur über das Thema
 
askan schrieb:
Müsste ich nachblättern, denn eigentlich steht es in jeder (nichtreligiöser) Literatur über das Thema

Es wäre nett, wenn Du dies tätest.

Ich kann ja nicht erraten, ob Du den Talmud, Raschi, Maimonides oder nichtreligiöse Literatur über die jüdischen Gelehrten zu Rate gezogen hast.
 
Lieber Hyo, lieber Askan
ihr wollt doch auf irgendetwas hinaus mit eurem Zwigespräch? Inwiefern ist es bedeutend, ob mit Ararat nur der Berg bezeichnet wurde, oder auch die Gegend um den Berg drumherum? Was ändert das für die Diskussion hier? Geht es gerade darum, ob die Bibel wortwörtlich zu nehmen ist oder nicht, und ob der ganze Berg (als höchste bekannte Erhebung der damalig bekannten Welt, wenn ich das mal so salopp formulieren darf) in der Flut verschwand? Ich fürchte, ich habe den Faden verloren...!?!
 
alenga schrieb:
Lieber Hyo, lieber Askan
ihr wollt doch auf irgendetwas hinaus mit eurem Zwigespräch? Inwiefern ist es bedeutend, ob mit Ararat nur der Berg bezeichnet wurde, oder auch die Gegend um den Berg drumherum? Was ändert das für die Diskussion hier?

Meiner Ansicht nach ändert es folgendes:

Ich meine, "Ararat" bezeichnet nichts anderes als den höchsten Gipfel der Welt. Wäre damals der Mount Everest bekannt gewesen, hätten die Geschichtenerzähler die Story bedenkenlos in den Himalaya verlegt - so wie sie den Berg Nimush auf den Berg Ararat verlegt haben.

Askan scheint dem nicht folgen zu wollen. Wenn ich ihn richtig verstehe, sollen jüdische Kommentatoren der Ansicht sein, der Terminus "Ararat" in der Noah-Geschichte bezeichne nicht unbedingt einen Berg.
 
Wassersturz am Bosporus

Guten Tag Hyokkose,

es ist mir bekannt, da0 Du in der Regel jede Aussage genauestens prüfst.
Leider kann man aber nicht immer alle Quellen kennen und dann etwas übersehen. Dies gilt selbstverständlich ebenso für mich.
Zum Berge Ararat.

Jeremias 51,27 - "rufet wider sie die Königreiche Ararat,Minni und Aschkenas".
Hier wird deutlich ein "Königreich mit Ararat bezeichnet.
Eine möglicherweise gegen Assur gerichtete Aussage 630 vdz.

In historischer Sicht, werden den überlieferten Dokumenten entsprechend , die landwirtschaftlich genutzten Flächen der Ebene von Araxas, welche zu Uratu gehörig betrachtet werden, mit als Ararat bezeichnet.
Dazu eine anschauliche Darstellung in: Ralf-Bernhard Wartke, 1993, "Uratu, das Reich am Ararat", Seite 9/10.

Die ursprünglich lateinische Textstelle über die Ereignisse lautet in Übersetzung: "auf den Bergen Armeniens",
Es ist keinenfalls auszuschließen, daß dieses. als nähere Ortsbezeichnung verstanden werden soll.
Aber.
Die assyrische Benennung "Urartu" kann jedoch bei der Übersetzung in die
hebräische Schriftform zu einem "rrt wie Ararat" geworden sei, da dort ja nur Konsonanten geschrieben wurden.

Genau wissen werden wir es erst, wenn der erste Balken dieser höchst hypothetischen biblischen Arche gefunden wurde.
mit freundlichem Gruß Max
 
beorna schrieb:
vor kurzem las oder hörte, ich weiß leider nicht mehr, einen Bericht, der dieser Fluttheorie widersprach. Sei es nun wie es will, ich denke es ist Blödsinn den möglichen Fluteinbruch mit der Sintflut der Bibel zu verbinden. Zwar können dieses Flutkatastrophen/-ereignisse in die Mythologie der Menschen eingegangen sein, doch haben diese Mythen nur noch wenig mit den historischen Ereignissen zu tun. Ganz besonders gefährlich wird es aber, wenn der Bogen zum Religiösen gebaut wird, nach dem Motto:"Seht her, die Sintflut gab es doch, die Bibel hat Recht; daher stimmt die Bibel (wortwörtlich).
Ich bekam eine Bewertung, in der daraufhin gewiesen wurde, daß die Bibel eben doch ein Geschichtsbuch ist, zumindest in einem "gewissen" Umfang. Ja, manche Teile mögen historische Hintergründe haben, aber man muß bedenken, daß die Bibel nicht um 1200 nach dem Auszug Moses und der Israeliten von Gott diktiert wurde. Sie entstand in vielen Phasen und bei AT geht man z.T davon aus, daß dieses letzlich erst um Christ Geburt fertiggestellt wurde. Doch selbst wenn sie um 1200 erstellt wäre, wären doch seit der Sintflut bereits über 6.000 Jahren vergangen. Wir haben schon Schwierigkeiten bei der Nibelungensage und bei Troia, um nur einige zu nennen, und die Schreiber der Bibel sollen das über wenigstens 6000 Jahre hingekriegt haben. Denkt nur an Salomos Prachttempel! Wie die archäologischen Zeugnisse es nun vermuten lassen, ist selbst diese Geschichte vielleicht nicht mal im Ansatz wahr. Und diese Zeit lag den Bibelverfassern wesentlich näher. Es gab sicher eine Sintflut, besser noch, es gab derer viele. Das Wissen darum bestand, aber nicht mehr. Man kann über die Bibel denken wie man will. Es ist aber ein Buch des Glaubens, nicht des Wissens und es ist schon gar nicht ein Geschichtsbuch!
 
Ach ja, noch ein Wort zum Thema "Gefahr" (siehe oben):
Eine Glaube, eine Weltvorstellung an sich ist keine Gefahr. Das Problem sind immer die Fundis. Beweist man die Sintflut, beweist man den Tempel Salomos, beweist man die Versklavung der Hebräer (siehe Thread über Standard-Artikel), dann können diese Leute sehr schnell eine Brücke bauen und dann heißt das: "Schaut her, die Bibel stimmt und das wortwörtlich" Und schon gibts Probleme, denn solche Thesen wie z.B. die Evolutionstheorie stehen eben nicht in der Bibel, sondern widersprechen ihr.
 
beorna schrieb:
Es ist aber ein Buch des Glaubens, nicht des Wissens und es ist schon gar nicht ein Geschichtsbuch!

Alte DDR-Geschichtsbücher sind auch Geschichtsbücher. Geschichtsschreibung ist nun mal in nicht unerheblichem Maße Produkt subjektiver und jetztbezogener Wahrnehmungen, Assoziationen, Deutungen, Verständnisse und Abgrenzungen.

Die Sicht auf die Vergangenheit ändert sich laufend, und das Substrat, was wir in Geschichtsbüchern wiederfinden, ist nun mal das, was wir der Menschheit als "Geschichte" in die Wiege geben. Ob man unsere Generation in fünfzig Jahren dafür belächeln, bemittleiden oder auch hassen wird, das können wir heute schlecht erahnen.

Und so ist auch die Bibel ein Buch der Geschichte. Der Geschichte eines Volkes, geschrieben aus der Perspektive einzelner Mitglieder dieses von Gott auserwählten Volkes und wohl sicherlich zum Zwecke der Erhaltung,Erneuerung und Stärkung dieses durch die Epochen zersplitterten Volkes.

Erstmal ist die Bibel ein Schriftstück. Und daher ist sie wie jede beschriebene Tontafel, jeder annonyme Liebesbrief und jeder Kontoausdruck zu behandeln: kritisch. Das schließt aber nicht aus, dass sie ein Werk der Geschichtsschreibung ist.

Das zur Klärung.
 
Bitte bleiben Sie beim Thema, meine Damen!
;)

ich erlaube mir zusammenzufassen: bisher haben die weisen Worte nicht mehr als das ergeben: zwischen Euphrat und Tigris konnte es immer schon mal n' Hochwasser geben und das schwarze Meer könnte durch einen Wasserschaden oder gröberes Sickerwasser entstanden sein.

Und: wir sind so bibelfest wie ein Geschichtsbuch.

ICH möchte endlich mal wissen, ob es denn einen BERECHTIGTEN Zweifel daran gibt, dass das schwarze Meer vorher süß war und durch den Badewanneneffekt eben Meer wurde.
 
ning schrieb:
ICH möchte endlich mal wissen, ob es denn einen BERECHTIGTEN Zweifel daran gibt, dass das schwarze Meer vorher süß war und durch den Badewanneneffekt eben Meer wurde.

Ich hätte da den Einwand (hab ich's gelesen?), dass sich beim Abschmelzen der Gletscher das Schwarze Meer durchaus schneller hätte füllen können, als die Weltmeere ... dazu müsste man aber den Abflussmodellen dieser oder jener Seite glauben wollen ... dazu die Isostatik-Berechnungen der Eismassen und der Kontinentalplatten ...

Und wenn man den "Schwarzmeer-ergoss-sich-ins-Mittelmeer"-Verfechtern glauben will, muss man daran glauben wollen, dass am Bosporus die Strömung Salz bergauf transoprtiert...
 
Pope schrieb:
Ich hätte da den Einwand (hab ich's gelesen?), dass sich beim Abschmelzen der Gletscher das Schwarze Meer durchaus schneller hätte füllen können, als die Weltmeere ....

Jaja, und? Zum Süßwasser ward er danach, der droße Dletscher.. Aber... "Wie kam das Salz ins Meer?"*



* (Brigitte Schwaiger, ISBN ....)
 
ning schrieb:
Jaja, und? Zum Süßwasser ward er danach, der droße Dletscher.. Aber... "Wie kam das Salz ins Meer?"*



* (Brigitte Schwaiger, ISBN ....)

Sind die Schwarzmeer-Delphine, diese weißen (und weisen) Burschen nicht ein Beweis für die nachträgliche Änderung süß-salzig?
 
ning schrieb:
Zuviel Text igrendwie :D

:winke:
ich lese es morgen.

Ich filtere die gemeinten Passagen schon mal heraus, dann schaffst Du die Lektüre morgen garantiert:

Andere Wissenschaftler widersprechen ihnen. Forscher um den kanadischen Geologen Ali Aksu deuten den Durchbruch am Bosporus vollkommen anders. Das Wasser sei in umgekehrter Richtung geflossen, also vom Schwarzen Meer ins Marmarameer. Dabei sei es viel beschaulicher zugegangen als behauptet. Also doch keine Sintflut?

[...]

Aksu und seine Kollegen fanden im Marmarameer hingegen einen Sedimentfächer, wie er an der Mündung eines Flusses entsteht. Diesen hinterließ anscheinend vor 10 000 Jahren der Wasserstrom des Schwarzen Meeres, als er in das zwanzig Meter tiefer gelegene Marmarameer überlief - das Wasser sei also in entgegengesetzter Richtung geflossen. Aksu zufolge hatte zuvor das Schmelzwasser von Flüssen das Schwarze Meer aufgefüllt. Altersbestimmungen der Ablagerungen ergaben, daß der Sedimentkegel binnen tausend Jahren aufgeschwemmt wurde.


Beweise für seine "Ausfluß-Hypothese" finde man auch in anderen Sedimentschichten, sogenannten Sapropelen, die sich von 12 000 bis 7000 Jahren vor unserer Zeit am Grund des Marmarameers abgelagert haben, meint Aksu. Der schwarze Schlamm, der sich wie Erdnußbutter anfühlt und nach faulen Eiern riecht, besteht aus Tier- und Pflanzenresten, die nicht verwesen konnten, weil kein Sauerstoff an sie gelangte.

Normalerweise ist Meerwasser gut mit Sauerstoff durchlüftet. Wird es jedoch schlecht durchmischt, ist in den unteren Wasserschichten bald aller Sauerstoff verbraucht. Laut Aksu soll leichtes Süßwasser aus dem Schwarzen Meer ins Marmarameer geflossen sein, das daraufhin an Sauerstoff verarmt sei.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Zurück
Oben