Folge dem Video um zu sehen, wie unsere Website als Web-App auf dem Startbildschirm installiert werden kann.
Anmerkung: Diese Funktion ist in einigen Browsern möglicherweise nicht verfügbar.
Wenn man das Foto unter ethischen Gesichtspunkten betrachtet oder es zu strafrechtlichen Aufarbeitung verwenden will, hast Du völlig Recht.Es ging mir vor allem darum, zu zeigen, dass die Unterschrift eines Bildes einen wesentlichen Teil der Bildaussage transportiert, also je nachdem, wie man die Information aufbereitet oder was man dem Betrachter mitteilt und was man ihm vorenthält, manipuliert.
...
Was nichts daran ändert, dass es Lynchjustiz war.
Das Problem liegt nicht in einer vielleicht "unbemerkt wirkenden" Ideologie im Kopf des Fotografen. Es ist grundlegender: Ein Foto zeigt notgedrungen immer nur einen Ausschnitt aus der Wirklichkeit und blendet den ganzen Rest der Wirklichkeit aus. Es kann überhaupt nicht die ganze Wirklichkeit zeigen. Auch ohne jede Ideologie und ohne jede Manipulationsabsicht. Dass der berichtende Journalist gar nicht objektiv berichten kann, weil er subjektiv wahrnimmt und dementsprechend eine Sache für berichtenswert hält, eine andere aber nicht, kommt noch hinzu. Auch ohne dass "Manipulationsabsicht" eine Rolle spielen muss.Ein Journalist, der nur eine Seite zeigt, oder Teile ausblendet, ist kein Journalist mehr, sondern schon ein Propagandist. Nun ist es natürlich so, dass das von einem sehr hohen ethischen Ross herunter formuliert ist, als Menschen haben wir alle mehr oder weniger bewusst eine Ideologie im Kopf...
So sehe ich das nicht. Zustimmung in einem demokratischen Sinn muss zwingend eine informierte Zustimmung sein. Die Bilder vermittelten die Information, dass der Krieg in einer Weise geführt wurde, die nicht mit den Grundlagen der amerikanischen Demokratie konform war und deshalb nicht die rund 50.000 amerikanischen Gefallenen legitimieren konnte. Die Kamera wurde also nicht als Waffe gegen die Amerikaner eingesetzt, sondern allenfalls als Waffe gegen entfesselte Militärs.Demnach wurde die Kamera als Waffe der Amerikaner gegen die Amerikaner für die amerikanische Bevölkerung eingesetzt. Das erscheint mir unsinnig!
Bezogen auf den Vietnam-Krieg: Über den bekam die Öffentlichkeit sehr viele Informationen aus vielen unterschiedlichen Quellen. Und die Mehrzahl dieser Quellen vermittelte ein einheitliches Bild völliger Verrohung. So wurden Kameras zu Waffen, selbst wenn die Fotografen das nicht beabsichtigt hatten.
Ob ein Krieg "verrohen" kann, oder ob die damit verbundenen Grausamkeiten fokussiert und damit bewusst(er) wurden, darüber kann man streiten...
Ob ein Krieg "verrohen" kann, oder ob die damit verbundenen Grausamkeiten fokussiert und damit bewusst(er) wurden, darüber kann man streiten.
Och, nicht doch... Ich wollte hier keine Diskussion darüber lostreten, ob Krieg human sein kann. Sagen wir einfach, dass im Laufe der menschlichen Geschichten Regeln geschaffen wurden, die dabei helfen sollten, auch ein unmögliches Ding wie Krieg wenigstens einigermaßen unter Kontrolle zu halten. Stichwort humanitäres Völkerrecht. In Vietnam sind diese Regeln institutionalisiert missachtet worden. Das System des Bodycount ist nur ein Beispiel dafür, die Tolerierung von Drogenkonsum in den US-Streitkräften ein anderes, Entlaubungsprogramme ein weiteres...Entschuldige bitte meine Vehemenz an dieser Stelle. Kriege "verrohen" immer, wo magst Du da in Bezug auf den "Verrohungsgrad" eine Grenze ziehen?
Man kann zu allen Themen unterschiedlicher Meinung sein. Und ich stehe halt auf dem Standpunkt, dass objektive Meinungsbildung von vornherein unmöglich wäre, wenn sie nicht aus subjektiver Berichterstattung erwachsen könnte, da es wegen der subjektiven Wahrnehmung der Welt nichts anderes als subjektive Berichterstattung geben kann. Die Forderung, dass Journalisten objektiv berichten müssen, ist blauäugig. Erfüllbar wäre sie nur, wenn Journalisten keine Menschen sondern Götter wären. Dass Subjektivität von Manipulationsabsicht zu unterscheiden ist, habe ich darzulegen versucht.Ob eine Masse/Vielfalt unterschiedlicher subjektiver Berichte eine objektive Meinungsbildung unterstützt oder diese sogar erst herbeiführte, kann man vielleicht auch ganz unterschiedlich betrachten und beantworten.
Das ist das Schöne an der menschlichen Gemeinschaft. Sie findet immer wieder Gründe, zu bereits geflossenen Strömen von Tinte weitere Tröpfchen hinzuzufügen. Wäre auch schade, wenn es anders wäre. Dann würde hier zum Beispiel nicht mehr diskutiert."Entfesselte" versus "gefesselte" Militärs in einem bewaffneten Konflikt sind vielleicht auch eine Frage der Gradwanderung für die (dieses hoffentlich bestimmende) Politik, soweit ich dazu die Diskussionslage verstehe. Dazu sind Ströme von Tinte geflossen.
Auf Anhieb fallen mir zwei Namen ein: Robert Capa (1954 in Indochina durch einen Fehltritt auf eine Mine gestorben). ......
Capa war bekannt als ein Fotograf, der sich nicht als neutraler Beobachter sondern als Teilnehmer empfunden hat.
Happy Birthday, Endre!zu Capa (der heute seinen 100. Geburtstag hätte)...
@beetle: Danke für die Links. Bist ein toller Käfer! MfG
(Hervorhebung durch mich)Während der Einsatz der Kamera als Waffe in der indirekten Kriegsführung/Propaganda hier schon recht ausführlich behandelt wurde, ist der Einsatz von Kameras als Teil direkter militärischer Operationen bislang nicht beleuchtet worden (außer, man lässt zaphods Morgensternbeispiel gelten).
Dieser Aspekt scheint mir aber sehr interessant zu sein. Zu fragen wäre, inwiefern das US-Militär in seiner strategischen Kriegsplanung auf Foto und Film als Mittel der Aufklärung, Erfolgsanalyse, Truppenausbildung o. ä. gesetzt hat (wobei im letzteren Fall die Grenzen schon wieder fließend sein dürften).
Zuallererst wäre da vielleicht an einen möglichen Zusammenhang von fotografischer Luftaufklärung und dem Einsatz von Agent Orange zu denken - auch wenn ich auf die Schnelle keine konkreten Belege beibringen kann.
Kameras machen Fotos. Die wiederrum bilden einen kleinen Teil des Geschehens ab, abhängig von den Vorlieben oder Abneigungen des Benutzers. Fotos sind immer eindimensional, sie zeigen nicht, was links oder rechts passiert, sondern sie zeigen lediglich Ausschnitte eines Gesamtgeschehens. Von daher ist die Möglichkeit, Fotos propagandistsch einzusetzen und durch die heutige Bearbeitungstechnik so zu manipulieren, daß sie einen bestimmten Eindruck vermitteln, sehr verführerisch. Ich bin mir sicher, daß das zu allen Zeiten so war, gerade was die Kriegsberichterstattung angeht.
Aber im Ernst : Zum Thema KAmera als Waffe/Propagandaobjekt und Vietnam fallen mir drei Fotos ein,die den Widerstand gegen den Vietnamkrieg auslösten bzw. symbolisierten:
´1)Eddie Adams
Die Erschießung Nguyễn Văn Léms durch den Polizeichef Nguyễn Ngọc Loan - Pulitzer-Preis 1968
...
Eddie Adams hat später mal gesagt,Nguyễn Ngọc Loan habe Nguyễn Văn Lém mit seiner Pistole getötet und er aber habe den Polizeigeneral
Wir verwenden essentielle Cookies, damit diese Website funktioniert, und optionale Cookies, um den Komfort bei der Nutzung zu verbessern.
Siehe weitere Informationen und konfiguriere deine Einstellungen