Seine allererste Enzyklika "Summi pontificatus" griff den Rassismus und Nationalismus der Nazis so heftig an, dass sie von den alliierten Fliegern über 88.000 mal über Deutschland abgeworfen wurde, um die Deutschen aufzurütteln.
Ich gehe davon aus, dass die Enzyklika auch auf dem normalen Wege über den deutschen Klerus nach Deutschland gelangt ist; das Abwerfen durch alliierte Flieger war doch direkt kontraproduktiv und sicherlich nicht mit dem Papst abgestimmt.
Was der Rezeption durch die Deutschen betrifft, so vermute ich, dass der Text vielleicht doch nicht klar genug war. Wenn man ihn durchliest (
Summi pontificatus (Wortlaut ? Kathpedia)), fällt auf, dass weder "deutsch" noch "Rasse" darin vorkommen und "Jude" nur randständig.
Dass Hitler sich persönlich hätte angesprochen fühlen können, ist auch eher unwahrscheinlich. Schließlich hatte ihm der Heilige Vater zum 50. Geburtstag am 20.04.39 - wenige Wochen nach der Papstwahl und ein halbes Jahr nach der Reichsprogromnacht - noch eine handschriftliche Glückwunschbotschaft geschickt. Was die Enzyklika selbst betrifft, so telegraphierte Menshausen, der deutsche Geschäftsträger im Vatikan, am Jahresende 1939: Der Papst habe ihm gesagt, die Ansicht, er sei gegen totalitäre Staaten, sei nzutreffend. Auf Menshausens Bemerkung, gewisse päpstliche Kundgebungen schlachteten die demokratischen Feindmächte propagandistisch gegen Deutschland aus [sic], sagte Pius: "dass Kundgebungen selbstverständlich nur allgemeinen Charakter hätten und daß er darüber hinaus besonders darauf bedacht sei, sie so zu fassen, daß sie von Deutschland nicht als gegen sich gerichtet mißverstanden werden würden" (zit. nach den Akten des Auswärtigen Amtes).
Dass Pius XII. durchaus bereit war, klare Worte zu finden, bewies aber seine Weihnachtsansprache 1939: Darin geißelte er den "wohlüberlegten Angriff gegen ein kleines, fleißiges und friedliebendes Volk unter dem Vorwand der Bedrohung, die weder besteht noch gewollt noch überhaupt möglich ist" und brandmarkte "den Gebrauch von Zerstörungsmitteln, auch gegen Nichtkämpfer und Flüchtlinge, gegen alte Leute, Frauen und Kinder; die Nichtbeachtung der menschlichen Würde, der Freiheit und des Lebens, aus welcher Handlungen erfließen, die nach Rache rufen vor dem Angesicht Gottes" (zit. nach Giovannetti, Der Vatikan und der Krieg).
.. .weiss die Geschichtsschreibung, dass Hochhuth zu einigen seiner Theaterstücke und Büchern mit Informationen der Stasi, und darüber hinaus vorallem vom sowjetischen Geheimdienst KGB versorgt wurde. Besonders was den "Stellvertreter" angeht, indoktrinierte der KGB ganz gezielt mit falschen Informationen die Arbeit Hochhuth´s...
Hochinteressant! Das hatte ich mir immer schon gedacht.