LiaFil
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Der "Liber Pontificalis" zählt eine Reihe von Häusern und Grundstücken auf, die Konstantin der römischen Kirche geschenkt haben soll. Die Echtheit der Schenkung ist sehr verdächtig, ein Grund ist zum Beispielt, dass es so eine ungeheure Menge ist und das Buch von keiner anderen mehr zu berichten weiß, bis auf Justinus und Justinianus im 6. Jhdt, die sollen aber auch nur Gefäße geschenkt haben. Dazu kommt noch das Schweigen aller Zeitgenossen zu diesem Thema.
Assemani meint, dass Hadrian I. solche Schenkungsurkunden Konstantins in der Hand hatte, da er sich in einem Schreiben an Karl den Großen, vom Jahr 775, auf sie berufen hat.
Bis zur Mitte des 8. Jahrhunderts ist keine Spur zu entdecken von jener später so berühmt gewordenen Schenkung, wo er außerdem dem Papst und dessen Nachfolgern eine Anzahl der umfassensten kirchlichen und staatlichen Rechte erteilt und dazu dem Papst Rom und Italien schenkt.
Jetzt stellt sich die Frage: wo und wann ist dieses Dokument erdichetet worden?
Es ist sowohl in lateinischer als auch in griechischer Sprache vorhanden, es befand sich ursprünglich nicht in den älteren Handschriften des Silvesterlegende und nicht in den älteren Exemplaren des "Liber Pontificalis" , ist beiden aber später einverleibt worden. Es gibt aber noch ältere Handschriften in welchen es zu Sprache kommt, also muss es vor dem Jahr 850 gefertigt worden sein.
Eine Möglichkeit ist, dass die Schenkung von Griechen erfunden, in griechischer Sprache verfasst wurde und dann nach Rom gebracht. Aber es gibt hier einige Ungereimtheiten, die diese Tatsache unwahrscheinlich machen. Gleich am Anfang redet Konstantin von seinen "Satrapen" welche er dem Senat und des "Archonten" vorsetzt. Dieser Ausdruck kommt bei den Byzantinern nicht vor, wohl aber in Rom (Beispiel dafür ist ein Schreiben des Papstes Paul I. an Pippin).Der griechische Text liefert eine ungeschickte Übersetzung, abweichend vom Original.
Die Hauptstelle der Urkunde, nämlich die Überlassung Roms und Italiens oder der westlichen Gegenden an den Papst, ist in der griechischen Version auch lückenhaft.
Überdies war die Schenkung im Abendland schon Jahrhunderte lang bekannt, ehe sie von den Griechen gekannt wurde.
Es ist also wahrscheinlich, dass die Fälschung der Schenkung in Rom entstand.
Gut, aber wann? Der Verfasser wollte ein großes Reich unter päpstlicher Herrschaft, nicht eine zwischen den Langobaren und Griechen, wo Rom ständig den Angriffen des Einen und des Anderen preigegeben war,also konnte er erst etwa nach 750 einen Erfolg seiner Dichtung erwarten. Wahrscheinlich ist sie also in Rom zwischen 750 und 774 entstanden.
Weiß jemand genaue Gründe? Und was haltet ihr davon?
Liebe Grüße
Assemani meint, dass Hadrian I. solche Schenkungsurkunden Konstantins in der Hand hatte, da er sich in einem Schreiben an Karl den Großen, vom Jahr 775, auf sie berufen hat.
Bis zur Mitte des 8. Jahrhunderts ist keine Spur zu entdecken von jener später so berühmt gewordenen Schenkung, wo er außerdem dem Papst und dessen Nachfolgern eine Anzahl der umfassensten kirchlichen und staatlichen Rechte erteilt und dazu dem Papst Rom und Italien schenkt.
Jetzt stellt sich die Frage: wo und wann ist dieses Dokument erdichetet worden?
Es ist sowohl in lateinischer als auch in griechischer Sprache vorhanden, es befand sich ursprünglich nicht in den älteren Handschriften des Silvesterlegende und nicht in den älteren Exemplaren des "Liber Pontificalis" , ist beiden aber später einverleibt worden. Es gibt aber noch ältere Handschriften in welchen es zu Sprache kommt, also muss es vor dem Jahr 850 gefertigt worden sein.
Eine Möglichkeit ist, dass die Schenkung von Griechen erfunden, in griechischer Sprache verfasst wurde und dann nach Rom gebracht. Aber es gibt hier einige Ungereimtheiten, die diese Tatsache unwahrscheinlich machen. Gleich am Anfang redet Konstantin von seinen "Satrapen" welche er dem Senat und des "Archonten" vorsetzt. Dieser Ausdruck kommt bei den Byzantinern nicht vor, wohl aber in Rom (Beispiel dafür ist ein Schreiben des Papstes Paul I. an Pippin).Der griechische Text liefert eine ungeschickte Übersetzung, abweichend vom Original.
Die Hauptstelle der Urkunde, nämlich die Überlassung Roms und Italiens oder der westlichen Gegenden an den Papst, ist in der griechischen Version auch lückenhaft.
Überdies war die Schenkung im Abendland schon Jahrhunderte lang bekannt, ehe sie von den Griechen gekannt wurde.
Es ist also wahrscheinlich, dass die Fälschung der Schenkung in Rom entstand.
Gut, aber wann? Der Verfasser wollte ein großes Reich unter päpstlicher Herrschaft, nicht eine zwischen den Langobaren und Griechen, wo Rom ständig den Angriffen des Einen und des Anderen preigegeben war,also konnte er erst etwa nach 750 einen Erfolg seiner Dichtung erwarten. Wahrscheinlich ist sie also in Rom zwischen 750 und 774 entstanden.
Weiß jemand genaue Gründe? Und was haltet ihr davon?
Liebe Grüße
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