salvus
Aktives Mitglied
Nach gefühlt langer Pause melde ich mich mit neuer Thematik einmal zurück:
Ich habe heute das neue Buch von Reinhard Wolters: Die Schlacht im Teutoburger Wald - Arminius, Varus und das römische Germanien erstanden.
Sehr interessant - weil das Buch auf einem relativ neuem Stand ist.
Ich will jetzt hier garnicht auf Kalkriese und Varus eingehen, da gibt es ein anders Thema. Hier möchte ich auf die wissenschaftlichen Erkentnisse hinsichtlich der Germanicus Feldzüge eingehen.
Ausgangspunkt ist die Tatsache, daß es bislang zumindest keine außerordentlichen archäologischen Funde zu diesen Feldzügen gibt.
Wolters macht in seinem Buch (2016) durchaus interessante Bemerkungen.
Er unterteilt die wissenschaftlichen Erkentnisse in zwei Richtungen:
1:
Die Germanicus Feldzüge haben eine nur eingeschränkte Bedeutung.
Dies würde lt. Wolters die Tacitus Annalen in ihrer Glaubwürdigkeit generell erschüttern.
2.
Die (archäologischen) Spuren des Germanicus sind längst aufgedeckt, aber falsch interpretiert!
Punkt 1 ist wohl eher unwahrscheinlich.
Bleibt Punkt 2:
Hier liegt natürlich die Schwierigkeit:
Gibt es einen (archäologischen) Unteschied zwischen einem angenommenen Varus und Germanicus Horizont?
Wolters zieht natürlich den Münzhorizont heran.
Aber da gibt es wohl nicht wirklich klare Aufschlüsse.
Wolters erwähnt zurecht die Tatsachen lt. Tacitus:
Germanicus war mit 8 Legionen untrerwegs in Germanien.
Die nach der Varusschlacht größten Schlachten ( pontes longi, Idistavisio,,Angrivanierwall) fanden während dieser Feldzüge statt.
Und nun: Keine eindeutigen archäologischen Spuren?
Eigentlich ist doch der interessante Punkt 2 übrig.
Die bisherigen Funde sind falsch interpretiert.
Aber ist das so?
Wolters erwähnt mit recht den Münzhorizont.
In Kalkriese gibt es keine Münzfunde, die über das Jahr 9 n. Chr. hinausweisen. Die spannende Frage ist aber, ob es einen eigenen Münzhorizont nach 9 n.Chr. gibt.
El Q. hat dies mit dem Kölner Fund schon beatwortet. Bei Wolters findet sich kein Wort dazu.
Wolters weist auch hinsichtlich des Germanicus auf die Lippe Linie hin. Auch dies meiner Meinung nach zurecht. Wichtig in archäologischer Hinsicht ist hier Holsterhausen. Aber Funde die dem Germanicus zuzuweisen sind, sind Fehlanzeige.
Wolters erwähnt auch Haltern:
In einem Töpferofen wurden Spuren von 24 Leichen endeckt.Aber die darüber liegende jüngere Schicht gehört in einen ebenso römischen Kontext.Und die römische Gräberstrasse in Haltern weist ebenso einen Zerstörungshorizont auf.
Keine Spur von Germanicus - oder doch?
Ich habe heute das neue Buch von Reinhard Wolters: Die Schlacht im Teutoburger Wald - Arminius, Varus und das römische Germanien erstanden.
Sehr interessant - weil das Buch auf einem relativ neuem Stand ist.
Ich will jetzt hier garnicht auf Kalkriese und Varus eingehen, da gibt es ein anders Thema. Hier möchte ich auf die wissenschaftlichen Erkentnisse hinsichtlich der Germanicus Feldzüge eingehen.
Ausgangspunkt ist die Tatsache, daß es bislang zumindest keine außerordentlichen archäologischen Funde zu diesen Feldzügen gibt.
Wolters macht in seinem Buch (2016) durchaus interessante Bemerkungen.
Er unterteilt die wissenschaftlichen Erkentnisse in zwei Richtungen:
1:
Die Germanicus Feldzüge haben eine nur eingeschränkte Bedeutung.
Dies würde lt. Wolters die Tacitus Annalen in ihrer Glaubwürdigkeit generell erschüttern.
2.
Die (archäologischen) Spuren des Germanicus sind längst aufgedeckt, aber falsch interpretiert!
Punkt 1 ist wohl eher unwahrscheinlich.
Bleibt Punkt 2:
Hier liegt natürlich die Schwierigkeit:
Gibt es einen (archäologischen) Unteschied zwischen einem angenommenen Varus und Germanicus Horizont?
Wolters zieht natürlich den Münzhorizont heran.
Aber da gibt es wohl nicht wirklich klare Aufschlüsse.
Wolters erwähnt zurecht die Tatsachen lt. Tacitus:
Germanicus war mit 8 Legionen untrerwegs in Germanien.
Die nach der Varusschlacht größten Schlachten ( pontes longi, Idistavisio,,Angrivanierwall) fanden während dieser Feldzüge statt.
Und nun: Keine eindeutigen archäologischen Spuren?
Eigentlich ist doch der interessante Punkt 2 übrig.
Die bisherigen Funde sind falsch interpretiert.
Aber ist das so?
Wolters erwähnt mit recht den Münzhorizont.
In Kalkriese gibt es keine Münzfunde, die über das Jahr 9 n. Chr. hinausweisen. Die spannende Frage ist aber, ob es einen eigenen Münzhorizont nach 9 n.Chr. gibt.
El Q. hat dies mit dem Kölner Fund schon beatwortet. Bei Wolters findet sich kein Wort dazu.
Wolters weist auch hinsichtlich des Germanicus auf die Lippe Linie hin. Auch dies meiner Meinung nach zurecht. Wichtig in archäologischer Hinsicht ist hier Holsterhausen. Aber Funde die dem Germanicus zuzuweisen sind, sind Fehlanzeige.
Wolters erwähnt auch Haltern:
In einem Töpferofen wurden Spuren von 24 Leichen endeckt.Aber die darüber liegende jüngere Schicht gehört in einen ebenso römischen Kontext.Und die römische Gräberstrasse in Haltern weist ebenso einen Zerstörungshorizont auf.
Keine Spur von Germanicus - oder doch?