Ich möchte anmerken , das hierbei sowohl Kanonen als auch Arkebusen
aufgrund ihrer gering möglichen Schussfolge wohl vorwiegend eine
psychologische Wirkung gehabt haben , denn um eine lebhaftes
Musketenfeuer aufrecht zu erhalten , waren es ganz einfach zuwenige
Spanier .
Würde ich so nicht formulieren. Sicher waren die Feuerwaffen des 16. Jh. keine Maschinengewehre, aber gegenüber jeder Waffe der Azteken hatten sie enorme Vorteile, die nicht auf psychologischen Effekten beruhten.
1.) Die Reichweite; selbst wenn die damals noch nicht sehr beeindruckend war, dürfte sie den meisten amerikanischen Fernwaffen deutlich überlegen gewesen sein.
2.) Die Durchschlagsfähigkeit; gegen Musketenkugeln waren selbst die meisten europäischen Panzer überfordert, die Textilrüstungen und leichten Schilde der Azteken waren da ineffektiver als Telefonbuchseiten...
3.) Die Möglichkeit, eine Waffe (sei es Muskete oder Armbrust) lange gespannt/geladen zu lassen; hilft beim Zielen, beim Manövrieren etc., bes. wenn das ganze von einer einigermaßen gut exerzierten Truppe ausgeführt wird.
4.) Die Wunden, die Musketenkugeln verursachten, waren oft sehr schwer und auch weit gefährlicher als Pfeiltreffer, da sie sich leichter entzündeten etc.; für diejenigen, die sich nicht damit auskannten, konnte schon ein leichter Treffer ein Todesurteil sein.
Das müsste ebenso auf die berittenen Spanier zutreffen , denn auch das waren nur wenige - daher war es wohl auch die psychologische Wirkung des Kämpfers auf einem unbekannten Tier , der mit grosser Schnelligkeit agierte .
Auch hier ist die psychologische Wirkung sicher nicht zu unterschätzen, aber es istr bei weitem nicht der einzige Effekt! Wie gesagt, eine rein berittene Truppe war für die Azteken oder Inka in offenem Feld quasi unbesiegbar; außer durch einen Hinterhalt o.ä. Keine ihrer Waffen konnte es mit der Reichweite der spanischen Waffen aufnehmen, keiner ihrer Truppen erreichte auch nur annähernd die Schnelligkeit einer berittenen Truppe, keine ihrer Waffen konnten die Körperpanzerung der Spanier durchdringen, kurz: Mit Steinen nach Panzern zu werfen ist mE nur wenig verzweifelter...
Mit Sicherheit sind echte Vorteile der Spanier die eisernen Waffen und Rüstungen gewesen sowie die militärische Disziplin .
Ernsthafte Gegenwehr wäre jedoch möglich gewesen -
Lanzenwaffen selbst mit Steinspitzen hätten Pferde gut abwehren können ,
vorrausgesetzt die Kämpfer wären da entschlossen .
Wenn die zwei dutzend Spanier es auf nen Charge angelegt hätten, sicher. Wenn die immer im Kreis um die lanzentragenden Amerikaner rumreiten und sie beschießen, und jedesmal ausweichen, wenn die lahmen Fußgänger angreifen, vergeht einem der Spaß sehr, sehr schnell... wenn man die Seite zu Fuß ist...
Schleudersteine wären noch besser , da Wuchtgeschosse auch Rüstungsträger schwer verwunden oder töten können .
Pfeile in großer Zahl treffen auch mal in die Lücken von Rüstungen .
Schleudersteine gegen stählerne Helme und Kürasse sind etwa so effektiv wie Wasserbomben... nein, die lassen die Rüstung rosten, sind also schlimmer...
Im Ernst: Ja, eine Lücke kann immer getroffen werden; aber das waren keine tödlichen Treffer, sondern meist leichte Wunden. Die verwundbaren Körperteile sind aus gutem Grund von Helm und Leibpanzer verdeckt. Jemanden mit Steinen, Keulen oder auch Pfeilen schwer zu verletzen, muss es schon ins Auge gehen, oder es müssen dutzende Treffer sein, die eine Lücke finden.
Ein Stein, der eine Stahlplate trifft, bewirkt gar nichts.
Die Nahkampfbewaffnung der Azteken / Inkas ua Völker bestehend aus Keulen / obsidianbesetzten Holzschwerten etc war jedoch deutlich unterlegen - hier hätte nur massive zahlenmässige Überlegenheit und Vereinzelung der Konquistadoren in Einzelkämpfe gegen mehrere Gegner Aussicht auf Erfolg.
Ja, das ist die einzige Chance (von Hinterhalten, Massenvergiftungen etc. mal abgesehen.
). Aber: Bevor ein dutzend Azteken/Inka einen Spanier durch die schiere Masse überwältigt, sind auch von denen drei oder vier tot; wenn nicht mehr. Sie hatten keinerlei Rüstung, die sie gegen die spanischen Waffen schützten. Selbst ihre Waffen wären oft von den spanischen Waffen in Stücke geschlagen worden! Und mal Hand aufs Herz, wer greift einen Feind an, wenn die Chance, dabei drauf zu gehen, 30 % und mehr beträgt? Selbst wenn die Aussichten gut stehen, den am Ende zu besiegen, dem Drittel, das ins Gras beisst, hilft das nicht.
BTW, das war schon immer das riesige "Doppelplusgut" von gut ausgebildeten, schwer gepanzerten Elitekämpfern/-verbänden. Theoretisch kann man solche immer überrollen, mit Masse überwältigen... wenn man denn "die Masse" motiviert kriegt, "ins Rollen" zu kommen, obwohl absehbar ist, wie sehr sie sich dann lichten wird, also wie viele dabei ums Leben kommen werden.