Die bedeutsamste vielleicht, aber es gibt immerhin noch andere rein pflanzliche Drogen die auch gerne konsumiert werden, und auch gerne gekauft, weil die meisten zu faul sind, sie sich von der Wiese zu pflücken oder nicht wissen wie und wo.
Pilze sind ein Beispiel dafür (z. B. der Spitzkegelige Kahlkopf).
Ebenso der Peyote-Kaktus, obwohl heute kaum noch Peyote in reiner Form konsumiert wird, sondern eher dem Meskalin zugesprochen wird.
Als starkes Halluzinogen dass man auch einfach im Gartenzubehörladen kaufen kann, fällt mir noch Salvia divinorum ein (Wirkstoff: Salvinorin A), wenngleich Salvia nicht so bekannt ist.
Das trifft in gleichem Maße auch auf Codein zu, dass bis vor einigen Jahren
ja auch gern noch als Substitutionsdroge eingesetzt wurde.
Codein, eigentlich ein schwach wirksames Opiat ist sogar noch heftiger, als Methadon. Es verursacht wie Methadon einen mörderischen, 7 wöchigen Entzug, wobei das gemeine daran ist, dass Entzugserscheinungen noch monatelang nach der Entgiftung auftreten können. Es gab und gibt viele Heroinsüchtige, die privat Entgiftungsversuche unternehmen, dabei barbarische Entzugsschmerzen auf sich nehmen und doch nur süchtiger davon wurden, weil sie sich dabei noch eine Codeinsucht einhandeln. Die kann man dann leider nicht mehr privat loswerden. Ich kannte mal eine Heroinsüchtige, die sich freiwillig in Selbsttherapie 3-4 mal im Jahr einem Totalentzug aussetzte, den sie mit Hilfe von Clonidin abritt, eigentlich ein blutdrucksenkendes Mittel, aber auch Entwöhnungsmittel. Ihr Ziel war, wie sie sagte nicht, mit dem Heroin aufzuhören, sondern, "um es wieder genießen zu können", wie sie sagte. Als sie wegen ihrer Tochter ins Methadonprogramm übernommen wurde, konnte sie noch nicht ahnen, dass ihr das Zeug 10 Jahre erhalten bleiben würde. In Deutschland war Codein bis Mitte der 90er das Substitutionsmittel der Wahl, bis dann endlich die Methadonvergabe gesetzlich abgesegnet wurde. Remedacen und Dihydrocodeinsaft waren die meistverordneten Suchtmittel für Süchtige. Die Methadonvergabe war anfangs so bürokratisiert, dass jeder Arzt nur 10 Patienten aufnehmen durfte, wobei "therapieresistente, hoffnungslose Fälle" und HIV- Infizierte Priorität haben sollten.
Es gab um diese Zeit durchaus Fälle, wo Patienten ganz bewußt jegliche Vorsichtsmaßnahme unterließen und eine aidsinfektion riskierten, nur um dadurch ins Methadonprogramm aufgenommen zu werden. Allerdings waren viele aber nicht mehr ganz zurechnungsfähig.
Codein verschreiben manche Ärzte heute noch gerne, weil es nicht betäubungsmittelpflichtig ist und daher nicht so einen bürokratischen Aufwand benötigt.
Opium konnte natürlich auf vielfältige Art konsumiert werden. Man konnte Zigaretten mit Opiumtinktur präparieren, wie es der Freund von Dorian Gray, Lord Henry tut, konnte es dem Wein beimengen. Oral genommen verträgt es sich mit Alkohol. Opiatkonsumenten neigen aber eher weniger zum trinken, und eine Kombination Opium mit Absinth war ganz schön heftig. Gleiches galt auch für den intravenösen gebrauch von Opium, was zwar möglich, aber unüblich war.
Im 18. Jahrhundert war allerdings noch der rein hedoniostische Gebrau von Opium seltener und es dominierte der medizinische gebrauch, und dabei wurde Opium oral genommen. Ende des 18. Jahrhunderts wurde Opium zum Exportschlager, und es war durch den großangelegten Anbau in Bengalen sehr billig geworden. Die Holländer betrieben in Niederländisch- Indien unter anderem auf Sumatra Opiumfarmen. Der Stoff war vor allem für den chinesischen Markt bestimmt, wo die Briten im 19. Jahrhundert zwei Opiumkriege führten, um den Chinesen den Freihandel aufzudrängen, die Opium der East India Company vernichten ließen.
De Quincey schreibt in seinen Confessiones, dass zu seiner Zeit (1804-1812) ein Pfund bengalisches Opium 3 Guineas und türkisches bester Qualität 8 Guineas kostete, also ziemlich teuer. Ein paar Jahre später war Opium bereits billiger, als Alkohol, weshalb es auch unter der Arbeiterschaft sehr beliebt war. Vor diesem Hintergrund schreibt Karl Marx ja auch dass Religion Opium für das Volk sei.
Rauchopium mußte eigens fermentiert und aufbereitet werden. Es wurde fast ausschließlich pur geraucht, wobei sich Opium, im Gegensatz zu pur gerauchtem Cannabis leicht inhalieren läßt und den Hustenreiz unterdrückt. Es wurde eine Opiumpille auf eine Nadel gespießt und in der Opiumpfeife geraucht. Man rauchte 3 Pillen hintereinander und entspannte sich dann. gewohnheitsmäßige Raucher schafften aber weit mehr, bis zu 20 Pfeifen am Tag.