Februar 1942: Der Kanaldurchbruch der Kriegsmarine

Köbis17

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Im Sommer 1941 ergab sich das Bild, daß die deutsche Kriegsmarine ihre schweren Einheiten an der französischen Atlantiküste zusammengezogen hatte.

Nachdem das Schlachtschiff Bismarck von den Briten versenkt, bzw. sich selbst versenkt hatte, als vernichtet gemeldet wurde, war dennoch der schwere Kreuzer Prinz Eugen zu den schon im März 41 an der Atlantikküste festgemachten Schlachtschiffen (Schlachtkreuzer?)Gneisenau und Scharnhorst hinzugestoßen.

Die Erfolge eines Überwasserkreuzerkrieges waren durch die Luftüberlegenheit der RAF im Bereich der britischen Inseln nicht mehr von der Kriegsmarine realisierbar.

Auch ein "verlegen" des Schlachtschiffes Tirpitz erschien nicht mehr umsetztbar, da allein schon vom 27.03.1941 bis Ende Juli 1941 die RAF-Bomberverbände 1875 Angriffe gegen die Schlachtschiffe und den Kreuzer flogen.

Ein Verlegen der Gneisenau, der Scharnhorst und der Prinz Eugen war die einzige Alternative.

Die Operation Cerberus war geboren.

Der abenteuerliche Durchbruch der schweren Überwassereinheiten der Kriegsmarine durch den Kanal im Feb 1942 und das bei einer britischen Überlegenheit von 3 zu 14 Schlachtschiffen [1]. Alle anderen Überwasserkriegsschiffe lassen wir einfach mal ausser acht.

War dieser Kanaldurchbruch etwa das Resultat einer Wahnvorstellung oder wiedermal im Kopf von der Admiralität geboren, mit der Einsicht, daß deutsche Schiffe, wie und in welcher Zahl man auch unterlegen sei, dennoch erfolreich sein könnten?

Das Ergebnis mag wohl Recht geben, denn diese Aktion gilt wohl als Einzigartige Operation mit maximal unterlegenen Kräften gegen eine Übermacht, oder wie seht ihr Das?

[1] Marine Kalender der DDR 1985 / Kapitän zur See d.R. Dr. Horts Steigleder / Seite 26ff
 
Zuletzt bearbeitet:
[...]daß deutsche Schiffe, wie und in welcher Zahl man auch unterlegen sei, dennoch erfolreich sein könnten?
Wenn sie dieser Vorstellung der absoluten Überlegenheit erlegen gewesen wären, dann hätten sie die Schiffe doch eher stur dort gelassen, wo sie waren und wären ständig ausgelaufen, um die Briten zum Kampf zu stellen, oder?

Im Gegenteil: Gerade die Entscheidung, die Schiffe auf kürzestem Weg durch den Kanal zurück zu verlegen, zeigt doch, wie realistisch die deutsche Admiralität die Chancen ihres Flöttchens gegen die Navy einschätzte. Beim langen Weg um England herum war fast zwangsläufig mit einer Begegnung mit britischen schweren Einheiten und Flugzeugträgern zu rechnen. Über die Ergebnisse einer solchen Auseinandersetzung war man sich spätestens seit der Bismarck im Klaren. (Eigentlich schon vor der Bismarck, denn es galt ja die strikte Order, Gefechten mit gleichwertigen Gegnern aus dem Weg zu gehen)

Der Weg durch den Kanal bot zwei Parameter, die als Einzige eine erfolgreiche Rückführung gegen die britische Überlegenheit aussichtsreich erscheinen ließen: Die Überraschung und die effektive Deckungsmöglicheit durch die Luftwaffe.
Das Ergebnis mag wohl Recht geben, denn diese Aktion gilt wohl als Einzigartige Operation mit maximal unterlegenen Kräften gegen eine Übermacht, oder wie seht ihr Das?

Ich sehe die Unternehmung mitnichten als eine Operation gegen eine Übermacht an. Es war eine Flucht vor einer Übermacht.

Sie war als solche kühn, aber sauber geplant und in Anbetracht der Gesamtsituation realistisch. Sie verdient durchaus Respekt.
Dass sie nur mit einer ordentlichen Portion Glück gelingen konnte, war den Verantwortlichen, denke ich, klar.
 
Naja , gegen heist nicht gleich gegen eine Macht direkt, oder so.

Aber ich finde den Seeweg um die bitischen Inseln eigendlich als Sicherer, aber sehr viel weiter. Klar, das Risiko steigt mit der Länge eines Unternehmens, aber um die britischen Inseln wäre ein Ausweichen im Fall von überlegenen Überwasserstreitkräften erfolgreicher, als in der Enge des Kanals.

Wir haben hier zum einem die Probleme der schnellen Verfügung von Überwasserstreitkräften, der Luftraum ist überwacht, in der Meerenge gibt es zusätzlich schwere Artillerie und es gibt viele Minensperren.

Alles im allem, ist der Weg durch den Kanal bei rechtzeitiger und organisierter Gegenwehr ein Himmelfahrtskommando.

Also doch Schwein gehabt?
 
Hallo Köbis,

ich habe vor einiger Zeit mal ein Buch über den Durchbruch gelesen (französischer Autor), demnach haben die deutschen Minenverbände die Strecke im Kanal erfolgreich freigeräumt!
Die Minentreffer auf SH und GN erfolgten erst außerhalb des Räumbereiches vor der niederländischen Küste.

Ein weiterer (und auch genutzter) Vorteil war, dass man auf der gesamten Strecke den Schiffen Luftdeckung geben konnte, was natürlich bei einer Tour durch die Dänemarkstraße unmöglich gewesen wäre.

Die Briten sollen dem Buch nach erst gemerkt haben, dass der Durchbruch durch den Kanal erfolgt, als sie mit ihrem Radar die Flugbewegungen der Luftwaffe beobachteten.
Als Option wurde der Kanaldurchbruch aber auch durchaus in Betracht gezogen!

Und die 15-Zoll-Geschütze bei Dover waren ja auch nicht ungefährlich.

Gruß,

Andreas
 
Hallo Köbis17

Insgesamt standen sich dabei die Auffassungen Hitlers und der Seekriegsleitung gegenüber.
Die Seekriegsleitung wollte weiter ausgedehnte Operationen im Atlantik durchführen obwohl:
a.) die schon angesprochene RAF-Luftüberlegenheit über den franz. Häfen zu wiederholten Angriffen führten mit teils erheblichen Schiffsschäden.

b.) das Atlantikversorgungssystem, welche die KM in ruhigen Seegebieten im Atlantik mittels Tanker und Versorger aufgebaut hatte, nach der Versenkung der Bismarck von den Briten zerschlagen wurde. Dies schränkte
die Aktionsmöglichkeiten sehr stark ein.

Operationen im Atlantik wie auch die Verlegung der Einheiten über die Dänemarkstraße wäre nur möglich gewesen wenn die Schiffe intensive Ausbildung betrieben hätten. Dies war durch die wiederholten Beschädigungen mit teilweise monatelangen Reparaturen nötig geworden. Aber diese Ausbildugnsfahrten waren nicht möglich da
* die KM schon 1941 unter einem steigenden Treibstoffmangel litt. Hier muß noch erwähnt werden das die KM an die italienische Marine wiederholt Treibstoffe abgeben mußte um die Versorgung der Achseneinheiten in Nordafrika gewährleisten zu können.
* Die RAF, wie auch die RN, stellte eine schwere Gefährdung der Schiffe auf See dar.


Hitler sah dagegen die immer stärker werdende Gefahr das die Schiffe bei Liege-, Reparatur- und Werftzeiten in französischen Häfen weiter beschädigt oder versenkt werden würden. Dazu meinte er, nach der Versenkung der RN-Kampfgruppe - Prince-of-Wales und Repules - durch japanische Marineflugzeuge, das die Tage der Schlachtschiffe gezählt sein würden.
Dazu wollte er eine starke Marinekampfgruppe in Norwegen um die dortigen Rohstoffgebiete zu sichern und übte deshalb, ab Sommer 41, immer stärkeren Druck auf die Marine aus.


Die Wahl "Kanaldurchbruch" bot einige Vorteile welche schon teilweise angesprochen wurden.
Ich denke das man von einem Dickschiffkräftevergleich nicht ausgehen muß. Die Masse der RN-Dickschiffe, im Nordeuropäischen Raum, lag in Scapa-Flow oder Clyde. Selbst wenn sie rechtzeitig benachrichtigt worden wären ist der Kanal kaum der richtige Ort für eine "Skagerakschlacht".
Die größte Bedrohung wäre demzufolge von britischen Zerstörern, Schnellbooten, U-Booten und der RAF ausgegangen.

Das die Operation derart erfolgreich durchgeführt wurde lag einerseits an einer falschen zeitlichen Einschätzung der Dover-Calais-Passage durch die Briten. Während die Briten von einer Passage nachts ausgingen, plante die KM die Passage tagsüber.
Dazu gab es auf britischer Seite Aufklärungspannen.
Und - letztlich - war die Operation "multidimensional" gut geplant.

(basiert auf DRZW Bd 6)
 
b.) das Atlantikversorgungssystem, welche die KM in ruhigen Seegebieten im Atlantik mittels Tanker und Versorger aufgebaut hatte, nach der Versenkung der Bismarck von den Briten zerschlagen wurde. Dies schränkte
die Aktionsmöglichkeiten sehr stark ein.

Kannst du das vielleicht mal genauer ausführen? Finde das Thema sehr interessant, wie muss man sich das vorstellen?
 
Kannst du das vielleicht mal genauer ausführen? Finde das Thema sehr interessant, wie muss man sich das vorstellen?

Oh, diese Versorgungsetappen gab es schon im 1.WK, doch meist wurden diese in den ersten Kriegsmonaten durch die Seeüberlegenheit der Briten oder Alliierten relativ schnell neutralisiert.

Es handelte sich hier um große Frachter oder Passagierliner, die mit allen wichtigen Versorgungsgütern bestückt waren, um Kriegsschiffe auf dem Kreuzzug zur See zu versorgen.

Doch wurden die Kriegsschiffe noch meist vor den Etappenschiffen versenkt oder anderweitig ausser Gefecht gesetzt.

Der Plan ging weder im 1.WK noch im 2.WK auf...meist mehr mangels an festen Stützpunkten...
 
Kannst du das vielleicht mal genauer ausführen? Finde das Thema sehr interessant, wie muss man sich das vorstellen?

Die Enigma-Entzifferung der Royal Navy hatte im Mai 1941 ein Netz von Tank- und Versorgungsschiffen im Atlantik (Operation Rheinübung und U-Boot-Krieg) identifiziert.

Es wurde ein Bewegungsbild dieser Versorgungsschiffe aufgebaut, so waren am 25.5.41 insgesamt 8 Schiffe aufgeklärt, davon 4 mit präzisen Operationsräumen (Quadranten). Bis zum 21.6. wurde das gesamte Versorgungsnetz im Nord-, Mittel- und Südatlantik aufgerollt, bei 6 Schiffen aufgrund der direkten Positionsbestimmungen der Enigma-Entschlüsselung.

Hinsley/Thomas/Ransom/Knight, British Intelligence in the Second WW, Vol. I, S. 345 sowie Roskill, The War at Sea 1939-45, Vol. I, S. 544:
Belchem, Tanker, 3.6.1941
Gedania, Tanker, 4.6.1941
Gonzenheim, Versorger, 4.6.1941
Esso Hamburg, Tanker, 4.6.1941
Egerland, Tanker, 5.6.1941
Friedrich Brehme, Tanker, 12.6.1941
Lothringen, Tanker, 15.6.1941
dazu noch
Babitonga, Blockadebrecher, 21.6.1941
Alstertor, Versorger, 23.6.1941.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Enigma-Entzifferung der Royal Navy hatte im Mai 1941 ein Netz von Tank- und Versorgungsschiffen im Atlantik (Operation Rheinübung und U-Boot-Krieg) identifiziert.

Jetzt die Gretchenfrage, wieso konnten die Briten, Frachtschiffe per verschlüsselter Funkspüche auf den Weltmeeren lokalisieren, aber den Stamm der Schlachtschiffe (Schlachtkreuzer) der Kriegsmarine beim vorbeilaufen der eigenen Haustür nicht erkennen?

Immerhin wurden die Gneisenau und die Scharnhorst immerwieder massiv von Bomberverbänden angegriffen. Wie kam es dazu, daß diese beiden großen Kriegsschiffe ungemerkt den Hafen in Brest verlassen konnten, um durch den Kanal zu schippern...

Haben hier einmal im Krieg, die deutsche Geheimhaltung funktioniert?
 
Körbis:
Jetzt die Gretchenfrage, wieso konnten die Briten, Frachtschiffe per verschlüsselter Funkspüche auf den Weltmeeren lokalisieren, aber den Stamm der Schlachtschiffe (Schlachtkreuzer) der Kriegsmarine beim vorbeilaufen der eigenen Haustür nicht erkennen?
Die Auslaufvorbereitungen und die Planungen durch den Kanal zu fahren wurden von britischer Seite klar erkannt. Sicherlich anhand den Vorbereitungen wie Minenräumen und Aufgrund der Tatsache das die deutsche Schiffe kaum ohne vorhergehende intensive Ausbildung über die Dänemarkstraße schippern würden.
Das die laufende Operation erst 12 Stunden nach dem Auslaufen erkannt wurde lag am Ausfall von Radarüberwachungsflugzeugen welche die Westküste (denke ich) Frankreich überwachen sollte. So liefen die Gegenmaßnahmen erst nach Dover-Calais Passage, also viel zu spät, an.

@silesia
merci
 
Zuletzt bearbeitet:
D
Das die laufende Operation erst 12 Stunden nach dem Auslaufen erkannt wurde lag am Ausfall von Radarüberwachungsflugzeugen welche die Westküste (denke ich) Frankreich überwachen sollte. So liefen die Gegenmaßnahmen erst nach Dover-Calais Passage, also viel zu spät, an.

Okay, das wär ein Argument.
Aber schnelle Verbände in Form von Torpedoschnellbooten oder Zerstören wie Kreuzern und Luftangriffe häten den Durchbruch sicherlich vereitelt.

Und das Argument mit der deutschen Luftwaffe, halte ich für überzogen, denn selsbt als die Schlachtschiffe in Brest lagen, konnte kein deutsches Flugzeug verhindern, daß hier permanedn Bomben abgewurfen werden, warum dann ausgerechnet über dem Kanal, sollten deutsche Luftverbände schutz geben können. Mein alter Geschichtsleher würde dazu sagen: " Das ist mit dem Schinken nach der Wurst geschossen!"

Und ich bin kein Pumpkin!!!!!!!!!!
 
Köbis17,
Versorger machen nur einen Sinn wenn man sie auch findet .
Die Versorgungsschiffe schickten also regelmässig ihre Positionsmeldung durch den Äther , geschützt durch die angeblich unknackbare Enigma-Verschlüssellung .
Scharnhorst , Gneisenau und Prinz Eugen hatten mehrfach ein unvorstellbares Glück .
Beim Auslaufen waren sie durch Nebel geschützt , die Briten hatten nicht mitbekommen das die Kriegsmarine die Minen geräumt hatte .
Radar konnte damals noch nicht weit genug Schiffe lokalisieren .
Als sie dann doch entdeckt wurden ,hielt sich die Besatzung des britischen Aufklärers stur an die befohlene Funkstille und machte erst nach der Landung Meldung .
Die dann gestarteten Swordfisch und ihr Jagdschutz hatte keine Chance gegen die Luftdeckung aus über 200 Maschinen überwiegend brandneue FW 190 .
Die Geschütze in Dover hatten wieder das Problem mit der schlechten Sicht und die schweren Einheiten lagen zu weit weg .
 
Köbis17,
Versorger machen nur einen Sinn wenn man sie auch findet .
Die Versorgungsschiffe schickten also regelmässig ihre Positionsmeldung durch den Äther , geschützt durch die angeblich unknackbare Enigma-Verschlüssellung .
Scharnhorst , Gneisenau und Prinz Eugen hatten mehrfach ein unvorstellbares Glück .
Beim Auslaufen waren sie durch Nebel geschützt , die Briten hatten nicht mitbekommen das die Kriegsmarine die Minen geräumt hatte .
Radar konnte damals noch nicht weit genug Schiffe lokalisieren .
Als sie dann doch entdeckt wurden ,hielt sich die Besatzung des britischen Aufklärers stur an die befohlene Funkstille und machte erst nach der Landung Meldung .
Die dann gestarteten Swordfisch und ihr Jagdschutz hatte keine Chance gegen die Luftdeckung aus über 200 Maschinen überwiegend brandneue FW 190 .
Die Geschütze in Dover hatten wieder das Problem mit der schlechten Sicht und die schweren Einheiten lagen zu weit weg .

Na dass ist doch mal eine vernüftige Aussage! Danke.

Okay, die Wetterbedingungen hat noch keiner in betracht gezogen. Aber das die dt. Luftwaffe sich so für die Marine aufopfern würde, kann ich nicht ganz verstehen, denn wir haben z.B. dt. Zerstörerverluste durch eigene Mittelstreckenbomber, als man die dt. Zerstörer für 3.000t Frachtschiffe hielt und bombartierte.
 
Übrigens hat es Versuche mit schnellen Überwassereinheiten gegeben , aber nur 6 Zerstörer und 3 Geleitzerstörer ohne Torpedobewaffnung waren verfügbar .
Die 6 Zerstörer fuhren einen Torpedoangriff bei dem der Zerstörer HMS Worchester schwer beschädigt wurde ( durch Prinz Eugen und Gneisenau )

Die MTB der Kanalflotte (32 ) konnten nicht eingreifen sie wurden von Deutschen S-Booten ( 26 ) blockiert.
 
Die Seekriegsleitung wollte weiter ausgedehnte Operationen im Atlantik durchführen obwohl:

Vielleicht dazu noch ein Detail: Die Treibstoff-Versorgungsprobleme spielten wohl eine Rolle (Meier-Dörnberg, Die Ölversorgung der deutschen Kriegsmarine 1939-1945, Einzelschriften MGFA Band 13).

Die Ölversorgung für die großen Überwassereinheiten wurden zuvor mit minus 30% kontingentiert, was weitere größere Operationen schon am Bestand - ganz abgesehen vom zerschlagenen Versorgungssystem - fraglich werden ließ.

So reifte wohl im November 1941 der Beschluss zur Verlegung, befördert auch durch die Bombenangriffe, aber eben auch vor diesem genannten Hintergrund der Treibstoffversorgung.

P.S. @querdenker_sz: der Jagdschirm war tatsächlich beiendruckend und konzentrierte alle im Westen verfügbaren Kräfte auf diese Unternehmung "Donnerkeil".
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein weiterer Grund für die Verlegung war , dass man die Schiffe zur Unterbrechung der Konvois nach Murmansk benutzen wollte .
Aus Nordnorwegen konnten sie, mit kurzer Anfahrt ,unter unter Schutz der Luftwaffe und ausserhalb der Reichweite der RAF die Konvois bedrohen .
 
Ein weiterer Grund für die Verlegung war , dass man die Schiffe zur Unterbrechung der Konvois nach Murmansk benutzen wollte .
Aus Nordnorwegen konnten sie, mit kurzer Anfahrt ,unter unter Schutz der Luftwaffe und ausserhalb der Reichweite der RAF die Konvois bedrohen .

Aber diese Verlegung kann ja erst ein Rolle gespielt haben nach Sommer 1941 bzw. mit dem ins stocken geratenen Vormarsch im Osten.
 
Und das Argument mit der deutschen Luftwaffe, halte ich für überzogen, denn selsbt als die Schlachtschiffe in Brest lagen, konnte kein deutsches Flugzeug verhindern, daß hier permanedn Bomben abgewurfen werden, warum dann ausgerechnet über dem Kanal, sollten deutsche Luftverbände schutz geben können.
Das verstehe ich nicht.

Welches Argument mit der "deutschen Luftwaffe"?

Die deutsche Luftwaffe hatte, mit Beginn der Op. Barbarossa und den Verlegungen nach Nordafrika, nur noch die Jagdgeschwader 2 und 26 (je Geschwader ca. 120 Flugzeuge) in Frankreich. Das war einfach zuwenig um den gesamten Raum decken zu können.
Für die Operation Cerberus konnten die Kräfte geplant gebündelt werden. Trotzdem mußten die Jagdstaffeln mehrmals auf andere Absprungplätze verlegen und mehrere Kampfeinsätze fliegen.

Es waren allerdings niemals gleichzeitig 200 Jagdmaschinen über dem Verband. Die Planung sah stattdessen die dauernde (abwechselnde) Präsenz von 16 - 32 Maschinen vor.
8 Jäger sollten den Tiefschutz (im Tiefflug) - 4 feindwärts; 4 Richtung eigene Küste.
8 Jäger in gleicher Weise den Hochschutz.
Diese 16 Maschinen blieben jeweils 30 min am Verband. Die Ablösung geschah am Schutzobjekt und zwar so, daß beide Verbände 10 Min gemeinsam flogen.
Dazu gab es eine Sitzbereitschaft.
(laut Priller; "Geschichte eines Jagdgeschwaders; Das J.G. 26 1937-1945")
 
Das verstehe ich nicht.

Welches Argument mit der "deutschen Luftwaffe"?

Die deutsche Luftwaffe hatte, mit Beginn der Op. Barbarossa und den Verlegungen nach Nordafrika, nur noch die Jagdgeschwader 2 und 26 (je Geschwader ca. 120 Flugzeuge) in Frankreich. Das war einfach zuwenig um den gesamten Raum decken zu können.
Für die Operation Cerberus konnten die Kräfte geplant gebündelt werden. Trotzdem mußten die Jagdstaffeln mehrmals auf andere Absprungplätze verlegen und mehrere Kampfeinsätze fliegen.

Es waren allerdings niemals gleichzeitig 200 Jagdmaschinen über dem Verband. Die Planung sah stattdessen die dauernde (abwechselnde) Präsenz von 16 - 32 Maschinen vor.
8 Jäger sollten den Tiefschutz (im Tiefflug) - 4 feindwärts; 4 Richtung eigene Küste.
8 Jäger in gleicher Weise den Hochschutz.
Diese 16 Maschinen blieben jeweils 30 min am Verband. Die Ablösung geschah am Schutzobjekt und zwar so, daß beide Verbände 10 Min gemeinsam flogen.
Dazu gab es eine Sitzbereitschaft.
(laut Priller; "Geschichte eines Jagdgeschwaders; Das J.G. 26 1937-1945")

War nur eine subjektive logische Übelegung von mir. Mit Flugzeugen hab ich es doch nicht so, zumal ich nicht mal einen Flugzeugträger als Kriegsschiff bezeichne sondern als schwimmenden Flugplatz.:red:

Aber auch hier, vielen Dank für die aufklärenden Infos...
 
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