Um das etwas zu erläutern: die zeitlichen Abschnitte variierten während des Krieges (Normalfall, keine vorherige Pilotenerfahrung).
Das Basic Training/der Aircrew Classification process dauerte urrpünglich 2 Jahre, in dieser Zeit wurden auch die Piloten gefiltert, sowie ungeeignetes Personal aussortiert. Ab 1940 wurde der Ablauf erheblich verkürzt.
Sodann folgte für die Piloten das pre-flying training von 4/9/12 Wochen (unterschiedliche Laufzeiten in den 1930ern und dann während des Krieges) - hier waren auch die Navigatoren, Bordschützen etc. erfasst.
Das eigentliche Pilotentraining schloss erst an die pre-flying-Phase an. Dieses dauerte 12 Monate, unterteilt in primary (1. bis 10. Woche), basic (11. bis 21. Woche) und advanced (letzteres unterteilt in single-engine und 2-engine, bis zur 33. Woche). Danach folgten spezielle Ausbildungen, so dass die Piloten nach 46 bis 54 Wochen zu den Airforce-Verbänden gelangten.
AAF-History, Band 6: The Individual Training of Flying Personnel, S. 557 ff.
Die Briten haben 1940 ähnliche Probleme wie die Deutschen durch "Auskämmen" der Fliegerschulen zu lösen versucht, und sich dann mit Müh und Not in das Jahr 41 gerettet.
Daraufhin wurde immenser Wert auf solide Ausbildung gelegt. (Sie hatten dann ja auch Zeit...)
Bei den US-Amerikanern wurde schon seit München der Pilotenausbildung der selbe Stellenwert wie der Aufrüstung eingeräumt.
Ich habe es entsprechend recherchiert, Diemer hat recht, die Pilotenausbildung der Luftwaffe war einerseits zeitlich überaus in die Länge gezogen, andererseits von der Qualität her ungenügend. Was sich mit der Kriegsdauer ungemein verschärfte.
Schon 1939 wurden Freiwillige die die Eignungsprüfung zum Flugschüler bestanden hatten, deutlich später eingezogen wie "normale" Wehrpflichtige.
Später kamen die potentiellen Flugschüler mit bestandenem Eignungstest, mangels Schulungsmöglichkeit zuerst ein Jahr zu Luftwaffenfelddivisionen! Verbluten im Infanterie-Einsatz.
Es gab immer insbesondere erheblich zu wenig Schulflugzeuge, insbesondere die modernen Einsatzmuster gab es in den Schulen viel zu wenige. Immer aufs neue, bereits bei der Rheinlandbesetzung, wurden die Flugschulen ausgekämmt, Personal und Flugzeuge weggenommen, die sie nie wieder bekamen.
!942, als mal wieder alles auf eine Karte gesetzt wurde, gab es von Frühjahr bis Herbst gar keine Flugschulung!
Man darf sich von den "Jagd-Flieger-Assen" der Luftwaffe mit hohen Abschusszahlen nicht täuschen lassen. Die Masse war für die Angloami-Flieger Kanonenfutter.