Frauen im Nationalsozialismus, Dokumente und Zeugnisse von Ute Benz
C.H. Beck-Verlag
Klappentext schrieb:
Fast 50 Jahre (das Buch kam 1997 raus) ist man sich über die Rolle der Frauen im Nationalsozialismus keineswegs einig. Während die einen den Ausschluss der Frauen von der Machtausübung betonen und damit die Verantwortung allein den Männern zuschreiben, gehen andere davon aus, dass die Frauen direkt und indirekt Hitler unterstützten. Die hier versammelten Dokumente und Zeugnisse, verfasst für oder von Frauen, machen zum einen die offizielle Denkart (.z.B. zur Mutterschaft, Berufstätigkeit oder zur politischen Bestätigung) deutlich und zeigen die Strategien der Beeinflussung der Frauen. Zum andern beleuchten die authentischen Texte jene - oft übersehene - Spaltung der Frauen in dazugehörende und ausgegrenzte
Eine Auszug aus: N.S. Frauen-Werte. Die einzige parteiamtliche Frauenzeitschrift im Dritten Reich. Der Auszug stammt aus dem Jahr 1934
Zehn Gebote für die Gattenwahl:
1. Gedenke, dass Du ein Deutscher bist.
Alles, was du bist, bist du nicht aus eigenem Verdienst, sonder durch dein Volk. Ob du willst oder nicht willst, du gehörst ihm; denn du bis aus ihm hervorgegangen. Darum denke bei allem was du tust, ob es deinem Volke förderlich ist. Gemeinnutz geht vor Eigennutz.
2. Du sollst, wenn du erbgesund bist, nicht ehelos bleiben.
Alles, was an dir vorhanden ist, alle Eigenschaften deines Körpers und Geistes sind vergänglich. Sie sein ein Erbe, ein Geschenk deiner Vorfahren. Sie leben in dir in ununterbrochener Kette weiter. Wer ohne zwingenden Grund ehelos bleibt, unterbricht diese Kette der Geschlechter. (...)
3. Halte deinen Körper rein
Was dir an Gesundheit von reinen Eltern verliehen worden ist, erhalte es, um deinem Volke dienen zu können. (...)
4. Du sollst Geist und Seele rein halten.
Erhalte, was du an Anlagen hast, werde, was du deinen Anlagen nach sein kannst. (...)
5. Wähle als Deutscher nur einen Gatten gleichen oder Nordischem Blut
Wo Anlage und Anlage passt, herrscht Gleichklang. Wo ungleiche Rassen sich mischen, gibt es Missklang. (...) Hüte dich vorm Niedergang, halte dich von Fremdstämmigen aussereuropäischen Rassenherkunft fern. Glück ist nur bei Gleichgearteten möglich.
Die Geschichte lehrt, dass unsere germanischen Vorfahren dem Wunschbild des Nordischen Menschen in der hohen Masse entsprachen. Die Nordische Rasse ist nach allen Forschungen die für das Deutsche Volk und seine Brudervölker germanischer Sprache und ihre Entwicklung wertvollste Rasse. Alle deutschen Stämme haben einen Einschlag Nordischer rasse, (...). Der Nordische Bluteinschlag verbindet das ganze deutsche Volk. (...) Dieser Anteil zu erhalten und zu mehren ist heilige Pflicht. Wer sein Blut mit Fremdstämmigen aussereuropäischen Rassenherkunft mischt arbeitet der Aufartung seines Volkes entgegen.
6. Bei der Wahl deines Gatten frage nach seinen Vorfahren.
Du heiratest nicht deinen Gatten allein, sondern mit ihm gewissermassen seine Ahnen. Wertvolle Nachkommen sind nur zu erwarten, wo wertvolle Ahnen vorhanden sind. (...)
7. Gesundheit ist Voraussetzung auf für äussere Schönheit
(...) Verlange von deinem zukünftigen Gefährten, dass er sich ärztlich auf seine Ehetauglichkeit untersuchen lässt, wie du es selber auch tun musst.
8. Heirate nur aus Liebe
Geld ist vergänglich Gut und macht nicht dauernd glücklich. (...)
9. Suche die keine Gespielen, sondern einen Gefährten für die Ehe
(...)
Nur bei seelisch, körperlich und rassisch gleichgearteten Menschen kann dieses Hochziel erreicht werden und zum Segen ihrer selbst und ihres Volkes; denn jede Rasse hat ihre eigene Seele.
10 Du sollst möglichst viele Kinder wünschen
Erst bei drei bis vier Kindern bleibt der Bestand des Volkes sichergestellt. Nur bei grosser Kinderzahl werden die in der Sippe vorhanden Anlagen in möglichst grosser Zahl und Mannigfaltigkeit in Erscheinung treten. Kein Kind gleicht genau den andern. Ein jedes Kind hat verschiedene Anlagen seiner Vorfahren ererbt. Viele wertvolle Kinder erhöhen den Wert eines Volkes und sind sicherste Gewähr für seinen Fortbestand. Du vergehst; was du deinen Nachkommen gibst; in ihnen feierst du Auferstehung. Dein Volk lebt ewig!
Aus: Frauen im Nationalsozialismus, S. 54 -58